Nach einem ausgiebigen Marsch über blühende Wiesen knurren hungrige Kindermägen auf der sonnigen Alp Sellamatt. Doch anstatt in den Rucksack zu Tupperdose und Teller zu greifen, sind im Obertoggenburg in der Ostschweiz Pfadfinderqualitäten gefragt.
Trockenes Laub, Heu und Rinde gibt es hier am Fuß der sieben gezackten Churfirstengipfel zuhauf. Streichhölzer sollten im Gepäck und trockene Holzscheite in der Truhe sein, die an jeder Toggenburger Feuerstelle zum Inventar gehört. Sobald das Feuer knistert, ist Brätelzeit – mit Stockbrot und Bratwurst.
Sagenhafte Themenwege
Zeit, den Sagen von den wilden Männlein noch mal zu lauschen, die zu Urzeiten quasi um die Ecke im Wildenmannlisloch hausten. Oder vom einsamen Riesen, der sich im Montafon kleine Häuschen, Ställe und Speicher bauen ließ und sie versehentlich im Toggenburger Tal ausstreute. Die alten Geschichten liest man auf den bunt bemalten Sagenweg-Tafeln am Wegesrand. Die grünen Hügel des lieblichen Voralpentals mit den darüber verstreuten Höfen und den imposanten Bergketten dahinter sind dagegen allgegenwärtig.
Die 24 Klanginstallationen am Rand des Höhenwegs Sellamatt-Iltios-Oberdorf darf jeder ausprobieren. Der Klangweg ist vielleicht der schönste unter den vielen Toggenburger Themenwegen. Experimentierfreudige Klangkünstler entlocken hier dem Schellenbaum Töne wie beim Alphornblasen, bringen Klanglöcher im Fels zum Summen und Tonmühlen zum Rasseln und Rauschen.
Bitte nicht spucken
„Bei uns bekommt jedes Kind das Tier, das zu ihm passt“. Bernadette Bislin aus Wildhaus erklärt, dass das Lama Schneeflocke ein ruhiger Begleiter und Lastenträger für schüchterne Feriengäste ist. Am liebsten möchte man alle 15 Andenkamele der Familie knuddeln, so weich ist die Wolle der schwarzen, weißen und braunen Lamas, die schon Fünfjährige bei der Schnuppertour führen dürfen. Keine Sorge, sie spucken in der Regel nicht die Gäste, sondern sich gegenseitig an, wenn es Fragen der Rangordnung zu klären gilt.
Spaziergänge mit Lamas und Eseln oder ein Ausflug zu den majestätischen Herrschern der Lüfte, zur Greifvogelflugschau nach Buchs, machen auch ohne Eltern Spaß. Sie sind Teil von Toggi’s Kinderprogramm. Wenn die Ferienkinder nicht basteln oder knobeln, erkunden sie bei schlechtem Wetter als kleine Schlossherrn und Prinzessinnen das Werdenberger Gemäuer oder kredenzen als weiß bemützte Bäcker eigene Pizzakreationen.
Mit flatternden Haaren unterwegs
Den Fahrtwind im Gesicht, den Duft frischen Heus in der Nase und Wellen kühler Waldluft auf der Haut: Von der Sonnenterrasse auf der Alp Gamplüt unterhalb des Säntismassivs sausen Trottinett-Fahrer über schmale Bergsträßchen zu Tal nach Wildhaus. Das „Trotti“, ein knallroter Tretroller mit extra guten Bremsen, ist eine prächtige Alternative zum Wandern und elektrisiert die Sinne. Sportliche steigen aufs Mountain-Bike und suchen sich für ihre schweißtreibende Unternehmung aus den 20 ausgeschilderten Routen die Tour mit der gerade richtigen Steigung und Länge heraus.
Hobby-Dompteure und wilde Löwen gesucht
„Manege frei“ heißt es von April bis Oktober im Reka-Feriendorf in Wildhaus. Mutige Dompteure zeigen, wie man kleine Löwen bändigt und Juniorfakire, wie man sich bequem auf Nadelkissen bettet. Einmal in der Woche halten Mama, Papa und Oma die Luft an, wenn die kleinen Artisten im echten Zirkuszelt ihre Kunststücke vorführen. Das Zirkusprogramm ist Teil der Kinderbetreuung und wie das Planschen im Hallenbad, Monopolyrunden im Spielzimmer und Tischtennismatches auf dem Gelände im Preis der Familien-Appartments enthalten. Auch in vielen Hotels und Pensionen in den Urlaubsorten Wildhaus, Unterwasser und Alt St. Johann sind Familien gut aufgehoben. Ausgestattet mit Mehrbettzimmern, Familiensuiten, Kinderbetreuung, Spielzimmern und -plätzen, Babyausstattung und Kindermenüs bieten die Unterkünfte beste Voraussetzungen, um das Toggenburg mit Spaß zu erobern.
Informationen/ Buchung: Toggenburg Tourismus, CH-9658 Wildhaus, Tel. +41 (0)71 999 99 11, Fax +41 (0)71 999 29 29, kontakt@toggenburg.ch, www.toggenburg.ch
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