Großes Interesse an theaterpädagogischem Präventionsprojekt gegen sexuelle Übergriffe

 

Hannover, 05.05.2011. Vor über 100 Pädagogen und Mitarbeitern von Einrichtungen der Jugendhilfe hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen gestern gemeinsam mit der „theaterpädagogischen werkstatt osnabrück“ ihr Projekt „Grenzgebiete“ vorgestellt. Grenzgebiete ist ein Präventionsprojekt für Jugendarbeit und Schule gegen sexuelle Übergriffe. Es soll Jugendliche darin stärken, körperliche Grenzen zu erkennen und zu respektieren – und sie ermutigen, sich bei Übergriffen zu wehren und Hilfe zu organisieren. Gleichzeitig werden mit Fortbildungen für Erwachsene im gesamten Raum Niedersachsen Anregungen gegeben,  mit Jugendlichen zu dem Thema ins Gespräch zu kommen und sie in Krisenfällen zu unterstützen.

 

Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration fördert das Projekt finanziell. In diesem Rahmen werden insgesamt 80 landesweite Veranstaltungen kostenfrei angeboten. Dr. Ursula Aumüller-Roske, Abteilungsleiterin für den Bereich Jugend und Familie betonte im Rahmen ihres Grußwortes den hohen Stellenwert der Präventionskampagne für das Niedersächsische Sozialministerium: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen gebietet es, hellhörig und aufmerksam zu sein“, so Aumüller-Roske in ihrer Begrüßungsrede.

 

„Pädagogische Fachkräfte werden mit dem Thema sexuelle Gewalt immer wieder konfrontiert – nicht erst seit den Vorfällen in Ameland vor einem Jahr ist dies Thema für uns von Belang“, so Andrea Buskotte, Referentin für Gewalt bei der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen.

 

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Premiere des einstündigen Theaterstückes „EinTritt ins Glück“, das Jens Pallas für die „theaterpädagogische werkstatt osnabrück“ geschrieben hat. Aus einer klassischen „Boy meets Girl“-Thematik entwickeln sich im Zusammenspiel von vier jungen Schauspielern verschiedene Situationen, in denen es um Annäherung, Distanz und Übergriffe geht. Mit moderner Sprache und in für Jugendliche ab der 8. Klasse vertrauten Szenarien – so etwa dem ersten Date oder der Konfrontation mit sexualisierter Sprache und groben Sprüchen, mit Scham und Selbstvorwürfen – gelang es, nicht nur die anwesenden Jugendlichen, sondern auch das Fachpublikum zu bewegen.

 

Übereinstimmend lobten die Zuschauer die Nähe von Sprache und Situationen zum Alltag Jugendlicher. „Das Stück bietet eine große Chance für Jugendliche, eine Sprache für eigene Erlebnisse mit sexueller Gewalt zu finden“, brachte Karin Schlüter, Leiterin der Pro Familia-Beratungsstelle Osnabrück die bewegenden Szenen auf den Punkt.

 

Ab sofort können Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit in Osnabrück das Stück „Grenzgebiete“ sowie die dazu gehörigen Fortbildungsveranstaltungen buchen. Ansprechpartnerin ist Tanja Opitz von der Landesstelle Jugendschutz in Hannover, Tel. 0511 – 858788. Auch die Pro Familia Osnabrück stellt in Kooperation mit der LJS Referenten zur Durchführung der Fortbildungen bereit.

 

Weitere Termine für die Projektvorstellungen:

16. Mai 2011 Akademie des Sports, Hannover

26. Mai 2011 Kulturzentrum PFL, Oldenburg

 

Kontakt / Weitere Informationen

Andrea Buskotte (andrea.buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de), Tanja Opitz (tanja.opitz@jugendschutz-niedersachsen.de), Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover, T: 0511 – 85 87 88, F: 0511 – 283 49 54