Führendes Publikationsorgan in der Mathematik listet seit 2007 auch alle
mathematischen Forschungsartikel aus China

Heidelberg , 10. November 2010

Zentralblatt MATH (ZBMATH), der weltweit vollständigste Referatedienst in der mathematischen Forschung, verzeichnet heute den dreimillionsten bibliografischen Eintrag. ZBMATH ist das maßgebliche Publikationsorgan in der Mathematik und spiegelt den Stand und die Entwicklung der Forschung auf diesem Gebiet der letzen 150 Jahre wider. 3.500 Fachzeitschriften und über 1.100 Buchreihen und Mono-grafien werden derzeit dokumentiert und ausgewertet.

In der Praxis bedeutet dies einen jährlichen Zuwachs von etwa 120.000 neuen Beiträgen aus den For-schungsinstituten weltweit. Sie bestehen aus Kurzreferaten (Abstracts) oder Rezensionen (Reviews), die von über 6.000 Experten geschrieben werden. Diese redaktionelle Arbeit wird durch das FIZ Karlsruhe gemeinsam mit dem Chefredakteur Prof. Dr. Bernd Wegner geleistet.

Durch einen Kooperationsvertrag zwischen FIZ Karlsruhe und der Bibliothek der Chinesischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 2007 wird auch die sich stark entwickelnde chinesische Forschungsli-teratur in der Mathematik in der Datenbank vollständig aufgeführt. Insgesamt umfasst der Bestand bereits mehr als 70.000 Arbeiten, jährlich kommen etwa 8.000 weitere hinzu.

Zentralblatt MATH ist heute eine Datenbank, die weit über das anfängliche Konzept einer Fachzeitschrift hinausgeht und die weltweite Forschungs-Community in der Mathematik vernetzt. Die in Berlin ansässige Redaktion strukturiert und wertet die Inhalte aus, sie übernimmt die elektronische Bereitstellung und sorgt für die Weiterentwicklung der Software, um das ständig wachsende Aufkommen an mathematischen Publikationen bewältigen zu können. Durch die enge Vernetzung unter den Mathematikern werden die Funktionalitäten der Datenbank immer wieder optimal an die Anforderungen der Wissenschaftler und Nutzer angepasst. So wurde im letzten Jahr mit Hilfe komplexer Identifizierungsverfahren eine Autoren-datenbank aufgebaut. Durch die Darstellung der Beiträge in MathML können seither auch komplizierte mathematische Formeln unmittelbar gelesen werden.

Prof. Dr. Bernd Wegner sagt zur Entwicklung dieses Fachdienstes: „Es gibt wohl kaum eine Wissen-schaftsdisziplin, die sich so konzentriert in einem übergreifenden Informationsdienst wiederfindet wie die Mathematik in dem ZBMATH. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die nahezu vollständige Wiedergabe ma-thematischer Literatur weltweit. Dieses wichtige Instrumentarium für Mathematiker hat den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft: von einer historisch gewachsenen Printzeitschrift zu einem einzigartigen elekt-ronischen Informationsdienst in der mathematischen Forschung. Wissenschaftliche Forschung in der Mathematik ohne einen Dienst wie ZBMATH ist undenkbar.“

Das Zentralblatt für Mathematik (ZBMATH) wurde 1931 gegründet und gilt heute international als das umfassendste und älteste Referateorgan in dieser Wissenschaftsdisziplin. Durch die Zusammenlegung mit dem seit 1868 bestehenden Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik reicht der komplette Datenbestand des ZBMATH nun nahezu 150 Jahre zurück. Die Online-Datenbank wird gemeinsam von dem Wissenschaftsverlag Springer und dem Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe verantwortet. Die Mitherausgeberschaft liegt bei der European Mathematical Society (EMS) und der Heidelberger Akade-mie der Wissenschaften.

Springer (www.springer.com) ist ein international führender Wissenschaftsverlag, der hochwertige Inhalte in innovativen Informationsprodukten und Dienstleistungen publiziert. Springer ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media und veröffentlicht nahezu 500 Zeitschriften für wissenschaftliche Gesell-schaften und Berufsverbände. Im Bereich Science, Technology, Medicine (STM) veröffentlicht das Unter-nehmen jährlich etwa 2.000 Fachjournale, mehr als 6.500 neue Bücher und die weltweit umfangreichste eBook Collection. Mit rund 5.000 Mitarbeitern hat die Gruppe Niederlassungen in über 20 Ländern in Euro-pa, den USA und Asien.

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