BDS-Umfrage: Selbständige gegen Vermögenssteuer
Zwei von drei mittelständischen Unternehmern lehnen die Einführung einer Vermögenssteuer oder Vermögensabgabe ab. Auch die Erhöhung des Spitzensteuersatzes in der Einkommenssteuer, wie sie von einigen Parteien nach der Bundestagswahl geplant ist, lehnt die große Mehrheit der Selbstständigen ab.
„Angesichts der großen Steuermehreinnahmen ist eine Erhöhung jeglicher Steuern nach der Bundestagswahl das absolut falsche Signal“, sagte Verbandspräsident Günther Hieber zu den Ergebnissen der Umfrage des Mittelstandsverbandes Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V. (BDS) (http://www.bds-gewerbevereine.de) unter 890 Unternehmen.
Bei der Umfrage sprachen sich 68,4 Prozent der Befragten gegen die Einführung einer Vermögenssteuer (SPD-Konzept) oder Vermögensabgabe (Grüne) aus. 22,3 Prozent sind dafür, jeder Zehnte hat dazu keine konkrete Meinung. Je größer die Unternehmen dabei sind, umso deutlicher steigt die Ablehnung. Liegt die Ablehnung bei den Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern nur bei 58 Prozent, wollen die größeren Mittelständler zwischen 50 und 250 Mitarbeiter zu 87 Prozent, dass weder eine Vermögenssteuer- noch eine -abgabe eingeführt wird.
„Eine solche Steuer oder Abgabe geht ans Eigenkapital, das die Unternehmen dringend benötigen“, kritisiert Hieber die Ansätze von SPD und Grünen. „Und selbst wenn die kleineren Betriebe aufgrund von Ausnahmeregeln selbst nicht direkt betroffen sind, spüren sie, wenn größere Mittelständler zur Steuervermeidung Teile der Produktion ins Ausland verlagern“, erklärt Hieber. „Das gefährdet wegen des Dominoeffektes zu guter Letzt Arbeitsplätze“, warnt der Mittelstandspräsident.
Ähnlich kritisch bewertet er auch die Pläne zur Erhöhung des Spitzensteuersatzes in der Einkommenssteuer. Diese werden von 64,9 Prozent der Befragten abgelehnt, jede vierte Selbstständige (26 Prozent) befürwortet sie. 9 Prozent haben keine konkrete Meinung.
„Durch die kalte Progression haben wir ohnehin eine schleichende Erhöhung der Einkommensteuer. Wie man da noch auf die Idee kommen kann, die Sätze zu erhöhen, ist mir schleierhaft“, so Hieber. „Wenn nach der Bundestagswahl an der Steuer gebastelt wird, brauchen wir eine Vereinfachung und den Abbau der kalten Progression.“
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