Diagramm zeigt, was Unternehmen tun, um "Silver Worker" zu bindenRandstad-ifo-Studie zu älteren Arbeitnehmenden
Die Deutschen werden immer älter – und damit auch die Arbeitnehmenden. Wie verändert der demografische Wandel die Unternehmenslandschaft? Und was tun Organisationen, um ältere Beschäftigte länger im Beruf zu halten? Das verrät die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung.

Durchschnittlich 39% der Belegschaft in deutschen Unternehmen sind aktuell älter als 50 Jahre – Tendenz steigend. Zwar gehen die sogenannten „Babyboomer“ (geboren 1946-1964) bald in den Ruhestand. Aufgrund des sich verschärfenden Fachkräftemangels erwägt die Politik allerdings eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Der Anteil älterer Arbeitnehmer:innen in Unternehmen dürfte deshalb weiter steigen.

Nur knapp über die Hälfte der Unternehmen wirbt aktiv um ältere Mitarbeitende

Wie passen Unternehmen ihre Personalpolitik an diese Veränderungen an? Die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung zeigt: Aktuell ergreifen nur 60% der Unternehmen Maßnahmen, um ältere Beschäftigte länger im Unternehmen zu halten. 85% von ihnen setzen dabei auf das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle. Auch altersgerechte Arbeitsplätze (43%), Altersteilzeit und Gesundheitsförderung (je 41%) sind beliebte Instrumente, um die sogenannten „Silver Worker“ zu binden. Geldanreize und Förderung hingegen spielen eine untergeordnete Rolle: Nur in wenigen Unternehmen (16%) kommen Gehaltserhöhungen oder gezielte Weiterbildungen (14%) zum Einsatz. „Mitarbeiter:innen ab 50 Jahren sind schon heute ein wichtiger Faktor für Unternehmen“, sagt Carlotta Köster-Brons, nationale CSR-Koordinatorin bei Randstad Deutschland und Vorsitzende des Diversity Council. „Und ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren wachsen. Die Wirtschaft kann es sich deshalb nicht mehr leisten, der älteren Generation keine Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen sollten sich Unternehmen intensiv mit den Bedürfnissen dieser Beschäftigten auseinandersetzen und ihnen so ermöglichen, länger im Beruf zu bleiben.“

Rentner:innen arbeiten zumeist auf Minijob-Basis

Die Randstad-ifo-Studie zeigt weiter, dass schon heute 70% der Unternehmen Mitarbeitende beschäftigen, die bereits Rente beziehen. Von diesen Unternehmen haben (Mehrfachnennungen waren möglich) 70% Rentner:innen auf Minijob-Basis, also mit einer Verdienstgrenze von 520 Euro pro Monat, angestellt. In fast der Hälfte der Betriebe (45%) arbeiten Rentner:innen in Teilzeit, in immerhin 11% der Unternehmen in Vollzeit. Vier Prozent der befragten Personalleiter:innen gaben an, dass sie auf freiberuflicher Basis mit Menschen im Rentenalter zusammenarbeiten. „Viele Menschen ab Mitte 60 sind heute noch total fit und aktiv“, so Köster-Brons. „Diese Gruppe will sich oftmals noch gar nicht oder nur teilweise aus dem Berufsleben zurückziehen. Es ist wichtig, diejenigen, die das möchten, im Blick zu haben und frühzeitig mit ihnen ein Gespräch zu suchen, um gemeinsam auszuloten, wie eine zukünftige Beschäftigung aussehen könnte.“

Zusammenarbeit der Generationen: Aktive Förderung findet noch selten statt

Wo Alt und Jung sich im Unternehmen gegenüberstehen, bedarf es neuer Formen der Zusammenarbeit. „In der Kooperation verschiedener Generationen liegt ein großes Potenzial für Wissenstransfer und Perspektivenvielfalt“, erklärt Carlotta Köster-Brons. „Damit sich alle Altersstufen wohl und willkommen am Arbeitsplatz fühlen und auch in diesem Bereich die Diversität in den Unternehmen zu stärken, wird es in Zukunft eine Kernaufgabe von Unternehmen sein, das Miteinander gezielt in den Fokus zu rücken und geeignete Maßnahmen zu erarbeiten.“ Bislang wird nur in jedem fünften Unternehmen die Zusammenarbeit der Generationen aktiv gefördert. Diejenigen Betriebe, die jetzt schon Maßnahmen ergreifen, setzen zu 60% auf Verbesserung von Teambuildings. Rund ein Viertel der Unternehmen bietet Mentoren-, Paten- oder Coachingprogramme an. 15% der Befragten gaben an, spezielle Anlernphasen, Besprechungen und offenen Austausch zu praktizieren.

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2023, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen des zweiten Quartals 2023 konzentrieren sich auf die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Personalpolitik.

Randstad ist Deutschlands führender Personaldienstleister. Wir helfen Unternehmen und Arbeitnehmern dabei, ihr Potenzial zu verwirklichen, indem wir unsere technologische Kompetenz mit unserem Gespür für Menschen verbinden. Wir nennen dieses Prinzip human forward. In der Randstad Gruppe Deutschland sind wir mit 47.350 Mitarbeitern und rund 530 Niederlassungen in 300 Städten ansässig. Unser Umsatzvolumen umfasst rund 2,014 Milliarden Euro (2022). Neben der klassischen Zeitarbeit zählen die Geschäftsbereiche Professional Services, Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services zu unserem Portfolio. Wir schaffen als erfahrener und vertrauensvoller Partner passgenaue Personallösungen für unsere Kundenunternehmen. Unsere individuellen Leistungs- und Entwicklungsangebote für Mitarbeiter und Bewerber machen uns auch für Fach- und Führungskräfte zu einem attraktiven Arbeitgeber und Dienstleister. Seit über 50 Jahren in Deutschland aktiv, gehören wir mit der Randstad Gruppe Deutschland zur niederländischen Randstad N.V. Ein Gesamtumsatz von rund 27,6 Milliarden Euro (Jahr 2022), rund 662.200 Mitarbeiter im täglichen Einsatz und rund 4.900 Niederlassungen in 39 Märkten machen unseren internationalen Unternehmenskonzern zum größten Personaldienstleister weltweit. Zu unseren nationalen Zweigstellen gehören neben der Randstad Deutschland GmbH & Co KG außerdem die Unternehmen Tempo Team, Gulp, Monster, twago, Randstad Sourceright, Randstad Outsourcing GmbH sowie Randstad Automotive und Randstad Financial Services. CEO ist Richard Jager.

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