Seit über 20 Jahren wird in Deutschland über die Verwendung bleihaltiger Munition gestritten. Während Natur-, Tier- und Umweltschützer darauf hinweisen, wie schädlich der gemäß einer EU-Studie jährliche Eintrag von etwa 1.000 Tonnen Blei in die Natur ist, verweist der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) auf mögliche Sicherheitsrisiken bei der Verwendung von Alternativen des hochgradig giftigen Schwermetalls.

Blei reichert sich in der Landschaft an, vergiftet immer wieder Wildtiere und ist auch für den Menschen ein Risiko.

In einigen Bundesländern ist die Verwendung von bleihaltiger Munition an Gewässern inzwischen gesetzlich verboten. Der Grund: Viele Wasservögel hatten Bleivergiftungen, weil sie Schrotkörner gefressen hatten.

„Der überwiegende Teil der jährlich in Deutschland etwa neun Millionen (inkl. Dunkelziffer) durch die Jagd getöteten Tiere stirbt jedoch nach wie vor durch bleihaltige Munition“, erläutert Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland. Vergiftungsgefährdet seien dadurch vor allem auch aasfressende Greifvögel wie Bussard, Adler, Milan oder Kornweihe. Das Schwermetall könne über den Verzehr angeschossener Beutetiere in den Verdauungstrakt der Greifvögel gelangen. Jeder dritte bis vierte der seltenen Seeadler stürbe in Deutschland deshalb an Bleivergiftung.

Auch Menschen, die viel Wild essen, sind durch Bleigeschosse gefährdet. Trifft das Projektil beim Tier nämlich einen Knochen, werden feinste Bleipartikel weit in das Gewebe gestreut. Blei kann eine chronische Vergiftung hervorrufen, die sich unter anderem in Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abmagerung und Defekten der Blutbildung, des Nervensystems und der Muskulatur zeigt. Bleivergiftungen sind besonders für Kinder und Schwangere gefährlich.

Während das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bereits 2007 vereinzelt sehr hohe Bleibelastungen in Wildschweinproben bestätigt hat und u.a. die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen empfiehlt, aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes auf bleihaltige Munition zu verzichten, sehen die Umwelt- der Landwirtschaftsminister sowohl des Bundes als auch der Länder bisher keinen Anlass die Jagd mit giftiger bleihaltiger Munition flächendeckend zu verbieten, wie dies bereits in den Niederlanden und in Dänemark der Fall ist.

Ein seitens des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Auftrag gegebenes Gutachten bei der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA) kam in diesem Frühjahr zu dem Ergebnis, dass keine stärkere Gefährlichkeit bleifreier Munition gegenüber bleihaltiger Munition nachgewiesen werden kann.

Während u.a. das Stadtforstamt der Hansestadt Rostock seinen Jagdbetrieb bereits 2008 auf bleifreie Munition umgestellt hat und darin einen wesentlichen Beitrag zu einer verantwortungsvollen Jagd sieht, zieren sich der Deutsche Jagdschutzverband und seine Landesverbände nach wie vor, sich vehement für eine umwelt- und verbraucherfreundlichere Variante der Munition einzusetzen. Auf der Internet-Seite des Verbandes gibt es nicht einen aktuellen Hinweis zu diesem Thema.

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