Hans Bausch Mediapreis an Elke Heidenreich verliehen Stuttgart (ots) # Die Journalistin, Moderatorin und Literatin Elke
Heidenreich hat am Dienstag, 14. Oktober 2008, den Hans Bausch
Mediapreis 2008 erhalten. Die Auszeichnung der Stiftung Hans Bausch
Mediapreis zur Förderung von Medienpublizistik, Medienforschung und
-pädagogik wurde damit zum 15. Mal vergeben. SWR-Intendant Peter
Boudgoust bezeichnete Heidenreich als eine Dolmetscherin zwischen
Hochkultur und Populärkultur. Sie sei eine Grenzgängerin zwischen dem
gedruckten Buch und den elektronischen Medien, Radio und Fernsehen.
Dabei vereine sie Professionalität und Begeisterung, Verstand und
Gefühl. Boudgoust: „Unser öffentlich-rechtlicher Auftrag besteht
darin, zu bilden, zu unterhalten und zu informieren. Elke Heidenreich
schafft es, diese drei Dinge zu verbinden und zur gleichen Zeit zu
tun. Sie zeigt: Literaturkritik muss nicht so abgehoben und
unverständlich sein, wie sie manchmal daherkommt. Es geht auch
handfest und verständlich – und zwar nicht nur beim Thema Bücher,
sondern im Journalismus ganz allgemein. So zumindest wollte es der
langjährige SDR-Intendant Hans Bausch, nach dem der Medienpreis des
SWR benannt ist.“

Die Verleihung des Hans Bausch Mediapreises fand im
SWR-Fernsehstudio in Stuttgart in Gegenwart zahlreicher prominenter
Gäste, Medienmacher und Branchenvertreter statt. Die Laudatio auf
Elke Heidenreich hielt der ehemalige Bundesminister und
CDU-Generalsekretär Heiner Geißler. Ihn hatte sich Elke Heidenreich
als Laudator gewünscht. Moderiert wurde die Preisverleihung von
Holger Wienpahl. Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist am Sonntag,
19. Oktober 2008, um 23.30 Uhr im SWR Fernsehen und am Dienstag, 21.
Oktober 2008, um 14 Uhr in 3sat zu sehen.

Heiner Geißler sagte in einer sehr persönlich gehaltenen Laudatio,
dass die Preisträgerin bei ihm als Kulturvermittlerin im besten Sinne
des Wortes gewirkt habe, indem sie ihn an die Oper herangeführt habe.
Geißler erklärte den Erfolg von Elke Heidenreich und ihrer Sendung
„Lesen!“ unter anderem damit, dass sie nie Kritik übe, sondern lobe.
Aber vor allem sei sie eine Meisterin der Sprache. Geißler: „Elke
Heidenreich ist eine glaubwürdige Botschafterin der Kunst und Kultur
für viele Menschen.“

Elke Heidenreich sagte, dass sie sich über den Hans Bausch
Mediapreis sehr freue und ergänzte im Duktus von Marcel Reich
Ranicki:. „Ich nehme diesen Preis an.“ Die Preisstatue selbst
reichte sie an den früheren SWF3-Chef Peter Stockinger weiter. Bei
ihm habe sie 1970, als sie zum Popshop und zu SWF3 kam, alles
gelernt, was sie heute auszeichne: schnell und direkt zu sein. Das
Preisgeld von 10 000 EUR werde sie einen jungen Künstler weitergeben.
Mit Verweis auf ihren „Wutausbruch“ in der FAZ betonte Heidenreich,
dass sie nicht die Absicht gehabt habe, das Fernsehen an sich zu
verteufeln. Es müsse sich jedoch mit der Vergabe von Fernsehpreisen
etwas ändern. Heidenreich: „Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen
sich nicht gemein machen mit den Privaten. Wenn man sich aber mit
ihnen an einen Tisch setzt, um den Deutschen Fernsehpreis zu
vergeben, dann muss man sich über das Ergebnis nicht wundern.“ Ihre
Kritik ziele in erster Line darauf, dass die Öffentlich-Rechtlichen
ihren Kulturauftrag ernst nehmen müssten. Gleichwohl sehe sie das
Fernsehen nicht als Volkshochschule der Nation. Heidenreich: „Kultur
kann doch auch eine gute Unterhaltungssendung sein.“

Der Hans Bausch Mediapreis wurde 1983 vom Süddeutschen Rundfunk
gegründet und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird inzwischen
jährlich vergeben und erinnert mit dem Verweis auf seinen
Namensgeber, den langjährigen SDR-Intendanten, an die Tradition eines
freien Rundfunks. Preisträger waren in den vergangenen Jahren unter
anderem Hugh Greene, Karl Holzamer, Hertha Sturm, Georg Moser, Oliver
Storz, Frank Schirrmacher, Wolfram Weimer, Harald Schmidt, Dieter
Stolte, Janosch und Ranga Yogeshwar.

Zum Stiftungsvorstand des Hans Bausch Mediapreises, der auch als
Jury fungiert, gehören Doris Ahnen, Ministerin für Bildung,
Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz, Michael Garthe,
Chefredakteur der Rheinpfalz, Christoph Grote, Chefredakteur der
Stuttgarter Nachrichten, Prof. Dr. Claudia Mast, Inhaberin des
Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft und Journalistik an der
Universität Hohenheim, Hans-Jörg Wiedenhaus, Chefredakteur der
Südwest Presse, und als Vorsitzender SWR-Intendant Peter Boudgoust.

Weitere Informationen zum Hans Bausch Mediapreis gibt es im
Internet unter: www.swr.de/hans-bausch-mediapreis

Eine Pressemappe zum Hans Bausch Mediapreis 2008 mit weiteren
Informationen zum Preisträger und zum Preis und finden Sie im
Internet unter: www.swr.de/presseservice/pressemappen

Fotos von der Preisverleihung finden Sie ab Mittwochnachmittag,
15. Oktober 2008, unter: www.ard-foto.de.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die SWR-Pressestelle, Wolfgang
Utz, Telefon: 07221/929-2785, E-Mail: wolfgang.utz@swr.de

Originaltext: SWR – Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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