Hersteller beginnen sich abzugrenzen

Buch am Bildschirm im Vormarsch (Foto: Amazon)

Seattle/London (pte/20.06.2008/17:30) – Die Verbreitung von elektronischen Büchern schreitet voran. Immer mehr Werke werden als E-Books veröffentlicht und finden bereits begeisterten Anklang bei den so genannten Early Adopters, jenen Menschen die technische Weiterentwicklungen als erste nutzen. Mit speziellen E-Book-Readern wie etwa Amazons Kindle (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=071116037) oder Sonys eBook eröffnet sich den Konsumenten ein eigenwilliges, aber auch unerwartet komfortables Lesevergnügen. So lassen sich die elektronischen Bücher beispielsweise bei nahezu allen Lichtverhältnissen bequem lesen. Auf Hintergrundbeleuchtung, die in ungünstigen Augenblicken versagen kann, verzichten die Geräte.

Im Gegensatz zu traditionellen Büchern sparen die E-Books eine Menge Papier und können zu günstigsten Produktionskosten vervielfältigt werden. Den Nutzern bietet sich die Möglichkeit, die Schriftgröße individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen oder per Knopfdruck umzublättern. Außerdem ist der Zugriff auf neuen Lesestoff schnell und einfach über das Internet möglichen. Amazon bietet zum Beispiel über Kindle direkten Zugriff auf seinen Online-Shop. Allerdings sind die elektronischen Bücher relativ teuer. Hinzu kommt, dass das Ausleihen von E-Books nicht wirklich möglich ist.

Obwohl die Entwicklung sich erst im Anfangsstadium befindet, machen E-Books für Amazon mittlerweile sechs Prozent des Gesamtumsatzes mit Büchern aus. Sowohl Kindle als auch Sonys E-Book-Angebot sind außerhalb der USA bislang allerdings nicht erhältlich. „Zu den Plänen in Europa können wir derzeit keine Angaben machen“, heißt es von Amazon Deutschland auf Nachfrage von pressetext. Die europäische Alternative ist derzeit das auf Open-Source-Basis gestaltete Lesegerät iLiad http://www.irextechnologies.com . Die Software ermöglicht, wie der Guardian berichtet, Zugang zum Internet, ist in ihrer Nutzung aber etwas komplizierter als die vergleichbaren US-Angebote.

Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Books könnte auch der nächste Formatkrieg ins Haus stehen. Umso weiter die elektronischen Bücher in den Massenmarkt vordringen, desto wahrscheinlicher wird ein Tauziehen der Hersteller von Lesegeräten um die Marktführerschaft. Uneingeschränkte Geräte, auf denen unterschiedliche E-Books gelesen werden können, wären aus Nutzersicht jedenfalls die beste Variante. In welche Richtung sich die elektronischen Bücher auch entwickeln, das gedruckte Werk wird so schnell nicht verschwinden. Die traditionelle Branche wird sich aber mit einem neuen Mitglied in der Bücherfamilie anfreunden müssen. (Ende)


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