Der Preis, eine dem Wagner-Denkmal von Max Klinger nachempfundene 35 Zentimeter hohe Skulptur, wird künftig alljährlich zu Wagners Geburtstag verliehenZum 200. Geburtstag von Richard Wagner wird in seiner Geburtsstadt Leipzig bei einem Festakt in der Oper erstmals der Richard-Wagner-Preis verliehen. Die Leipziger Richard-Wagner-Stiftung ehrt mit dem undotierten Preis intensives künstlerisches Wirken für und im Sinne des großen Sohns der Stadt. Der Preis, eine dem Wagner-Denkmal von Max Klinger nachempfundene 35 Zentimeter hohe Skulptur, wird künftig alljährlich zu Wagners Geburtstag alternierend in den Kategorien Musik und Publizistik und stets für einen Nachwuchskünstler verliehen.

Erster Preisträger in der Kategorie Publizistik ist 2013 der Schriftsteller Friedrich Dieckmann. Er wurde 1937 in Landsberg/Warte geboren, wuchs in Dresden auf und studierte Germanistik, Philosophie und Physik in Leipzig. Dieckmann hat Bücher über Friedrich Schiller, Franz Schubert, Richard Wagner und Bertolt Brecht sowie einen Band mit Essays zur deutschen Oper von Mozart bis Wagner veröffentlicht. Er ist Träger des Heinrich-Mann-Preises und Mitglied der Akademien der Künste in Berlin, Dresden und Leipzig sowie der Akademie für Sprache und Dichtung. Dieckmann lebt in Berlin-Treptow. Sein gerade im Insel Verlag erschienenes Buch trägt den Titel „Das Liebesverbot und die Revolution – Über Wagner“. Verbotenes Begehren ist auch eine Grundkonstellation in fast allen Opern Richard Wagners. Der Zusammenstoß elementarer Kräfte bestimmt das radikalpolitische Engagement des Künstlers. Es ist kein Zufall, dass er die Partitur des „Lohengrin“, das Drama einer trügerischen Rettung, gerade in dem Augenblick fertig stellt, als die demokratische Revolution des Jahres 1848 Sachsen erreicht. Im Mai 1849 wird der sächsische Aufstand von den herrschenden Mächten niedergeschlagen. Zu den führenden Köpfen des Umsturzversuchs in Dresden gehört der königliche Kapellmeister Wagner. Er wirft sein Leben und seine berufliche Existenz in die Waagschale und findet sich wenig später als steckbrieflich verfolgter politischer Flüchtling wieder. Die Niederlage wird zum Ursprung des Trauerspiels vom „Ring des Nibelungen“. Dieckmanns Buch beleuchtet eine fundamentale Krisenzeit im Leben des Weltdramatikers.

Der Preis für den Nachwuchskünstler wird erstmals an Ammiel Bushakevitz verliehen. Er wurde 1986 in Jerusalem, Israel, geboren. Nach einem Studium an der University of Pretoria, Südafrika, studierte er Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei den Professoren Phillip Moll und Hanns-Martin Schreiber und am Conservatoire National supérieur de musique in Paris bei Professor Jean-Frédéric Neuburger. Als Liedbegleiter besuchte Bushakevitz Meisterkurse unter anderem bei Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Hampson. Bushakevitz kann auf die erfolgreiche mit zahlreichem 1. Preise gewürdigte Teilnahme an internationalen Wettbewerben verweisen. Er ist Stipendiat verschiedener Einrichtungen, so des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes, des Oppenheimer Memorial Trust, der Ad Infinitum Stiftung und des Richard-Wagner-Verband Leipzig. Zudem ist er Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verband Südafrikas. Als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter konzertierte Bushakevitz weltweit. Als Musikwissenschaftler beschäftigt er sich vor allem mit der Wagner-Forschung.

Der Festakt zum 200. Geburtstag Wagners findet am Mittwoch, dem 22. Mai 2013, um 11 Uhr in der Oper Leipzig statt.

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