Neue Studie: Junk-Food-Kinder sind zwar dicker, aber auch glücklicherHeidelberg / New York, 14. April 2009

Mit Fast Food und Softdrinks werden Kinder zwar dicker, sie sind aber auch zufriedener. Eine Untersuchung von Professor Hung-Hao Chang von der National Taiwan University und Professor Rodolfo Nayga von der University of Arkansas in den Vereinigten Staaten hat gezeigt, dass Ernährungsprogramme zur Reduzierung von ungesunden Nahrungsmitteln und Getränken eher von Erfolg gekrönt sind, wenn sie gleichzeitig darauf abzielen, die Kinder auf andere Weise glücklich zu machen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung erscheinen jetzt online in der Springer-Fachzeitschrift Journal of Happiness Studies.

Übergewicht bei Kindern ist weltweit ein erhebliches Gesundheitsproblem. Dass ungesunde Ernährungsgewohnheiten zumindest teilweise für die Zunahme der Gewichtsprobleme bei Kindern verantwortlich sind, ist klar. Wenig bekannt ist jedoch über den Zusammenhang zwischen dem Genuss von Fast Food und Softdrinks und der Zufriedenheit der Kinder; genau dies haben Chang und Nayga jetzt erstmalig unter die Lupe genommen.

Basierend auf Daten der National Health Interview Survey in Taiwan, einer im Jahr 2001 landesweit durchgeführten Untersuchung, wurden der Konsum von Fast Food und Softdrinks, das Körpergewicht und der Grad der Zufriedenheit bei den Kindern erfasst. In der Studie wurden die Angaben von 2.366 Kindern im Alter zwischen 2 und 12 Jahren ausgewertet (als Fast Food galten hierbei Pommes frites, Pizza und Hamburger; Softdrinks waren Limonade und andere gesüßte Getränke).

Ein Viertel der in der Untersuchung befragten Kinder waren übergewichtig oder fettleibig und etwa 19 Prozent gaben an, sich gelegentlich oder häufig unglücklich, traurig oder deprimiert zu fühlen. Ein ganz wesentliches Ergebnis der Studie war, dass Kinder, die sich von Fast Food und Softdrinks ernährten, zwar häufiger übergewichtig, aber auch seltener unglücklich waren. In ihrer Analyse nannten die Autoren eine Reihe von Faktoren, die einen Einfluss auf Körpergewicht, Essgewohnheiten und Zufriedenheit der Kinder haben, darunter auch die Tatsache, dass die ungesunde Ernährungsweise von Müttern von den Kindern übernommen wird. Kinder, die sich überwiegend von Fast Food ernähren, konsumieren auch gerne Softdrinks und Kinder aus einkommensschwachen Familien hatten häufiger ungesunde Ernährungsgewohnheiten und damit auch Übergewicht.

Die Autoren: „Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass es einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen dem Genuss von Fast Food und Softdrinks sowie dem objektiven (Übergewicht) und dem subjektiven (Unzufriedenheit) Wohlergehen von Kindern. Maßnahmen und Programme, die eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Kindern anstreben, sollten dies in Betracht ziehen, um eine Reduzierung von Gewichtsproblemen bei Kindern zu erreichen, ohne dass dies auf Kosten ihrer Zufriedenheit geht.“

Quelle

1. Chang HH & Nayga RM (2009). Childhood obesity and unhappiness: the influence of soft drinks and fast food consumption. Journal of Happiness Studies DOI 10.1007/s10902-009-9139-4

Der vollständige Artikel steht Journalisten als PDF-Dokument zur Verfügung.

Kontakt: Joan Robinson, Springer, Tel. +49 6221 487 8130, joan.robinson@springer.com