Auf die gesamte Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren bezogen, kann jeder Dritte keine 500 Euro kurzfristig aufbringen, etwa um eine Autoreparatur durchführen zu lassen, ohne sich Geld zu leihen. Viele Deutsche sparen gar nicht, nur auf kurzfristigen Konsum oder für Notfälle. Dabei bleibt die Absicherung fürs Alter auf der Strecke.“ Zu diesem Schluss kommt Kolja Turkiewicz, Studienleiter beim Marktforscher Splendid Research http://splendid-research.com angesichts der neuesten Erhebung, für die im Oktober 2018 insgesamt 1.000 Bundesbürger befragt wurden.
Wertorientierung zentral wichtig
Der Analyse nach sparen 43 Prozent regelmäßig Geld und weitere 39 Prozent zumindest gelegentlich. Doch sind die Deutschen damit längst keine Sparweltmeister. Denn ein Großteil der Bundesbürger spart lediglich kurzfristig, etwa für einen Urlaub (55 Prozent) oder für größere Anschaffungen, wie zum Beispiel Möbel (37 Prozent). Ferner spart jeder sechste Deutsche überhaupt nicht.
Anstelle von Anlagen mit vergleichsweise höheren erwarteten Renditen, wie Wertpapieren (20 Prozent) oder Bausparverträgen (21 Prozent), legen die Deutschen ihr Geld lieber in bar zurück (50 Prozent) oder sparen auf dem Girokonto (37 Prozent). Laut Turkiewicz haben nicht das Einkommen oder andere soziodemografische Faktoren den größten Einfluss auf das Sparverhalten. „Nicht die Einkommensgruppe, sondern die Wertorientierung der Menschen beeinflusst die finanzielle Sicherheit oder Unsicherheit“, erläutert Turkiewicz.
Nur ein Drittel sorgt fürs Alter vor
Fast ein Drittel der Bevölkerung hat keine Möglichkeit, aus privaten Mitteln für die Rente vorzusorgen. Daher erwarten zwei von fünf Bundesbürgern im Alter hohe finanzielle Einschränkungen und ganze 18 Prozent gehen davon aus, sich im Rentenalter überhaupt nichts mehr leisten zu können. Aber: Auch einkommensstarke Personen sorgen nicht immer vor. Insgesamt sparen nämlich lediglich 31 Prozent der Bürger für ihre Altersvorsorge.