Der Weltfrauentag am 8. März 2011 steht unter dem Motto „gleicher Zugang zu Aus- und Weiterbildung sowie Technologie: Wege zu menschenwürdiger Arbeit für Frauen“
In den meisten Entwicklungsländern sind es vor allem Männer, die die Chance haben, menschenwürdige Arbeit zu finden. Die Frauen sind für Familie und Haushalt alleine verantwortlich und somit abhängig vom Einkommen ihres Mannes. Mädchen und Frauen haben keinen Zugang zu allgemeiner und beruflicher Bildung. Sie bleiben unausgebildet und ohne grundlegende Rechtschreibkenntnisse.

Hier setzt das Hunger Projekt an: vor allem in ländlichen Regionen werden Frauen unterstützt, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu stärken. Lokale Workshops vermitteln den Dorfbewohnerinnen neue und innovative Wege der Unternehmensführung und Einkommensmaximierung.

Mexiko: Las Esperanzas – die Hoffnung

Das Hunger Projekt Mexiko hat sich mit dem mexikanischen Entwicklungsministerium zusammengeschlossen, welches die Durchführung einkommensbildender Projekte unterstützt.

Ein Beispiel ist das Projekt „Las Esperanzas – die Hoffnung“ im Bundesstaat Zacatecas. Die Gemeinde setzt mit einer von Frauen geführten Geflügelfarm fast 1.000 Pesos (ca. 60 Euro) täglich um. Aus- und Weiterbildung in EDV, Verwaltung und Vermarktung haben ihren Unternehmergeist gestärkt und sind Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des Projekts. So sind die Frauen nicht mehr auf die kleinen Zulagen ihrer zum Teil in den USA arbeitenden Ehemänner und Söhne angewiesen.

Zudem gibt es Programme wie z.B. das „Women’s Empowerment Programme“ (WEP) in Afrika oder ein Frauen-Netzwerk in Bangladesch: Ehrenamtliche Führungskräfte oder „Animateure“ unterrichten Frauen über ihre staatsbürgerlichen, juristischen und reproduktiven Gesundheitsrechte.

Senegal: WEP-Animatorin Marieme Harouna Ba

Frau Marieme Harouna Ba, eine WEP-Animatorin aus Senegal, nutzte ihre Ausbildung, um Frauen in ihrer Gemeinde im Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterrichten. In den letzten zehn Jahren hat sich Mariemes Einfluss mit Hilfe des Radios über ihre Gemeinde hinaus verbreitet – sie ist jetzt Leiterin eines Radioprogramms zu Stärkung der Frauenrechte.

Indien: Unterstützung der Frauen in den Panchayats

In Indien sind verfassungsmäßig ein Drittel aller Sitze in den kommunalen Verwaltungsgremien, den sogenannten „Panchayats“, für Frauen reserviert.

Das Hunger Projekt bildet gewählte Frauen zu Führungspersönlichkeiten aus, damit sie ihre Aufgabe in diesen Dorfgremien effizient und professionell wahrnehmen können.

Sharmi Bai, eine gewählte Frauenvertreterin aus dem Bezirk Rajasthan, hatte bei einer Konferenz in Mumbai im Jahr 2010 die einmalige Gelegenheit ihre Erfolge persönlich dem US-Präsidenten Barack Obama vorzustellen.

Sie hat maßgeblich daran mitgearbeitet, das nationale „Mahatma Gandhi Beschäftigungsgesetz“ für ländliche Gegenden umzusetzen. Dieses Gesetz garantiert jedes Jahr 100 Tage Beschäftigung für alle erwachsenen Mitglieder ländlicher Haushalte, wenn sie bereit sind, Arbeit für das Allgemeinwohl zu tun.

Die Stärkung von Frauen steht im Zentrum der Arbeit des Hunger Projekts

Chronischer, anhaltender Hunger ist nicht bloß auf einen Mangel an Nahrung zurück zu führen. Hunger tritt auf, wenn Menschen die Möglichkeit fehlt, genug Geld zu verdienen, eine Ausbildung zu erhalten, ihre gesundheitliche Grundversorgung zu decken und eine Stimme bei Entscheidungen zu haben, die sich auf ihre Gemeinde auswirken.

Studien zeigen, dass die gesamte Gesellschaft profitiert, wenn Frauen Zugang zu solchen Möglichkeiten haben. Ihre Familien sind gesünder, ihre Kinder gehen häufiger zur Schule, die Produktivität der Landwirtschaft verbessert sich und die Einkommen steigen.

Die vielen Programme des Hunger Projekts unterstützen Frauen auf vielfältige Weise. Ihre Stimmen werden gehört und ihr Einfluss wird geltend gemacht – in ihren eigenen Familien, ihren Gemeinden und in den nationalen politischen und kulturellen Gremien.

Weitere Informationen gibt es unter: http://www.das-hunger-projekt.de/A4_01.html
Das Hunger Projekt e.V. ist eine globale Nichtregierungsorganisation (NRO), die sich seit 1977 für die nachhaltige Überwindung chronischen Hungers einsetzt. Gegenwärtig ist das Hunger Projekt in 12 Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas (in Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Malawi, Mosambik, Senegal und Uganda; in Indien und Bangladesch; in Mexiko und Peru) vertreten. Insgesamt gibt es 350 Angestellten und rund 362.000 Ehrenamtlichen. Der internationale Hauptsitz ist in New York.

In Deutschland arbeitet das Hunger Projekt seit 1982 als gemeinnützig anerkannter Verein – momentan mit ca. 50 ehrenamtlichen Aktiven und fünf Teilzeitkräften. Weitere Partnerländer sind: Australien, Belgien, Großbritannien, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Schweden und die Schweiz.

Das Hunger Projekt konzentriert sich auf drei Leitgedanken: Mobilisierung zur Eigenverantwortung, Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie Stärkung lokaler Demokratie. Alle Strategien und Initiativen sind darauf ausgerichtet, die acht UN-Millenniumsentwicklungsziele zu unterstützen.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zeichnet das Hunger Projekt e.V. seit Jahren mit dem DZI-Spendensiegel für seine transparente, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder aus.
Das Hunger Projekt e.V.
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