Aufgrund der steigenden Wohnpreise stellt man sich mehr und mehr die Frage, wie viel Wohnraum Menschen benötigen, um sich wohlzufühlen. Trends wie Minimalismus, hohe Mobilität vor allem in der urbanen jungen Bevölkerung und das wieder wachsende Interesse an Apartments in den Innenstädten, die tendenziell kleiner sind, sorgen zusätzlich dafür, dass immerzu nach intelligenten Lösungen gesucht wird, wie aus beengten Räumen gemütliche, helle Wohnoasen werden können. Immer mehr Innenarchitekten entdecken diese Marktnische der charmanten Klein-Apartments für sich. Jedoch braucht es nicht unbedingt einen Fachmann, um seine wenigen Quadratmeter einladend zu gestalten. Mithilfe einiger Tipps und Tricks können Sie jeden Raum optisch vergrößern.
1. Multifunktionale Möbelstücke
Je kleiner ein Raum ist, desto genauer sollten Sie sich überlegen, welche Möbel und Gegenstände Sie hineinstellen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass jedes Möbelstück zumindest zwei Funktionen bedient. In einem kleinen Schlafzimmer empfiehlt es sich beispielsweise, ein Bett zu verwenden, welches mit Stauraum unter der Matratze ausgestattet ist. Dieses fungiert dann also zugleich als nächtliche Ruhestätte und als Ort, an dem Sie Kleidung, Bettwäsche und diverse andere Dinge, die keine dekorative Funktion in Ihrem Zuhause erfüllen, unterbringen können. Die Rückseite der Tür kann gleichzeitig zum Aufhängen diverser Jacken und Mäntel verwendet werden, Bücherregale sind der ideale Raumtrenner und nachhaltige Stühle rund um den ausziehbaren Esstisch fungieren als Sitzgelegenheit im Homeoffice. Als Wohnzimmercouch bietet sich ein Modell an, welches zusätzlichen Stauraum bietet und zum Gästebett umgebaut werden kann.
2. Stauraum schaffen
Bei Platzmangel ist vor allem eines essentiell – die Schaffung von Stauraum. Damit Ihr kleines Wohnzimmer nicht unordentlich und vollgeräumt aussieht, eignen sich geschlossene Regalsysteme von Herstellern wie zum Beispiel Vepa. Glatte Oberflächen und wenig haptische Elemente sorgen dafür, dass das Auge beim Blick durch den Raum nicht an unordentlich ins Regal gestellten Büchern und staubigen Deko Gegenständen hängenbleibt. Wenn Sie die Möglichkeit haben, nutzen Sie die Höhe des Raumes, um zusätzlich Platz zu gewinnen. Ihr Bett kann beispielsweise auf eine erhöhte Plattform gestellt werden, um darunter ein Homeoffice einzurichten.
3. Ein stimmiges Farb- und Stilkonzept
Gerade bei begrenztem Wohnraum achten Innenarchitekten auf ein harmonisches Farbkonzept. Nur, weil es sich um ein kleines Apartment handelt, muss nicht die gesamte Einrichtung hell oder gar weiß sein. Strategisch gewählte Farbakzente machen den Raum interessant und einladend und geben ihm Struktur, was ihn optisch größer wirken lässt. Wenn Sie sich zum Beispiel bei Ihrer Küchenzeile für ein knalliges Gelb entscheiden, das sich von der weißen Wandfarbe abhebt, kann dies durchaus einen positiveren Effekt darauf haben, wie die Größe des Raums wahrgenommen wird, als eine weiße Küche. Selbst wenn Sie ein Schema mit neutralen Farben wie beige, weiß oder grau wählen, machen kleine, kräftige Farbtupfer wie Zierkissen, Blumentöpfe oder Bilder die Wohnung persönlicher. Ebenso wichtig wie die Farbgebung ist die Auswahl der Stilrichtung. Hier ist es zwar einerseits wichtig, der Wohnung ein gewisses Grundthema zu geben, wie zum Beispiel skandinavisch, Mid Century modern oder Industrial Chic. Dennoch sorgen auch hier Akzente aus einer anderen Stilrichtung für Abwechslung und Auflockerung.
4. Die richtigen Proportionen
Kleine Räume benötigen kleine Möbel? Keineswegs! Im Gegenteil ist es in den meisten Fällen ratsam, auf einen Mix aus großen und kleinen Einrichtungsgegenständen zu setzen. Im Wohnbereich ist es zum Beispiel zweifelsohne besser, sich für ein einzelnes vergleichsweise großes Sofa zu entscheiden anstatt für mehrere kleine Sitzgelegenheiten. Das große Möbelstück lässt den Raum ruhiger wirken und kann mit Zierkissen individuell gestaltet werden. Ein mächtiger Kleiderschrank im Schlafzimmer ist ein Statement, während kleine Schranklösungen schnell unordentlich und chaotisch wirken können. Ein großes, aussagekräftiges Bild schmückt Ihre Wohnzimmerwand besser als mehrere kleine, es sei denn, diese sind Teile eines Ganzen. Sie sind unentschlossen, ob die mächtige Monstera gut ins kleine Schlafzimmer passt? In den meisten Fällen erzielt eine große Pflanze eine beruhigende Wirkung auf das Gesamtbild.
Nur, weil Sie eine kleine Wohnung Ihr Zuhause nennen, muss das nicht bedeuten, dass Sie sich eingeengt fühlen. Wenn Sie einige Regeln beim Einrichten beachten, wird sie zu Ihrem ultimativen Wohlfühlort.
Bild von Вячеслав Попа auf Pixabay