Die Medizin beschreibt als Beinlängendifferenz einen Längenunterschied der unteren Extremitäten vom Fuß bis zur Hüfte. Bei der reellen Beinlängendifferenz, welche anatomisch bedingt ist, sei eine unterschiedliche Knochenlänge festzustellen. Daneben gäbe es noch die funktionelle Form, die aufgrund von Fehlstellungen einzelner Gelenke oder durch Kontrakturen (Längenverlust) des Kapsel-Bandapparates und der Muskeln entsteht.
Hervorgerufen werde die anatomische Beinlängendifferenz durch beschleunigtes, verzögertes oder fehlendes Wachstum. Dabei kann die Form des Beckens verändert sein oder Unter- bzw. Oberschenkel sind verkürzt. Ursächlich für die anatomische Beinlängendifferenz können angeborene/kongenitale Fehlbildungen sein. Als Osteochondrodysplasien würden die hierbei angeborenen Wachstumsstörungen bezeichnet werden. Bei dieser Krankheitsgruppe können die Störungen in den Metaphysen, Epiphysen, endostal oder periostal lokalisiert sein. Insgesamt komme es zu einem vermehrten oder verminderten Wachstum des Knochens. Aber auch tumorbedingte Erkrankungen der unteren Extremitäten würden eine anatomische Beinlängendifferenz zur Folge haben. Als Ursache könnten wohl auch bakterielle und nicht bakterielle Entzündungen in Betracht kommen. Dies gelte auch für mit Lähmungen einhergehende neuroorthopädische Erkrankungen, welche die Knochenversorgung und damit das Wachstum beeinflussen. Ein Trauma der unteren Extremität gelte allerdings als häufigste Ursache. Hierunter fallen Verletzungen der Wachstumsfuge (Epiphyse) und Frakturen. Eine Bestrahlung infolge einer Krebsbehandlung oder eine systemische Erkrankung, bei welcher es zu veränderten Stoffwechselprozessen kommt, würden ebenfalls als Auslöser in Betracht kommen.
Bei einer funktionellen und anatomischen Beinlängendifferenz kommen unterschiedliche Therapien zum Einsatz. So würde im Falle der funktionellen Form keine chirurgische Verlängerung der Extremitäten in Betracht kommen. Neben einem eventuellen chirurgischen Weichteileingriff gehe es vor allem um die intensive Behandlung der Weichteile. Eine vorliegende Beinlängendifferenz könne zudem auch konservativ mittels orthopädischer Maßeinlagen korrigiert werden. Grundsätzlich ratsam
sei eine Differenzialdiagnose anhand einer Laufbandanalyse. Minimale Beinlängendifferenzen würden nur selten mit Beschwerden einhergehen, da diese sich gut kompensieren lassen. Ein geringfügiger Beckenschiefstand fällt zudem kaum auf. Allerdings darf auch ein leichter Beckenschiefstand keineswegs unterschätzt werden, kann dieser eine Skoliose oder ein Verkürzungshinken hervorrufen. Als Ausgleich bietet sich eine individuelle Einlagenversorgung an.
Eine Beinlängendifferenz von weniger als 1 cm ist weit verbreitet. Etwa zwei von drei Personen würden davon betroffen sein. Größere Beinlängendifferenzen könnten schwerwiegende Folgen für das Skelett- und Muskelsystem haben und würden zu einer Lumbalskoliose und einem erheblichen Beckenschiefstand führen. In einem späteren Stadium könne es zu einer Gegenkrümmung der Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule kommen. Diese Fehlkrümmung der Wirbelsäule fixiert sich in 90% der Fälle und würde daher bestehen bleiben. Der schwere Beckenschiefstand würde dazu führen, dass das Knie auf der längeren Seite dauerhaft gebeugt wird, während es auf der kürzeren Seite zu einer Spitzfußhaltung kommt. Den Fehlbelastungen des Hüftgelenks und der Wirbelsäule würden sich Arthrose an Wirbelgelenken, Osteophytenbildung und eine vermehrte Abnutzung der Bandscheiben anschließen. Eine Beinlängendifferenz kann mit folgenden Schmerzsymptomen einhergehen:
• Hüft-, Nacken-, Kopf, Knieschmerzen
• Beschwerden an der Wirbelsäule und Schulter
• BWS- und ISG- Blockaden
• Schwindel, Migräne
• Tennisellenbogen
• Augendruck
• Tinnitus
• Migräne
Bei erheblichem Beckenschiefstand aufgrund großer Beinlängendifferenzen kommen operative Eingriffe in Betracht, bei denen Beinverlängerungen-, -verkürzungen oder der Austausch von Knochenteilen vorgenommen wird. Einige Ärzte und Therapeuten setzen ein relativ neues Verfahren zur Schmerztherapie auch im Bereich von Beinlängendifferenzen ein. Die sogenannte BCR-Therapie kann über eine Beeinflussung und Steuerung von Stoffwechselprozessen auch eine Auswirkung auf die Becken- und Sakrumstellung haben. Dies berichten Anwender dieser Therapie.
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