Die weltweit erste klinische Studie zur Entwicklung einer Parkinson-Impfung wird jetzt von der Wiener AFFiRiS AG durchgeführt. Der als PD01A bezeichnete Wirkstoff richtet sich gegen ein für die Erkrankung als verantwortlich angesehenes Protein namens alpha-Synuklein und wird derzeit in einer Phase I Studie an Parkinson-PatientInnen getestet. Der Impfstoff bietet so Aussicht auf die ursächliche Behandlung von Parkinson und sein Erfolgspotenzial veranlasste die US-amerikanische Michael J. Fox Stiftung, die Entwicklung von PD01A großzügig finanziell zu unterstützen. Die in Wien angesiedelte Studie ist darauf ausgelegt, die Sicherheit und Verträglichkeit von PD01A zu bestätigen. Dazu werden bis zu 32 PatientInnen in die Studie eingeschlossen.

Die AFFiRiS AG gab heute den Start der Phase I Studie ihres Parkinson-Impfstoffkandidaten PD01A bekannt. Der Impfstoff stellt den weltweit ersten Wirkstoff dar, der auf eine ursächliche Behandlung von Parkinson abzielt und nicht nur auf symptomatische Effekte ausgelegt ist. PD01A soll seine Wirkung spezifisch gegen das als alpha-Synuklein (alpha-syn) bezeichnete Protein entfalten, das in der Entstehung und Progression der Parkinson Krankheit eine Schlüsselrolle spielt. Durch die Impfung soll das Immunsystem angeregt werden, Antikörper zu bilden, die sich gegen alpha-syn richten. Die Studie wird in Wien in der Confraternität Privatklinik Josefstadt durchgeführt und bis zu 32 PatientInnen einschließen.

Der CEO der AFFiRiS AG, Dr. Walter Schmidt, meint zu dem Fortschritt des Parkinson-Projekts: „Unsere Studie führt weltweit erstmals einen immuntherapeutischen Wirkstoff in die Parkinsontherapie ein. Es handelt sich damit um eine sogenannte“First-in-Man“ und „First-in-Kind“-Studie, weil PD01A die erste Substanz überhaupt ist, die über eine Beeinflussung des alpha-syn Stoffwechselweges auf klinische Wirksamkeit abzielt. Bereits im Vorfeld gab es für dieses völlig neue Behandlungskonzept bedeutenden Zuspruch, da die angesehene amerikanische Michael J. Fox Foundation finanzielle Zusagen über insgesamt 1,5 Mio. US-Dollar gemacht hat. Damit ist dies eines von wenigen Projekten außerhalb der USA, das von der Stiftung als unterstützungswürdig betrachtet wurde.“

Dieser Zuspruch ist durchaus nachvollziehbar, besitzt der Impfstoffkandidat der AFFiRiS AG doch Potenzial, Parkinson erstmals ursächlich zu behandeln. Seit der Einführung von L-DOPA vor etwas mehr als 50 Jahren folgten alle weiteren Therapeutika dem gleichen Konzept: der Substitution des Neurotransmitters Dopamin. Entsprechend verfügen alle bisherigen Parkinsonmedikamente lediglich über eine symptomatische Wirkung, keines kann ursächlich in den Krankheitsverlauf eingreifen.

Als ursächlich für Parkinson gelten nach heutigem Wissen Ablagerungen pathologischer Formen des alpha-syn Proteins im Gehirn. Eine Reduktion der alpha-syn Aggregate im Gehirn sollte sich daher positiv auf den Verlauf der Parkinson Krankheit auswirken. Genau hier setzt PD01A an. Denn der Impfstoff soll die Bildung von Antikörpern anregen, die sich gegen das alpha-syn richten, um so dessen schädliche Wirkung einzudämmen. Dazu Dr. Frank Mattner, CSO der AFFiRiS AG: „Hinter der Entwicklung von PD01A steht unsere AFFITOM®-Technologie, die auch die Entwicklung unserer bisher am weitesten entwickelten Alzheimer-Impfstoffkandidaten ermöglichte. Diese Technologie erlaubt uns die rasche Identifizierung nicht nur eines einzelnen Produktkandidaten, sondern eines ganzen Pools von Impfstoffen mit exzellentem Sicherheitsprofil und genau feinadjustierter Spezifität. Anschließend kommt unsere Strategie der „klinischen Reifung“ zur Anwendung, die vorsieht, mehrere Impfstoffe gegen eine bestimmte Krankheit in die klinische Erprobung zu bringen. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass wirklich der für den Menschen beste Impfstoff entwickelt werden kann.“

Über AFFiRiS AG (Stand: Juni 2012):
Auf der Basis firmeneigener Patentpositionen entwickelt AFFiRiS maßgeschneiderte Peptid-Impfstoffe gegen Alzheimer, Atherosklerose, Parkinson, Diabetes, Bluthochdruck und weitere Krankheiten mit dringendem medizinischem Bedarf und attraktiven Marktvolumina. Alzheimer ist die aktuelle Leitindikation. Für die Alzheimer-Impfung konnte GlaxoSmithKline Biologicals im Oktober 2008 als Lizenzpartner gewonnen werden, mit einer Sofortzahlung von über EUR 22,5 Mio. Der Vertrag sieht (meilensteinabhängige) Zahlungen von bis zu EUR 430 Mio. vor. Eine erste Zahlung von EUR 10 Mio. wurde im Oktober 2009 ausgelöst. Eine weitere Zahlung von EUR 3,5 Mio. wurde im Februar 2011 bekannt gegeben. AFFiRiS beschäftigt am Campusgelände St. Marx in Wien, Österreich, aktuell 85 hoch qualifizierte Mitarbeiter. www.affiris.com

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Karl-Farkas-Gasse 22
1030 Wien
T +43 / (0)1 / 798 15 75 – 303
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