Berlin, 11.07.2011 – Welche Künstler wurden während der Renaissance in Deutschland geboren? In welchen Filmen haben Brad Pitt und Angelina Jolie zusammengespielt? Von welchem Werk ist der Herr der Ringe inspiriert? Fragen, die Rechner und Suchmaschinen nach dem derzeitigen Stand der Forschung nicht ohne weiteres beantworten können – man muss erst lange recherchieren, um eine möglichst umfassende und passende Antwort zu erhalten.
Nun haben Entwickler im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützten IKT-Forschungsprogramms THESEUS eine bislang einmalige Wissensplattform im Internet entwickelt, die durch völlig neue Interaktionsmöglichkeiten die Erschließung von Wissen erleichtert. ALEXANDRIA wird heute in Berlin vorgestellt. Würde man die oben gestellten Fragen in die Datenbank eingeben, bekäme man innerhalb von Sekunden eine Antwort präsentiert.
Großes Potential für Wirtschaft und Wissensvermittlung
“Indem unterschiedliche Ergebniskategorien wie Personen, Orte oder Ereignisse zueinander in Beziehung gesetzt werden, ist das System in der Lage, menschliches Wissen zu verstehen und geordnet wiederzugeben”, so Florian Kuhlmann, der Projektleiter von ALEXANDRIA von der Neofonie GmbH. “Diese Errungenschaft eröffnet der Gesellschaft ganz neue Möglichkeiten und wird bahnbrechenden Einfluss auf die Vermittlung von Wissen haben.”
Als Inspiration diente das präzise System der Katalogisierung der berühmtesten Bibliothek der Antike in Alexandria, dem das Projekt seinen Namen verdankt.
Dem Projektkonsortium, bestehend aus Experten von der Neofonie GmbH, von Siemens und der Deutschen Nationalbibliothek, war zudem wichtig, die Datenbank einfach und intuitiv bedienbar zu gestalten. So wird es möglich, Fragen und neue Fakten in natürlicher Sprache einzugeben, und die Fragenden mit anderen Nutzern sowie mit Experten zu vernetzen.
Aufbauend auf ALEXANDRIA wird Neofonie nun gemeinsam mit dem DFKI im Anschlussvorhaben “ALEXANDRIA for Media” die Technologien aus ALEXANDRIA auf die tiefere Analyse von Verlagsinhalten anpassen. Als Innovation sollen dann z.B. Meinungen über Personen und Organisationen in Textdokumenten erfasst werden können. Das Portal wird der Öffentlichkeit voraussichtlich Anfang nächsten Jahres zur Verfügung stehen.
THESEUS ist das größte Forschungsprojekt Deutschlands im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und hat das Ziel, den Zugang zu Informationen zu vereinfachen, Daten zu neuem Wissen zu vernetzen und die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen und Geschäftsmodelle im Internet zu schaffen.
Unter dem Dach von THESEUS entwickeln 60 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Technologien für das Internet der Dienste. Das Forschungsprogramm wurde Ende 2007 gestartet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren sowie ein Gesamtvolumen von rund 200 Mio. Euro, die jeweils zur Hälfte vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und von den beteiligten Partnern aus Industrie und Forschung aufgebracht werden.
Im Rahmen des Forschungsprogramms wurden bisher vier Unternehmen gegründet, zwölf Standardisierungsaktivitäten umgesetzt, 16 Entwicklungspartnerschaften initiiert, 17 Anschlussprojekte erfolgreich angeworben, knapp 40 Patente und andere geschützte Ergebnisse angemeldet, über 90 Prototypen entwickelt und rund 670 Publikationen veröffentlicht. Insgesamt hat das Forschungsprogramm bislang über 1.000 konkrete Ergebnisse hervorgebracht.
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