Wissenschaftler des Allergy-Centers der Charité in Berlin haben Indizien geliefert, dass es zwischen dem Auftreten von Allergien und der Ernährung einen kausalen Zusammenhang geben kann. Eine aktuelle Studie des Centers hat Belege dafür gefunden, dass Fettsäuren, wie sie in der Nahrung vorkommen, einen Einfluss auf die IgE Aktivität hat.
In den letzten Jahrzehnten haben sich Allergien in verschiedensten Ausprägungen speziell in industrialisierten Ländern zu regelrechten Volkskrankheiten entwickelt. Die Ausbreitung befindet sich aller Wahrscheinlichkeit nach in signifikanter Abhängigkeit von Lebenswandel und Lebensraum. Vermutungen legen nahe, dass ihre Ursachen in den veränderten Lebensumständen der Bevölkerung und einer zunehmenden Belastung mit Toxinen begründet sind. Dabei spielt möglicherweise auch die Ernährung eine tragende Rolle.
Andere Erklärungsansätze argumentieren auf Basis eines durch stark verbesserte Hygieneumstände generell unterforderten Immunsystems. Für eine präzise Zuordnung von Einfluss- und Risikofaktoren sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch vielfach noch nicht ausreichend signifikante Daten und Informationen verfügbar.
Während die Abläufe einer allergischen Reaktion auf Zellebene bereits recht umfassend untersucht sind, fehlt es so derzeit noch an Ergebnissen auf molekularer Ebene. Von Interesse sind insbesondere die spezifischen Determinanten der die Allergie auslösenden Komponenten. Der Grund: Sie können implizit die Ansätze zur Linderung oder Unterbindung der Immunfehlreaktion liefern.
Am Allergy-Center-Charité in Berlin hat jetzt eine Arbeitsgruppe erforscht, welchen Einfluss die Ernährung bei allergisch bedingten Immunreaktionen hat. Die Arbeitsgruppe von Frau Professor Margitta Worm untersuchte die Wirkung der zu hohen Anteilen in fetten Seefischen enthaltenden Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) als allergieabschwächender Stoff. Dabei zeigte sich, dass die Behandlung von primären, humanen B-Zellen mit DHA zu einer signifikanten Inhibition der Antikörper Typ E-Produktion dieser Zellen führen kann. IgE ist letztlich verantwortlich für die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren, die bekanntermaßen allergiespezifische Symptome auslösen können.
Die Forschergruppe liefert damit Indizien, dass es prinzipiell einen kausalen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Auftreten von Allergien geben kann. Ob dies tatsächlich so ist und inwiefern Nahrungskomponenten die Funktionsabläufe des Immunsystems direkt beeinflussen können, werden weitere Untersuchungen aufzeigen.
Originalveröffentlichung:
Weise, C. / Hilt, K. / Milovanovic, M. / Ernst, D. / Rühl, R. / Worm, M. (2010): Inhibition of IgE production by docosahexaenoic acid is mediated by direct interference with STAT6 and NFKB pathway in human B cells, Allergy-Centre-Charité, Department of dermatology and Allergy, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Germany
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