Es gibt Möglichkeiten für Patientinnen, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen trotz der Krebserkrankung

Jedes Jahr erkranken etwa 1.800 Kinder und 30.000 Erwachsene unter 45 Jahren neu an Krebs. Damit wächst auch die Anzahl junger Krebspatientinnen, die mitten im Leben stehen und sich für die Zukunft trotzdem ein gesundes Baby wünschen. Doch ist dies trotz Chemotherapie überhaupt möglich? Welche Optionen haben die behandelnden Ärzte noch während einer Krebstherapie den bestehenden Kinderwunsch zu berücksichtigen? Ein Artikel in der Springer Facharztzeitschrift Der Gynäkologe beschäftigt sich ausführlicher mit dieser Thematik.

Tatsache ist, dass die häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs mit 26 Prozent und Gebärmutterhalskrebs mit 15 Prozent sind. Angesichts dieser Zahlen lässt sich ermitteln, dass eine von 230 Frauen vor ihrem 40. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt. Glücklicherweise nahm in den letzten drei Jahren die Überlebensrate der Krebspatientinnen enorm zu, seither gewinnen die Langzeitschäden der Krebstherapie immer mehr an Bedeutung. Engagierte Ärzte und Forscher befassten sich so verstärkt mit dieser Problematik. Mehrere Konzepte zur Erhaltung der Fruchtbarkeit sind entstanden und befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits in einer Erprobungsphase. Ungeklärt bleiben weiterhin, ob die Krankenkasse die Kosten für Konzepte der Krebstherapie, die die Erhaltung der Fruchtbarkeit unterstützen übernehmen oder ob in Zukunft betroffene Patientinnen ihren Kinderwunsch selbst zahlen müssen.

In Zukunft wird die Zahl der Therapiemöglichkeiten noch weiter anwachsen, wie Experten bestätigen. Auch sind die ersten Geburten gesunder Kinder von ehemaligen Krebspatientinnen bekannt, die mit einer Methode zur Erhaltung der Fruchtbarkeit therapiert wurden. Nichtsdestotrotz wird auch zukünftig die Angst der Krebspatientinnen erhalten bleiben, je ein Kind bekommen zu können. Genauso wie die Angst der betroffenen, schwangeren Frauen, die hoffen ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen, ohne Schäden von Bestrahlung und Chemotherapie.

Der Beitrag Therapieoptionen bei karzinomerkrankten Frauen mit Kinderwunsch von
S. von Otte, K. Diedrich, M. Thill, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bereich für Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie, Universität Schleswig-Holstein erscheint am 8.7.2008 in Ausgabe 07/2008 der Zeitschrift
Der Gynäkologe. Der vollständige Artikel kann Journalisten vorab elektronisch zur Verfügung gestellt werden.
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