Die Herausforderungen, die der Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels bevorstehen, sind gewaltig. Extreme Wetterlagen und steigende Temperaturen verändern die Spielregeln in der Agrarwelt, und die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung steht auf dem Spiel. Doch wie kann die Landwirtschaft nachhaltig gestaltet werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen? Welche Schlüsseltechnologien werden die Zukunft der Agrarwirtschaft gestalten?
Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft
In den letzten Jahren hat sich das Wetter dramatisch verändert. Wir erleben den heißesten Dreimonatszeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen, mit steigenden Meeresoberflächentemperaturen und einer Zunahme extremer Wetterereignisse. Der August 2023 war etwa 1,5 °C wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt, und die letzten neun Sommer waren die wärmsten seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Diese Extremwetterlagen führen zu Unsicherheiten in der landwirtschaftlichen Produktion, sowohl hinsichtlich der Erträge als auch der Qualität
Europaweit betrachtet, hat die anhaltende Trockenheit die Pflanzenproduktion vor große Herausforderungen gestellt. Besonders der westliche Mittelmeerraum wurde von einer verheerenden Dürre getroffen. In Europa waren die Dürrebedingungen in den Jahren 2023 und 2022 schlimmer als 2021, mit Ausnahme von Nordskandinavien. Ein Wetterwechsel im August 2023 erschwerte zusätzlich die Ernteaktivitäten in Europa, wobei Regen- und Trockengebiete unterschiedlich betroffen waren.
Diese klimatischen Veränderungen verlangen von der Landwirtschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen:
Optimiertes Wassermanagement: Angesichts der zunehmenden Dürreperioden müssen die Landwirte ihr Wassermanagement optimieren, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und dennoch ausreichend zu bewässern.
Neue Pflanzenzüchtung: Pflanzenzüchter müssen sich verstärkt auf die Entwicklung von Sorten konzentrieren, die an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind.
Anpassung der Fruchtfolgen: Die Landwirte müssen ihre Fruchtfolgen an die sich ändernden Klimabedingungen anpassen, um die Erträge zu maximieren.
Effizientere Nutzung von Betriebsmitteln: Angesichts steigender Kosten für Betriebsmittel wird die effizientere Nutzung dieser Ressourcen immer wichtiger.
Diese Anpassungen erfordern beträchtliche Investitionen, um die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen.
Globale Agrarmärkte unter Druck
Die Situation auf den globalen Agrarmärkten spiegelt die Herausforderungen der Landwirtschaft wider. Insbesondere der Weizenmarkt steht vor großen Schwierigkeiten. Das weltweite Angebot ist knapp, die Handelstätigkeit geringer als üblich, und die Lagerbestände schrumpfen. Die Produktion in der EU, China und Kanada ist rückläufig, was nur teilweise durch Steigerungen in der Ukraine und Kasachstan ausgeglichen wird. Die Exporte der Ukraine sind begrenzt, und die Lagerbestände der wichtigsten Exporteure gehen zurück.
Die globale Handelsbilanz für Getreide zeigt, dass Verbrauch und Produktion fast im Gleichgewicht liegen, aber die Lagerbestände auf niedrigem Niveau verharren. Preissteigerungen sind daher unausweichlich, und die Preise sind schwer vorhersehbar.
Investitionsabsichten der Betriebe in Europa
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter europäischen Landwirten ergab interessante Einblicke in die Investitionsabsichten. Fast die Hälfte der Befragten plant, in den nächsten zwei Jahren in einen neuen Traktor zu investieren. Besonderes Interesse gilt den Technologien des Precision Farming und der Automatisierung.
Innovationen im Ackerbau
Die Landwirte setzen verstärkt auf Innovationen, um ihren Betrieb effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Energieeffizienz steht im Fokus, da Energiekosten einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten haben. Besonders die Gülleausbringungstechnik und der mechanische Pflanzenschutz gewinnen an Bedeutung, um Umweltschutz und Effizienz zu fördern.
Smart- und Precision-Farming-Technologien sind ebenfalls gefragt, da sie helfen, den Betriebsmittelverbrauch zu optimieren. Trotz einiger Herausforderungen bei der Datenverarbeitung und Interoperabilität werden „Big Data“ und „Künstliche Intelligenz“ als zukünftige Innovationen angesehen.
Die Landwirte erwarten auch innovative Lösungen in der Pflanzenzüchtung, um Pflanzen an Klimawandel und Krankheiten anzupassen. Neue Technologien in der Düngung sind im Vergleich dazu weniger priorisiert. Dafür rücken Indoor-Farming-Lösungen in den Fokus.
Indoor Farming: Die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft
Indoor Farming hat sich als zukunftsweisendes Modell in der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft etabliert. Moderne Gewächshäuser, die oft in vertikaler Bauweise gestaltet sind, benötigen intelligente Steuerungssysteme und Sensoren, um in geschlossenen Agrarsystemen unabhängig von äußeren Umweltbedingungen zu funktionieren. Die Automatisierung ist daher ein zentrales Thema, das im Fokus der „Inhouse Farming – Feed & Food Show“ steht. Dieser neue Innovations-Treffpunkt der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) findet erstmals vom 12. bis 18. November 2023 zusammen mit der Agritechnica in Hannover statt.
Diese bahnbrechenden Technologien ermöglichen den Anbau von Nutzpflanzen in geschlossenen Systemen, die von äußeren Witterungsbedingungen unabhängig sind. Sie sind so kompakt, dass sie von außen wie gewöhnliche Schiffscontainer aussehen, beherbergen jedoch im Inneren eine komplette Farm. Mobile Vertical-Farming-Lösungen bieten das ganze Jahr über frische, lokal angebaute Salate, Kräuter und Wurzelgemüse, unabhängig von den vorherrschenden klimatischen Bedingungen.
Diese innovativen Technologien erweitern die Möglichkeiten des Pflanzenanbaus und bringen die Lebensmittelproduktion direkt in dichtbesiedelte urbane Gebiete. Gleichzeitig reduzieren sie den Verbrauch von Wasser und Düngemitteln im Vergleich zum konventionellen Feldanbau erheblich. Indoor Farming ist somit nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine äußerst effiziente Methode zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung, gerade in Zeiten, in denen die Weltbevölkerung stetig wächst und die Ressourcen knapper werden. Die „Inhouse Farming – Feed & Food Show“ auf der Agritechnica stellt diese wegweisenden Innovationen vor, die die Zukunft der Landwirtschaft nachhaltig verändern.
Bewertung grüner Maßnahmen im Ackerbau
Über zwei Drittel der Befragten haben bereits Maßnahmen ergriffen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und sich an den Klimawandel anzupassen. Dazu gehören die Erweiterung der Fruchtfolge, die teilflächenspezifische Ausbringung von Betriebsmitteln und die Implementierung von Wassermanagement-Strategien.
Die Landwirte sind sich bewusst, dass „grüne Maßnahmen“ notwendig sind, um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu gewährleisten und die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.
Die Zukunft der Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, aber die Branche zeigt Entschlossenheit und Innovationskraft, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Von nachhaltigeren Anbaumethoden bis hin zu Hightech-Lösungen, die den Klimawandel bewältigen, ist die Landwirtschaft im Wandel begriffen. Diese Veränderungen werden nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch dazu beitragen, die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung zu gewährleisten, während gleichzeitig die Umwelt geschützt wird. Die Zukunft der Landwirtschaft ist grün und vielversprechend.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
Umweltingenieur
Verwaltungsrat MABEWO AG
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.
Firmenkontakt
MABEWO AG
Jörg Trübl
Chli Ebnet 3
6403 Küssnacht/Rigi
+41 41 817 72 00
Pressekontakt
MABEWO AG
Maximilian Fischer
Chli Ebnet 3
6403 Küssnacht/Rigi
+41 41 817 72 00
https://www.mabewo.com/
Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.