Nachsorge von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit KrebsNach einer erfolgreichen Krebsbehandlung ist eine engmaschige Nachsorge wichtig, um Folgeerkrankungen früh zu erkennen und um in Folge die Lebensqualität für Kind, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 1.800 Kinder an Krebs. Dank des hohen medizinischen Standards hierzulande überleben 75 Prozent von ihnen diese Krankheit. Allerdings hinterlassen Chemotherapie und/oder Bestrahlung bei zwei Drittel dieser Kinder und Jugendlichen zum Teil nachhaltige Spuren. Ein Artikel in der Springer Facharztzeitschrift Monatsschrift Kinderheilkunde erläutert die häufigsten Spätfolgeerkrankungen und deren immer weiter verbesserten Behandlungsmöglichkeiten.
Innerhalb der letzten 50 Jahre sind die Überlebenschancen nach einer Krebserkrankung von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren enorm gewachsen. Leider kann von diesen Patienten nur die Minderheit darauf hoffen, sich am Ende als ‚geheilt‘ zu bezeichnen. Bei der Nachsorge ist unbedingt darauf zu achten, dass sie derart engmaschig stattfindet, dass eventuelle Spätfolgen so rechtzeitig wie möglich erkannt werden. In Folge kann nach dem Erkennen sofort die richtige Therapie einsetzen. Zu den häufigsten Spätfolgen im Kindes- oder gar erst im Erwachsenenalter nach einer Krebstherapie zählen Schädigungen von Herz, Nieren oder Schilddrüse, Hörverluste oder Wachstumsstörungen und viele mehr.
In einer Langzeitstudie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) werden die Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen nach einer Krebserkrankung erfasst. Entsprechend werden Risikogruppen definiert, die Folgeerkrankungen erleiden könnten und Maßnahmen aufgeführt, wie diese zu behandeln sind. Auf Basis der Ergebnisse dieser Langzeitbeobachtung, dem Late Effects Surveillance System (LESS), arbeiten immer mehr Therapiezentren im deutschsprachigen In- und Ausland und auch im europäischen Raum gemeinsam an der Therapieoptimierung während der Nachsorge. Zum Teil sind es einfache aber hilfreiche Methoden, mit denen in Klinik und Praxis eine Nachsorgeuntersuchung bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden können. Entsprechende Nachsorgeempfehlungen für die am häufigsten auftretenden Krebserkrankungen sind auch im Internet abrufbar, wie zum Beispiel unter www.kinderkrebsinfo.de oder auch www.kinderkrebsstiftung.de oder www.less-studie.de.
Ein weiterer Artikel in der Monatsschrift Kinderheilkunde beschäftigt sich analog mit dem frühen Erkennen von Spätfolgen bei Erwachsenen und der anschließend richtigen Therapie. Um weiterhin neue Kenntnisse über die Krebsnachsorge zu bekommen, sollte der ehemalige Patient sich regelmäßig zu Untersuchungen vorstellen. Dabei ist wichtig, dass ein stetiger Datenaustausch zwischen Hausarzt und Therapiezentrum stattfindet. Am Beispiel der St. Anna-Erwachsenensprechstunde am Universitätsklinikum in Wien hat sich gezeigt, dass eine zentrale onkologische Anlaufstelle mit Fachärzten aus den verschiedenen medizinischen Gebieten von Erwachsenen durchaus eine akzeptierte Alternative zu Hausarzt oder behandelnder Klinik ist.
Nachsorge von Patienten mit Krebs im Kindes- und Jugendalter und Nachsorge im Erwachsenenalter erscheinen beide am 16.4.2009 in Ausgabe 4/2009 der Zeitschrift Monatsschrift Kinderheilkunde. Die beiden vollständigen Artikel können Journalisten vorab elektronisch zur Verfügung gestellt werden. Mehr Pressemeldungen aus dem Unternehmen finden Sie hier
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