Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) führt vom 18. bis 20. März seinen 17. Kongress mit dem Thema „Stärken erkennen – Stärken fördern“ im CongressCenter in Erfurt durch. Schirmherrin ist die Bundesministerin, Ursula von der Leyen.
Der 17. BVL-Bundeskongress startet mit einem Podium zum Thema Fachkräftemangel und der Frage, ob die Bildungspolitik den Arbeitsmarkt ausbremst. Damit soll deutlich gemacht werden, dass die Potenziale von Menschen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie für den Arbeitsmarkt nicht ausreichend genutzt werden. Die Schirmherrschaft der Bundesministerin, Ursula von der Leyen, unterstreicht die Wichtigkeit der Thematik. In über 50 Symposien und Workshops wird weiterhin aufgezeigt, wie es gelingen kann, den betroffenen Menschen von der Frühförderung bis ins Erwachsenenalter nachhaltig zu helfen. „Wir möchten mit diesem Kongress Zeichen setzen, damit die Stärken von Menschen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie in den Mittelpunkt gerückt werden, um ihre Fähigkeiten auszubauen und sie möglichst gut für den Arbeitsmarkt vorzubereiten“, sagt die Bundesvorsitzende Christine Sczygiel.
Etwa 8 Millionen Menschen sind in Deutschland von einer Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen. Durch eine frühzeitige und qualifizierte Förderung können die betroffenen Schülerinnen und Schüler ihre Beeinträchtigung so gut kompensieren, dass sie beruflich nur noch wenig beeinträchtigt sind. Herr Prof. Kies von der Hochschule Lausitz möchte in dem Podium am Freitag deutlich machen, dass auch Hochschulen etwas tun müssen, um Studenten mit einer Legasthenie erfolgreich zum Abschluss zu führen. „Mit zunehmender Globalisierung nimmt die Internationalisierung zu. Wegen der vielen Kontakte mit Nichtmuttersprachlern hat die Akzeptanz von Schreibfehlern in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Eine mangelhafte Rechtschreibung darf weder in der Schule noch im Studium zum Scheitern führen“, fordert Prof. Kies.
Im Rahmen des Kongresses findet traditionell auch die „International Conference“ statt, welche in diesem Jahr unter dem Motto „Understanding dyslexia and dyscalculia – new insights from neurobiological research“ steht. Für Eltern wird es am Samstag ein gesondertes Eltern-Symposium geben und für Schülerinnen und Schüler am Samstagabend ein Theaterstück mit dem Thema „Buchstabenallergie“. Alle Schulen in Erfurt und Umgebung sowie Eltern mit ihren Kindern sind dazu herzlich eingeladen.
Das Kongressprogramm zum 17. Bundeskongress vom 18. bis 20.März 2011 in Erfurt steht auf der Homepage des BVL unter http://www.bvl-legasthenie.de zum Download bereit.
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Über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.:
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 30 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.
Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme der Legastheniker und Dyskalkuliker bekannt.
Weitere Informationen zum Thema Legasthenie und über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.