Qualifizierte Unterstützung für Menschen, die beatmet werden
Schwerpunktthema Kinder und Jugendliche beim
Zweiten Münchner Außerklinischen Intensiv Kongress (MAIK)
„Luftnot ist eines der schlimmsten Erlebnisse für Menschen, auch für kleinste Kinder“, so Dr. Christoph Aring, Chefarzt der Kinderklinik St. Nikolaus des AKH Viersen in seinem Referat beim ersten Münchner Außerklinischen Intensiv Kongress (MAIK) im vergangenen Jahr. Dieser erfolgreiche Kongress wird vom 30.10. – 31.10.2009 mit kompetenten und engagierten Fachreferenten in München fortgesetzt.
„Ihr Kind wird nie eigenständig atmen können“, diese Diagnose erscheint den Angehörigen zunächst wie ein Todesurteil über das Kind, auf dessen Geburt sie sich neun Monate gefreut hatten. Manche Kinder werden mit Muskelschwäche geboren, haben weitere Behinderungen, andere können nach einer schweren Erkrankung nicht mehr atmen. Luftnot macht Angst – bei den Betroffenen und der Familie, die diese miterlebt. Dass diese, mit Todesangst besetzte Grenzsituation beherrschbar ist, ist eine der wichtigsten Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte. Sie ist beherrschbar dank medizinischer Forschung, innovativer Weiterentwicklung der Medizintechnik, der Weiterbildung des Pflegepersonals und der erfolgreichen Einbeziehung der Angehörigen in den sachgerechten Umgang mit der besonderen Situation ihrer Kinder.
Die lebensgefährliche Luftnot verändert alles. Mit der Umbruchsituation in Familien mit Säuglingen, Kindern und Jugendlichen, die darauf angewiesen sind, mit technischer Hilfe beatmet zu werden, beginnt der zweite Münchner Außerklinische Intensiv Kongress. Es entsteht „eine neue Lebenswelt“, es wird „plötzlich alles anders“! Wie beispielsweise die erfahrene Leiterin der „ambulanten Kinderkrankenpflege + Intensiv“ in Tübingen, Frau Christiane Miarka in ihrem Referat aufzeigen wird, müssen viele dieser Kinder die meiste Zeit im Krankenhaus verbringen. Immer wieder werden sie aus der Geborgenheit in ihrer Familie heraus gerissen und leiden unter dem Trennungsschmerz. Das muss so nicht sein. Der MAIK informiert über die vielfältigen Unterstützungsangebote und zeigt, wie viele Chancen und Möglichkeiten es für die Familien und ihre Kinder außerhalb von stationären Einrichtungen gibt. Spezialisierte Pflegedienste versorgen Kinder mit schweren akuten oder chronischen Erkrankungen und sie zeigen den Eltern, wie sie mit der Krankheit des Kindes zurecht kommen und es kompetent versorgen können. Sind die Kinder psychisch stabil, wirkt sich das deutlich positiv auf ihre Entwicklung aus und verbessert ihren Allgemeinzustand.
Die Referenten beim zweiten MAIK sind wieder hervorragende Spezialisten aus Medizin, Rehabilitation, Pflege, Sozialpädagogik, Recht und Psychologie. So wird Dr. Christoph Aring in seinem „Update über die Frührehabilitation bei Intensivkindern“ über den aktuellen Stand informieren. Weitere Themen sind das Qualitätsmanagement in der häuslichen Kinderkrankenpflege, die „Grenzen der häuslichen Kinderintensivversorgung“, Elternrecht vs. Kindeswohl und die „Kinder-palliative-Care“.
Das Wissen darum, dass die Unfähigkeit, eigenständig zu atmen beherrschbar ist, erleichtert, gibt Selbstvertrauen und Zuversicht und weist den angstfreien Weg aus einer scheinbar ausweglosen Situation. Es gibt jedoch viele Länder, in denen dieses Know how fehlt. Der Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin Hans Musswessels wir die Arbeit des Vereins LandsAid e.V. vorstellen, der Menschen, die durch Natur- und Umweltkatastrophen, durch bewaffnete Konflikte oder Unterdrückung in Not geraten sind, schnell und professionell, hauptsächlich im medizinischen Bereich hilft. Er wird zum Abschluss des ersten Konferenztages seine Arbeit vorstellen, die – wie der ganze MAIK – Hilfe zur Selbsthilfe mobilisieren und den Betroffenen Zukunftsperspektiven aufzeigen will.
Empowerment, ein wichtiges Ziel des zweiten MAIK, ist einer der Schlüsselbegriffe in der nationalen und internationalen Bewegung für mehr Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung – für die Inklusion von Anfang an. Wie hoch der Informationsbedarf und der Wunsch nach Austausch mit Experten und Betroffenen ist, hatte schon der erste Münchner außerklinische Intensiv Kongress gezeigt, zu dem sich auf Anhieb 500 Teilnehmer gemeldet hatten. „Deshalb“, so Kongresspräsident Jörg Brambring, „haben wir den zweiten MAIK wesentlich größer geplant.“ Das Konferenzhotel Süddeutschlands, das Holiday Inn Hotel – City Center München ist wieder der hervorragende Tagungsort für die Vortragsveranstaltungen, Diskussionen, Workshops und die Industrieausstellung, bei der die Medizintechnik ihre neuesten Produkte für kleine und große beatmungspflichtige Menschen präsentiert. Laut Jörg Brambring haben sich schon jetzt mehr Teilnehmer und Aussteller als im Vorjahr angemeldet. Anmeldung und das ausführliche Programm mit allen Referentinnen und Referenten ist unter www.maik-online.org zu finden.
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