Im Folgenden verraten wir Ihnen, wie Sie Ihren Urlaubsanspruch berechnen. Dabei sollten Sie außerdem darauf achten, die Tage clever zu legen um so viele freie Tage wie möglich am Stück zu ergattern.
„Jeder Arbeitnehmer hat in jedem Kalenderjahr Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub.“
So heißt es im § 1 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) unter „Urlaubsanspruch“ für Arbeitnehmer und gilt nach § 2 für folgende Personen:
Arbeiter
Angestellte
Auszubildende
arbeitnehmerähnliche Personen
Wieviele Tage das für Sie als Arbeitnehmer tatsächlich sind, erfahren Sie in dem nachfolgenden Text. Der Urlaubsplaner 2022 am Ende des Textes hilft Ihnen außerdem herausfinden, wie Sie unter der Einbeziehung der gesetzlichen Feiertage die meisten zusammenhängenden Urlaubstage für sich herausholen können.
Gesetzlicher Mindesturlaubsanspruch
Gemäß § 3 BUrlG beträgt die Mindestanzahl
der jährlich zu gewährenden Urlaubstage 24 Werktage. Werktage sind dabei alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind. Das Gesetz geht hier noch von einer 6-Tage-Woche aus. Da in der heutigen Zeit die meisten Arbeitnehmer von Montag bis Freitag (5-Tage-Woche) arbeiten, muss der gesetzlich festgeschriebene Urlaubsanspruch von 24 Tagen hierzu in Relation gesetzt werden, immer unter Beachtung, dass sich der Mindesturlaub in jedem Falle auf vier Wochen im Jahr belaufen muss.
Dies geschieht mit dieser Rechnung: vereinbarte Werktage / 6) * Wochenarbeitstage = Urlaubsanspruch. Daraus ergibt sich der folgende gesetzliche Mindesturlaubsanspruch je nach Wochenarbeitstagen:
Arbeitstage/Woche = Urlaubstage/Jahr
6 = 24
5 = 20
4 = 16
3 = 12
2 = 8
1 = 4
Sonderregelungen aus dem Jugendarbeitsschutzgesetz
Für Arbeitnehmer, welche unter 18 Jahre alt sind, bestehen im Jugendarbeitsschutzgesetz Sonderregelungen für die zu gewährenden Mindesturlaubstage. Danach gelten für Beschäftigte, die noch nicht
16 Jahre alt sind, mindestens 30 Werktage
17 Jahre alt sind, mindestens 27 Werktage
18 Jahre alt sind, mindestens 25 Werktage.
Achtung: Hier ist wieder von Werktagen die Rede, daher muss gegebenenfalls auf die tatsächlichen Wochenarbeitstage umgerechnet werden.
Ihr Anspruch aus Arbeits-/Tarifvertrag
Nun können Arbeitgeber in für den Arbeitnehmer positiver Weise davon abweichen, das heißt, dem Arbeitnehmer auch mehr als den gesetzliche Mindesturlaub gewähren. Dies geschieht in der Regel durch eine arbeitsvertragliche oder tarifvertragliche Vereinbarung.
In diesem Fall ist Ihrem Arbeitsvertrag mit Ihrem Arbeitgeber oder in dem für Sie geltenden Tarifvertrag der tatsächlich gewährte Urlaubsanspruch geregelt.
In Deutschland werden heutzutage zumeist zwischen 26 bis 30 Urlaubstage bei einer 5-Tage-Woche gewährt, sodass Sie entsprechend der oben gezeigten Rechnung bei 30 Urlaubstagen auf 6 Wochen Urlaub kommen.
Besonderheiten
Gemäß § 4 BUrlG sind die Urlaubstage erst nach mindestens sechs Monaten vollumfänglich zu gewähren. Diese sogenannte Wartezeit bedeutet aber nicht, dass vor Ablauf dieser Zeit gar kein gesetzlicher Urlaubsanspruch besteht. Es gilt 1/12 des Jahresurlaubs für jeden vollen Monat Betriebszugehörigkeit.
Urlaubsplaner 2022
Es lohnt sich bei der jährlichen Urlaubsplanung auch immer, einen Blick auf die gesetzlichen Feiertage zu werfen. Denn soweit diese nicht auf ein Wochenende fallen, können Sie mit ein paar einfachen Tricks mit möglichst wenigen Urlaubstagen maximal viel freie Zeit am Stück herausholen. Hierfür können Sie den Urlaubsplaner 2022 nutzen.
Prüfen Sie immer genau Ihren Urlaubsanspruch
Um entspannt in Ihre Urlaubsplanung zu gehen, prüfen Sie daher am besten gleich, ob Ihnen über die Ihnen gesetzlich zustehenden Urlaubstage noch weitere Tage durch den Arbeitgeber beziehungsweise einen für Sie geltenden Tarifvertrag zustehen.
Bild von Emily Schoeme auf Pixabay