Balingen/Düsseldorf, 11. April 2011 – Etiketten im 21. Jahrhundert sind multifunktional, sind Dekoration, Verpackungsbestandteil und Informationsgeber in einem. Sie verleihen einem Produkt Persönlichkeit und Wiedererkennungswert und erfüllen gleichzeitig Aufgaben von verschiedensten Anspruchstellern: Sie leisten einen Beitrag im Kampf gegen Diebstahl und Produktpiraterie, optimieren mit integrierten RFID-Chips per Funk ganze Logistikprozesse und stärken mit aufgedruckten Time-Temperature-Indikatoren (TTI) bei temperaturgeführten Lebensmitteln die Verbrauchersicherheit. Technische Komplexität und Dekoration sind dabei stets miteinander vereint. Grund genug also, die oft unterschätzten Dienstleister im Folgenden einmal genauer zu betrachten.

Weine und Spirituosen mit Funketiketten sichern: Eine Alternative zu Kapsel-Sicherung und Vitrinen-Ausstellung

Laut einer Studie des EHI Retail Instituts gehören hochwertige Weine und Spirituosen zu den meist gestohlenen Produkten im Lebensmitteleinzelhandel. Um den Händlern im Kampf gegen ihre steigenden Inventurdifferenzen zu helfen, hat Bizerba ein elektronisches Funk-Etikett für die Sicherung von Flaschen entwickelt. Ein RF-Transponder (Radio Frequency) wird dabei unauffällig unter dem Schmucketikett angebracht. Verlässt ein Kunde das Geschäft, ohne den Transponder an der Kasse entsichern zu lassen, wird ein Alarmsignal ausgelöst.

macht Produkte diebstahlsicher: Das neue RF-Etikett

„Viele Händler sind dazu übergegangen, ihre hochpreisigen Getränke in Vitrinen zu verschließen oder mit elektronischen Kapseln am Flaschenhals zu sichern. Besonders letztere Lösung verursacht allerdings nicht nur Mehr-Arbeit, sondern stört auch den Marketing-Auftritt des Produktes erheblich“, sagt Marc Büttgenbach, Sales Director Labels and Consumables bei Bizerba. Entsprechend steigend sei bei den Herstellern hochwertiger Spirituosen derzeit die Nachfrage nach den Diebstahlschutz-Etiketten mit RF-Technik.

Anwendbar ist das Verfahren für alle Etiketten, die größer sind als das RF-Modul. Während des Produktionsprozesses wird das RF-Modul unter das Etikett gebracht. Der Kunde kann das Label wie gewohnt mit seiner Anlage aufbringen und muss dafür weder die Produktion umstellen, noch das Personal schulen. Im Vergleich zu klassischen Nassleimetiketten haften die RF-Etiketten zudem stärker und erzeugen keinen unhygienischen Schmierfilm.

Es drohen Auftragsverluste: Lieferanten müssen Produkte sichern

„Viele unserer Kunden sind Lieferanten und haben immer wieder berichtet, dass ihnen Auftragsverluste drohen, wenn sie ihre Produkte nicht diebstahlsicher gestalten. Denn wenn ein Endkunde die Ware stiehlt, bleibt der Verkäufer der Spirituosen auf dem Schaden sitzen und nimmt daher den Lieferanten in die Pflicht“, sagt Büttgenbach. Erste Kunden befinden sich mit der neuen Systemlösung bereits in der Testphase.

RFID-fähige Siegeletiketten schützen vor Marken- und Produktpiraterie

Die Marken- und Produktpiraterie ist für Unternehmen eine ernste Bedrohung, wie folgende Zahlen belegen: Im Jahr 2010 hat der deutsche Zoll 2,4 Millionen gefälschte Waren im Wert von fast 100 Millionen Euro an den Grenzen gestoppt. Gefälscht wird nicht nur Kleidung, sondern auch Lebensmittel und Medikamente. Produktpiraterie ist somit zu einem Thema geworden, das die gesamte Bevölkerung betrifft.

„Immer häufiger kommt es vor, dass Zwischenhändler Waren illegal umverpacken oder Produkte minderwertiger Qualität in die vermeintlichen Originalkartons legen. Damit Hersteller die eigene Marke vor solchen illegalen Machenschaften schützen können, hat Bizerba ein fälschungssicheres Original-Siegel entwickelt, das so genannte TE-Etikett“, erklärt Büttgenbach. Die Abkürzung TE steht dabei für temper evident, für Siegel-Etiketten, die sich nicht spurlos vom Untergrund ablösen lassen.

„Das synthetische Papier besteht aus mehreren hauchdünnen Lagen. Der entstehende Verband zerfasert beim Ablösen, da wird in unserer eigenen Laminat-Produktion einen besonders starken Klebstoff benutzen“. Zu den Nutzern der TE-Etiketten zählen internationale Hersteller hochwertiger Lebensmittel, vom argentinischen Steak bis hin zur hochwertige Süßigkeit. Aber auch Produkte wie CDs, Parfüms und technische Geräte lassen sich wirkungsvoll sichern.

Schützen vor Produkt- und Markenpiraterie: Bizerba Siegeletiketten

Die Funktechnologie RFID unterstützt das Sicherungsverfahren zusätzlich. Elektronische Chips unter dem Etikett, so genannte Transponder, speichern den genauen Produktcode. „Bevor der Händler die Ware annimmt, kann er diesen Code in der Datenbank prüfen und kontrollieren, ob der Hersteller das Produkt tatsächlich produziert hat oder ob es sich um Plagiat handelt“.
Dokumentiert unterbrochene Kühlketten: Das TTI-Systemetikett

Das TTI-Systemetikett ermöglicht die verlässliche Kontrolle der Kühlkette von der Produktion bis hin zum Kühlschrank des Endkunden: Es wird während der Etikettierung mit UV-Licht aktiviert und erscheint zu Beginn in einem dunklen Blau. Auf seiner Reise Richtung Endverbraucher reagiert das Etikett auf Temperaturschwankungen mit einer Farbänderung. Je länger das Produkt zu warm gelagert wird, desto schneller erfolgt der Farbumschlag ins Weiße. Und das signalisiert den Zwischenhändlern und Endverbrauchern, dass das Produkt bereits ungenießbar ist – auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist.

lagere ich meine Lebensmittel richtig? Das TTI-Systemetikett sorgt für Aufschluss (früher Apfel, heute Thermometer)

„Die Teilnehmer der Transportkette, etwa die Speditionsunternehmen, können es nun nicht mehr unter den Tisch kehren, wenn Frischware aus Versehen bei geöffneter LKW-Tür eine halbe Stunde lang in der prallen Sonne stand. Das Etikett dokumentiert solches Fehlverhalten, so dass Händler die angelieferten Waren gegebenenfalls abweisen können“, erklärt Büttgenbach. Ein UV-Filter verhindere Manipulation durch erneutes Wiederaufladen.

Für Produzenten sind TTI-Labels kostengünstige Qualitätssicherungsinstrumente, besonders um hochempfindliche Waren wie Hackfleisch zu sichern, bei denen schon geringe Abweichungen von der Soll-Temperatur zu erheblichen Schäden führen können. Und auch der Verbraucher bekommt ein System an die Hand, welches das Mindesthaltbarkeitsdatum konsequent erweitert und auch mögliche Schwachstellen im eigenen Produkthandling aufweist, etwa die Lagerung im zu warmen Kühlschrank.

Bündelt alle Informationen und stabilisiert gleichzeitig die Verpackung: Das C-Wrap Etikett

Traditionellerweise werden Verpackungen mit Preis-, Informations- und Schmucketiketten von oben, unten und von der Seite etikettiert. Ein alternatives Verfahren, die sogenannte C-Wrap Etikettierung, ermöglicht die Darstellung aller Inhalte auf nur einem Etikett, welches das Produkt, etwa Fertiggerichte oder Salate, von drei Seiten umschließt und dabei ein „C“ formt. Als Fullwrap kann es auch alle vier Seiten umschließen. „Mit einer Software für die Etikettengestaltung kann der Hersteller selbst entscheiden, welche Inhalte an welcher Stelle positioniert werden. Der Kunde im Geschäft kann dann die wichtigsten Daten, etwa den Preis oder auch mögliche allergene Inhaltsstoffe, auf der Seite der Produktverpackung lesen, ohne die Verpackung aus dem Regal nehmen zu müssen“.

Alle Informationen auf einem Etikett: Das C-Wrap informiert und stabilisiert gleichzeitig die Produktverpackung

Um der steigenden Marktanfrage gerecht zu werden, hat Bizerba ein Applikationsverfahren entwickelt, das die C-Wrap Etikettierung für die vollautomatischen Preisauszeichner der GLM-I Serie ermöglicht und somit auch industriell einsetzbar ist.

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