Aktuelles aus den Fachzeitschriften Medizin/PsychologieWie viel Passivrauchen belastet wie viel?
Artikel in der Springer Fachzeitschrift Der Pneumologe bringt Licht in den Dunstkreis der Passivrauchbelastung
Heidelberg, 13.11.2008
Passivrauch wird aufgrund seiner Auswirkungen auf die Atemwege bzw. seine Schädigungen des Herz-Kreislaufsystems weltweit als drittwichtigste vermeidbare Todesursache angesehen. Ein Artikel in der Springer Facharztzeitschrift Der Pneumologe beschäftigt sich eingehend mit Passivrauchen und den gesundheitlichen Folgeschäden, wobei unterschieden wird zwischen eindeutig bewiesenen und bislang nur vermuteten Zusammenhängen von Erkrankungen.
Neueren Studien zufolge hat das Gesundheitsrisiko durch Passivrauchen innerhalb der letzten zehn Jahre in Europa um 18,4 Prozent abgenommen. Dennoch raucht immer noch jeder dritte Nichtraucher zwangsläufig zu Hause, am Arbeitsplatz und/oder in der Freizeit an einer Zigarette mit. Bei Kindern und Jugendlichen ist sogar jeder zweite vom Passivrauchen betroffen. Somit sterben allein in Deutschland laut einer EU-Analyse immer noch etwa 2.450 Menschen jährlich an einer koronaren Herzkrankheit; diese Menschen waren strikte Nichtraucher und ihre Erkrankung wurde durch Passivrauchen ausgelöst. Ebenfalls in Folge andauernder Passivrauchbelastung sterben weitere 1.100 Menschen im Land wegen Durchblutungsstörungen der Gehirngefäße, 250 Menschen fallen jährlich den Folgen eines Lungenkarzinoms zum Opfer.
Über Fragebögen und Luftmessungen lässt sich eine über langen Zeitraum anhaltende häusliche Passivrauchbelastung am sichersten in Erfahrung bringen. Als direktes Verfahren zur Ermittlung des ausgesetzten Passivrauches beim Nichtraucher hat sich der Biomarker Cotinin etabliert.
Dass der Gesetzgeber in Deutschland mit der seit 2002 gültigen Arbeitsstättenverordnung klare Zeichen setzt, in dem es nichtrauchende Beschäftigte schützt, bewerten die Autoren dieses Artikels als wichtiges Signal. Ebenso wichtig ist das Rauchverbot in der Gastronomie, das sich in immer mehr EU-Ländern durchgesetzt hat. Entsprechende Studien belegen die positiven Auswirkungen. So verzeichnet Schottland 17 Prozent weniger Notaufnahmen durch akute Koronarerkrankungen. England hingegen kann nur einen Rückgang von 4 Prozent vermelden, hier gibt es auch kein Nichtraucherschutzgesetz. In Deutschland kann aufgrund von Protesten aus der Gastronomie unter bestimmten Voraussetzungen das Rauchverbot in Gaststätten aufgehoben werden. Obwohl die rauchfreie Gastronomie sowohl von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung wie auch von den acht wissenschaftlichen Fachgesellschaften gewünscht wird.
Der Beitrag Passivrauchen als Gesundheitsrisiko von Dennis Nowak et al., Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München, erscheint am 13.11.2008 in Ausgabe 06/2008 der Zeitschrift Der Pneumologe. Der vollständige Artikel kann Journalisten kostenlos elektronisch zur Verfügung gestellt werden. Mehr unter: www.springer.com/medicine
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