MERCURIO-Veranstaltung „Ankommen! Unternehmensintegration in Deutschland und Italien“ am 22.11.2012 im Hamburger Übersee-Club
Zahlreiche Führungskräfte aus der Metropolregion folgten der Einladung von MERCURIO Deutsch-Italienische Wirtschaftsvereinigung e. V., Delegation Hamburg/Nord zur Veranstaltung „Ankommen! Unternehmensintegration in Deutschland und Italien“ in den Hamburger Übersee-Club. Hier erfuhren sie aus erster Hand, wie Bijou Brigitte, Prelios Deutschland (ehemals Pirelli RE) und die Gi Group Deutschland bei ihrem Markteintritt in das jeweilige Zielland vorgegangen sind, welche Hürden es zu überwinden galt und welche positive Erfahrungen gemacht wurden.
Petra Lotzkat überbrachte als Vertreterin der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg nicht nur Grüße von Senator Scheele, sondern stellte vor allem Hamburgs Fachkräftestrategie und die Anstrengungen, eine entsprechende Willkommenskultur zu etablieren, vor. Neben der Unterstützung im Hinblick auf die unterschiedlichen gesetzlichen und ordnungspolitischen Bedingungen war Petra Lotzkat die Integration der Menschen wichtig.
Von den Schwierigkeiten beim Markteintritt in Italien im Jahr 2003 berichtete Bettina Diek, Personalleiterin Global der Bijou Brigitte AG. Gerade die Themen Arbeitsrecht und -sicherheit sowie Personalbeschaffung stellten sich als besondere Herausforderungen dar. Wie sie aber auch betonte, gilt Italien für das Unternehmen, das einen Anteil von 63,6 % von ausländischen Filialen im Konzern ausweist, als wichtiger und – selbst in Zeiten der Krise – stabiler Markt.
Das Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten stellte Michele Villa, Geschäftsführer der Gi Group Deutschland, als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensintegration dar. Es gehe zunächst darum, den neuen Mitarbeitern zuzuhören und ihre Sorgen, gerade wenn es sich um die Integration eines mittelständischen Unternehmens in einen Global Player handelt, ernst zu nehmen. Die Gi Group rangiert in Europa, gemessen am Umsatz, unter den Top 9 der Personaldienstleister und ist mit 20 Landesgesellschaften auf drei Kontinenten vertreten.
Auch Stephen Coticoni, Geschäftsführer von Prelios Deutschland (ehemals Pirelli RE), unterstrich die Bedeutung der sogenannten weichen Faktoren. Laut einer internationalen Studie würden 50 % der Unternehmensintegrationen weltweit aufgrund von „soft factors“ scheitern. Ebenso wie die Gi Group fand Prelios in Deutschland ein größeres Bedürfnis, in Entscheidungen eingebunden zu werden, vor. Der dadurch entstehende Mehraufwand, bspw. durch zusätzliches Change Management oder durch die Mitbestimmung, würde aber zu einer größeren Akzeptanz und damit insgesamt zu einer größeren Loyalität zum Unternehmen führen. Prelios verwaltet nicht nur Wohn- und Gewerbeimmobilien, sondern ist z. B. auch für das Center-Management, die Vermietung sowie das kaufmännische und technische Property Management von Shopping-Centern (u. a. Mercado in Hamburg) verantwortlich.
Mario Prudentino, Vorstandsmitglied von MERCURIO und Vorsitzender der Hamburger Delegation, leitete die anschließende Diskussionsrunde, die mit vielen weitergehenden Fragen der interessierten Teilnehmer geführt wurde. Das Resümee lautete, dass Veranstaltungen dieser Art – selbst angesichts der traditionell engen und wichtigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Italien – nach wie vor von hoher Bedeutung sind. Der Austausch von Wissen und Erfahrung, sowohl in wirtschaftlicher als auch kultureller Hinsicht, sowie die Vernetzung von Führungskräften untereinander, seien Grundvoraussetzungen bei der Weiterentwicklung der Beziehungen. Und gerade die Notwendigkeit des Zusammenspiels von „Wirtschaft“ und „Kultureller Identität“ würde bei der europäischen Sinnkrise dramatisch deutlich.
Daher galt der Dank des Vorsitzenden der MERCURIO Hamburg Delegation den Referenten und Teilnehmern sowie insbesondere dem Hauptsponsor Gi Group Deutschland sowie der Hermes Europe GmbH, die diese Veranstaltung erst aufgrund ihrer Unterstützung möglich gemacht hatten.
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MERCURIO Deutsch-Italienische Wirtschaftsvereinigung e. V. hat ihre Mitglieder bundesweit und in Italien, darunter befinden sich Institutionen und Unternehmen sowie deren Führungskräfte, die im deutsch-italienischen Geschäft engagiert sind. Sie ist deutschlandweit die größte ihrer Art und steht für die Vernetzung der beiden Länder.
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