Die Ascenion GmbH teilt mit, dass Prof. Klaus Brandenburg, Wissenschaftler am Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften (FZB), heute mit dem ersten Platz des Innovationspreises der Bioregionen geehrt wurde. Mit Blutvergiftung (Sepsis) adressiert sein Projekt ein Krankheitsbild, das im öffentlichen Bewusstsein wenig präsent ist – trotz erschreckender Zahlen: Allein in Deutschland sterben jeden Tag rund 160 Menschen an Sepsis. Damit ist es die dritthäufigste Todesursache. Bislang gibt es kein zugelassenes Medikament.
Sepsis entsteht durch „Bakterien am falschen Ort“. Schon 1 Milliardstel der im Darm vorhandenen Bakterien können einen septischen Schock auslösen, wenn sie in den Blutkreislauf gelangen. Entscheidend sind dabei Endotoxine, eine Gruppe von Biomolekülen, die in bakterielle Membranen eingebunden sind. Sie stimulieren das Immunsystem derart, dass es außer Kontrolle geraten kann. Das Abtöten der Bakterien – etwa durch Antibiotika – reicht nicht aus, um die Immunreaktion zu dämpfen. Oft ist es sogar kontraproduktiv, weil sich die Konzentration an Endotoxinen im Blut durch die Zerstörung von Bakterien zunächst weiter erhöht. Prof. Brandenburg und sein Team haben deshalb ein Peptid zur Behandlung von Sepsis entwickelt, das Bakterien bindet und gleichzeitig Endotoxine neutralisiert.
Die Ascenion GmbH ist Technologietransfer-Partner des FZB und arbeitet seit Jahren eng mit Prof. Brandenburg zusammen, um seinen Ansatz für medizinische Anwendungen fortzuentwickeln. Trotz des enormen Bedarfs und kommerziellen Potenzials hat sich die Industrie bislang jedoch zurückhaltend gezeigt.
„Das ist teilweise sogar zu verstehen, weil Blutvergiftung eine komplexe Indikation ist, an der schon viele Projekte in der Klinik gescheitert sind“, kommentiert Dr. Christian Stein, Geschäftsführer der Ascenion GmbH. „Trotzdem ist es Klaus Brandenburg und seinem Team gelungen, mit exzellenter Forschung und unglaublichem Engagement auf diesem Gebiet entscheidend voran zu kommen. Sein Projekt folgt einem völlig neuen Prinzip, das erstmals bei den Ursachen ansetzt. Der Preis ist mehr als verdient und wir hoffen sehr, dass er dazu beiträgt, die Gefahr von Blutvergiftungen ins öffentliche Bewusstsein zu heben und den Weg in die Anwendung zu ebnen.“
Im Laufe der vergangenen fünf Jahre haben Prof. Brandenburg und Ascenion den neuen Ansatz patentrechtlich geschützt und zusammen mit Partnern in Forschung und Klinik schrittweise in Richtung Anwendung vorangebracht. Inzwischen liegen überzeugende Daten aus ex-vivo und in-vivo Modellsystemen vor. In Kürze wird die Gründung eines Unternehmens erfolgen, um Investoren und Industriepartnern den Einstieg zu erleichtern.
Prof. Klaus Brandenburg ergänzt: „Mein persönlicher Gewinn ist dann groß, wenn es uns tatsächlich gelingt, auf Grundlage unserer Arbeiten eine Therapie zu entwickeln. Das würde mehr als hundert Menschen pro Tag allein in Deutschland das Leben retten.“
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Über den Innovationspreis
Zum siebten Mal hat der Arbeitskreis der BioRegionen in Deutschland den „Innovationspreis der BioRegionen in Deutschland“ ausgelobt. Ausgezeichnet werden anwendungsorientierte Ideen aus der Life Science-Forschung. Ziel des Wettbewerbs ist es, der Öffentlichkeit nicht nur die hervorragende Forschung in Deutschland, sondern auch die praktische Nutzung der Biotechnologie näher zu bringen. Der Preis ist mit insgesamt EUR 6.000 dotiert.
Über Ascenion
Die Ascenion GmbH ist ein IP Asset Management-Unternehmen mit besonderer Kompetenz in den Lebenswissenschaften. Ascenion berät und unterstützt öffentliche Forschungseinrichtungen beim Schutz und der Verwertung ihres geistigen Eigentums (Patente, Know-how, Materialien) und übernimmt die Anbahnung und Vermittlung von Lizenzverträgen zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie. Ein besonderer Schwerpunkt von Ascenion ist das Coaching von Unternehmensgründern und das aktive Beteiligungsmanagement. Das Unternehmen wurde 2001 als 100%ige Tochter der LifeScience-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung gegründet und hat seitdem 23 Forschungseinrichtungen der Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft sowie die Medizinische Hochschule Hannover und das TWINCORE als Partner gewonnen. Für diese vermarktet Ascenion mehr als 750 Technologien und schließt pro Jahr durchschnittlich 80 erlösbringende Verträge zwischen Forschung und Industrie. Das Team hat bereits mehrere Spin-Offs begleitet und hält derzeit 23 Beteiligungen an diesen Unternehmen. Hauptsitz von Ascenion ist München. Weitere Geschäftsstellen sind in Berlin, Braunschweig, Hamburg, Hannover und Neuherberg.
Weitere Informationen unter www.ascenion.de
Über das FZB
Im Fokus des Forschungszentrum Borstel steht die grundlagen- und patientenorientierte Forschung auf dem Gebiet der Pneumologie, der Lungen- und Bronchialerkrankungen. Vor allem werden Infektionen, Asthma und Allergien erforscht. Die Konzentration auf ein einziges Organ, die Lunge, und die ganzheitliche Betrachtungsweise, die von molekularen Strukturen, über Prozesse in den Zellen, bis hin zum komplexen biologischen System des Menschen selbst reicht, eröffnen ein völlig neues Verständnis für Zusammenhänge. Angesichts immer komplexer werdenden Spezialwissens ist dies nur einem erfahrenen Team interdisziplinär arbeitender Experten möglich. Im Forschungszentrum Borstel führen Biophysiker, Biochemiker, Molekularbiologen, Immunologen und Internisten die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen, um komplexe Problemstellungen gemeinsam zu lösen. Das große Ziel der Forschungsarbeit ist die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Methoden zur Erkennung, Vermeidung und Behandlung von Lungenerkrankungen. Das Forschungszentrum Borstel ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
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