Hewlett-Packard-Projekt ermöglicht günstige Zeitschriftenproduktion
Der US-IT-Riese Hewlett-Packard (HP) www.hp.com hat in den USA ein neuartiges Projekt gestartet, das Hobby-Journalisten den Traum vom eigenen Hochglanz-Magazin erfüllen soll. Hinter dem Namen MagCloud http://magcloud.com verbirgt sich ein Web-Service, der es Nutzern erlaubt, ein selbst zusammengestelltes Periodikum drucken zu lassen.
Interessierte müssen hierfür lediglich eine PDF-Datei mit fertigem Layout und Text an den Internetdienst schicken. Die Kosten richten sich nach dem Umfang der Publikation, für die HP dem Herausgeber 20 Cent pro Seite verrechnet. Die fertigen Druckwerke sind dann über das MagCloud-Portal zu einem vom IT-Unternehmen festgelegten Preis zu erwerben. Mit dem aktuellen Engagement will HP vor allem die große Einstiegshürde hoher Druckkosten auf dem Magazin-Markt umgehen und es so auch Privatpersonen einfacher ermöglichen, ihre persönliche Zeitschrift einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
„Wir wollen euch helfen, eure eigenen Magazine zu veröffentlichen. Alles, was ihr hierfür machen müsst, ist ein PDF hochzuladen und wir kümmern uns um den Rest“, heißt es in einer Erklärung auf der MagCloud-Homepage. Die meisten derartigen Projekte seien bislang aufgrund der hohen finanziellen Aufwendungen, die für den Start eines Hochglanz-Blattes notwendig sind, schon in einem frühen Anfangsstadium fallengelassen worden. Herkömmliche Druckbetriebe würden in der Regel Tausende von Dollar im Voraus verlangen, um ein paar hundert Kopien einer neuen Zeitschrift zu produzieren. „Es gibt so viele Nischenthemen, die auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam wirken. Für die Communitys, die sich dafür interessieren, ist unser Projekt sicher hilfreich“, stellt Andrew Bolwell, Hauptverantwortlicher für MagCloud bei HP, gegenüber der New York Times fest. Dass die individuellen User-Blätter etablierte Magazin-Größen wie „Vanity Fair“ verdrängen könnten, sei aber wohl nicht zu befürchten.
Neben dem bereits erwähnten Aspekt verfolgt HP mit dem neuen Web-Service aber natürlich auch wirtschaftliche Interessen. Längerfristiges Ziel ist es nämlich, MagCloud als eine Art YouTube für Printproduktionen zu positionieren. Geht diese Strategie auf, könnte das Unternehmen seine geschäftlichen Aktivitäten um einen weiteren lukrativen Bereich erweitern. So sollen etwa im Fall eines Erfolgs auch Copy-Shops als Partner in das Projekt miteinbezogen werden, die HP dann mit neuen digitalen Druckern und passenden Tintenbefüllungen ausstatten will. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich MagCloud allerdings noch in einer Beta-Testphase“, erläutert Barbara Werwendt, HP-Sprecherin in Österreich, auf Nachfrage von pressetext. Der Online-Service stehe bislang lediglich in den USA, Kanada und Großbritannien zur Verfügung. „Eine weitere Ausdehnung dieses Angebots ist aber schon angedacht. Den genauen Starttermin für Europa können wir jedoch zurzeit noch nicht kommunizieren“, so Werwendt abschließend. (Ende)
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