Auf der Internationalen Konferenz Elektromobilität der Bundesregierung am 27. und 28. Mai in Berlin zieht die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) eine positive Bilanz der bisherigen Marktvorbereitung. Mit einer Ausstellung und Probefahrten für alle zeigt sie, dass Elektromobilität nicht mehr bloß Zukunftsvision, sondern eine attraktive Alternative im Straßenverkehr ist. Die NPE begrüßt, dass alle Akteure ihre Zusagen einhalten. Nun nimmt die internationale Kooperation Fahrt auf. So ist die Einigung auf einen EU-weit einheitlichen Europastecker gut vorangekommen.
Die Nationale Plattform Elektromobilität sieht Deutschland bei der Elektromobilität auf Kurs: Die Unternehmen investieren allein in der Marktvorbereitung bis 2014 rund 17 Milliarden Euro. Von 15 deutschen elektrifizierten Fahrzeugmodellen bis Ende 2014 war die Nationale Plattform Elektromobilität in ihrem Fortschrittsbericht ausgegangen – 16 werden es nach heutigem Stand sein. Die Bundesregierung weist die in Aussicht gestellten Fördermittel für Forschung und Entwicklung aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) in vollem Umfang zu. Mit den Fortschritten bei der Einigung auf ein EU-weit einheitliches Steckersystem ist auch die internationale Marktvorbereitung gut vorangekommen. Auch der Aufbau eines deutschlandweit einheitlichen Schnellladesystems geht voran: Bis Ende 2014 werden Ladesäulen des Combined Charging Systems die Langstreckenmobilität zwischen Berlin und München ermöglichen und Laden mit hoher Leistung in weniger als 30 Minuten ermöglichen. Des Weiteren ist die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte auf knapp 4.000 angestiegen.
„Allen war von Anfang an klar, dass wir einen langen Atem brauchen – und den beweist Deutschland bei der Elektromobilität“, sagte Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und Vorsitzender der NPE. „Die Zusammenarbeit von Bundesregierung und NPE verwirklicht den Gedanken der Kooperation und Kontinuität über Legislaturperioden hinweg. Wir haben unsere Startposition in der Marktvorbereitung stark verbessert.“
Matthias Wissmann, VDA-Präsident: „Deutschland ist heute in vielen Feldern Technologie- und Innovationsführer. Das wollen wir auch bei der Elektromobilität erreichen. Wir haben in der NPE bereits 82 Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgelegt und investieren zweistellige Milliardensummen über alle Industriezweige hinweg. Allein die deutsche Automobilindustrie steckt in den kommenden drei bis vier Jahren bis zu 12 Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe. Damit wir im weltweiten Wettbewerb die Nase vorn haben, müssen aber auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Deswegen kommt es entscheidend darauf an, die beschlossenen Maßnahmen konsequent einzuführen und die Projekte zügig umzusetzen.“
Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall: „Wir haben mit unseren gut qualifizierten Facharbeitern und Ingenieuren die Voraussetzungen, Elektromobilität zu einer erfolgreichen Zukunftstechnik zu machen. Damit das gelingt, muss von Unternehmen und Regierung in den Wandel der industriellen Wertschöpfung und ebenso in Bildung und Ausbildung investiert werden. Der Dialog mit Beschäftigten und Gewerkschaften ist dabei unabdingbar.“
Die Nationale Plattform Elektromobilität koordiniert seit 2010 den Aufbruch in die Elektromobilität und hat eine gemeinsame Strategie entworfen, wie sich die Ziele Leitanbieterschaft, Leitmarkt und eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen bis 2020 verwirklichen lassen. 2011 legte die NPE dazu ihre Empfehlungen vor. Damit haben alle Partner sowohl gemeinsame Ziele als auch konkrete Schritte für den Aufbau der Elektromobilität in Deutschland und die internationale Kooperation vereinbart. Die sprunghaft wachsende Modellvielfalt wird der Elektromobilität einen weiteren Schub geben. Erste Ergebnisse des fortgeschriebenen TCO-Modells über die Marktvorbereitung, den Markthochlauf und das Erreichen des Massenmarkts zeigen daher auch: Das Million-Ziel bleibt realistisch. Nach Einschätzung der NPE bewährt sich der technologieoffene, systemische und marktorientierte Ansatz Deutschlands, der Forschung, Entwicklung, Infrastruktur und eine saubere Marktvorbereitung betont. Beispielsweise werden die deutschen Automobilhersteller und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft einen Leitfaden für den Aufbau eines Schnellladesystems im öffentlichen Raum erstellen und der NPE empfehlen.
Im kommenden Jahr – also kurz vor Beginn der entscheidenden Markthochlauf-Phase – wird die NPE aufzeigen, ob die gemeinsam geleistete Marktvorbereitung ausreicht, um bis 2020 die gemeinsamen Ziele der Bundesregierung und der Industrie zu erreichen. Hierzu wird die NPE auch die Diskussionen der Internationalen Konferenz genau auswerten, in deren Zentrum der systemische Ansatz steht.
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