Die E-Zigarette gilt als gesunde Alternative zum herkömmlichen Rauchen. Ist diese Einschätzung richtig oder gibt es gesundheitliche Risiken, die bislang noch nicht erforscht sind?
Gesundheitsschädliche Wirkung bis jetzt nicht bewiesen
E-Zigaretten sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Manche Produkte ähneln in ihrer Form einem Kugelschreiber oder einem Lippenstift. Darüber hinaus gibt es auch Abwandlungen wie E-Zigarren, E-Pfeifen und E-Shishas. Alle E-Zigaretten-Varianten funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip. Eine elektrische Zigarette besteht aus einem Verdampfer, Akku und Liquid. Über den Akku wird der Verdampfer mit Strom versorgt. Nachdem das Liquid im Verdampfer erhitzt ist, kann der Dampf eingeatmet werden. Das Heizelement ist dafür verantwortlich, dass kein Rauch, sondern nur Dampf eingeatmet wird. Zu den Gründen, die gegen das E-Rauchen sprechen, zählt die möglicherweise gesundheitsschädliche Wirkung des Liquids. In dieser Flüssigkeit sind unter anderem Inhaltsstoffe wie Propylenglycol, Nikotin, Glycerin, Wasser und Aromen enthalten. Der Nikotinanteil kann abhängig vom Produkt variieren, allerdings gibt es auch Liquids, die ganz ohne Nikotin auskommen. Für die Verwendung von E-Zigaretten und Liquids gelten seit April 2016 gesetzliche Bestimmungen, die einheitlich für alle Länder der Europäischen Union festgelegt wurden. Demnach beträgt die maximal zulässige Nikotin-Konzentration im Liquid 20 Milligramm pro Milliliter. Bei herkömmlichen Zigaretten liegt die Nikotin-Obergrenze immer noch bei einem Milligramm pro Zigarette. Sind E-Zigaretten gut oder schlecht, das hängt vor allem von der persönlichen Meinung ab. Studien zufolge entstehen beim Rauchen einer normalen Zigarette deutlich mehr Giftstoffe als beim Dampfen einer E-Zigarette. Dies bedeutet allerdings nicht, dass der weiße Dampf der elektrischen Zigaretten vollkommen unbedenklich ist.
Einige Aromastoffe könnten Allergien auslösen
Anhand von Untersuchungen konnten bereits Substanzen wie Formaldehyd oder Acetaldehyd in manchen Aerosolen nachgewiesen werden. Diese Stoffe gelten als Kanzerogene, die Krebserkrankungen begünstigen können. Bei dauerhafter Verwendung von E-Zigaretten kann eine höhere Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. In vielen Fällen erzeugt der weiße Dampf Atemwegsirritationen und kann langfristig sogar Entzündungsreaktionen in den Bronchien auslösen. Einige der Aromastoffe in Liquids können Allergien fördern. Der Vorteil von E-Zigaretten besteht darin, dass diese bei der Raucherentwöhnung helfen können. Mit hohem wissenschaftlichem Anspruch sind auch Fachleute in der Naturheilkunde dabei, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und Forschungsergebnisse zur Verbesserung therapeutischer Maßnahmen zu nutzen. Der Umstieg von herkömmlichen Zigaretten auf E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung wird derzeit nur von der britischen Regierung aktiv gefördert. Manche Wissenschaftler sehen wiederum das Risiko, dass die Abhängigkeit des Körpers durch die nikotinhaltigen Liquids aufrechterhalten wird. Die positiven Effekte von E-Zigaretten werden vor allem in der Umgebung der Rauchenden wahrgenommen. Den weißen aromatischen Dampf, den E-Zigaretten verströmen, finden die meisten Menschen wesentlich angenehmer als den penetranten Nikotingeruch. Beim Rauchen von E-Zigaretten gibt es keine unangenehmen Gerüche, die sich in den Kleidungsstücken festsetzen.
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