Springer-Fachzeitschrift HydrobiologiaDer Klimawandel spiegelt sich in den Alpenseen

Globale Erwärmung hat Einfluss auf die Struktur, Funktion und Wasserqualität der Seen

Der allgemeine Temperaturanstieg der Luft ist die Folge des Klimawandels und dies spiegelt sich im Temperaturanstieg des Wassers von Seen wider. In einer neuen Studie von Dr. Martin Dokulil, Wissenschaftler i.R. des Forschungsinstituts für Limnologie an der Universität Innsbruck in Österreich, werden die Temperaturen des Oberflächenwassers großer Seen in Österreich für das Jahr 2050 vorausberechnet. Dabei wird auch untersucht, inwiefern sich die Struktur, Funktion und Wasserqualität der Seen dadurch verändern. Die Forschungsarbeit erscheint online in der Springer-Fachzeitschrift Hydrobiologia.

In Österreich gibt es viele Seen, die sich in Typ, Größe, Ausschwemmung, Höhenlage und geographischer Lage stark voneinander unterscheiden. Die meisten dieser Seen sind wichtige Ökosysteme und anfällig gegenüber Umweltveränderungen. Die Temperatur des Oberflächenwassers wird direkt durch den Klimawandel beeinflusst und spielt bei touristischen Freizeitaktivitäten auf und in den Seen eine wesentliche Rolle, vor allem während der Sommersaison.

Dr. Dokulil analysierte Langzeit-Datenaufzeichnungen aus den Hydrographischen Jahrbüchern von Österreich zur Lufttemperatur und zu den Temperaturen des Oberflächenwassers. Die Daten reichen zurück bis in die Mitte der sechziger Jahre. Die neun untersuchten Seen, die in Österreich liegen oder daran angrenzen, befinden sich in unterschiedlichen Klimazonen. Anhand der Daten hat Dr. Dokulil Temperaturverläufe für das Oberflächenwasser hochgerechnet und Temperaturen für das Jahr 2050 berechnet.

Seine Arbeit lässt darauf schließen, dass die Temperatur des Oberflächenwassers der Seen in Österreich bis zum Jahr 2050 je nach Region um bis zu 3 Grad Celsius als direkte Auswirkung des Klimawandels ansteigen wird.

Dr. Dokulil erklärt: „Die vorhergesagten Temperaturänderungen des Oberflächenwassers werden Auswirkungen haben auf die thermischen Verhältnisse in den Seen. Höhere Wassertemperaturen können zu einem steigenden Nährstoffgehalt führen, die Wasserqualität durch eine verstärkte Algenblüte beeinträchtigen und die biologischen Funktionen von Wasserorganismen außer Kraft setzen. Ein wesentlicher Anstieg der Sommertemperaturen wird auch den Kohlenstoffkreislauf in den Seen beeinflussen, mit möglichen Auswirkungen auf den Anteil des Kohlendioxids in der Atmosphäre und auf das Klima der Erde.“

Quelle
Dokulil M (2013). Predicting summer surface water temperatures for large Austrian lakes in 2050 under climate change scenarios. Hydrobiologia; DOI 10.1007/s10705-013-1550-5

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