Nicht erst seit dem Koalitionsvertrag der Ampel ist den meisten Menschen in der Gesellschaft klar, dass wir der voranschreitenden Digitalisierung mit mehr Bildung begegnen müssen. Die Bewältigung der Pandemie hat einmal mehr schmerzhaft die Schwierigkeiten der in Deutschland hinterherhinkenden Entwicklung demonstriert. Sowohl die Kontaktnachverfolgung als auch die Impfkampagne hätten ungemein von einer entwickelteren Digitalisierung profitiert – und nicht zuletzt auch die Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern, Laboren und auch Praxen.
Darüber hinaus bedrohen Desinformation, fake news und Manipulationen, die durch Internet und neue Medien deutlich einfacher verbreitet werden können, die gesellschaftliche Entwicklung. Auch hier könnte und sollte mit einer Grund- oder Weiterbildung die Medienkompetenz ausgebaut werden, um solche Manipulationen besser entlarven zu können.
Was muss getan werden, um unsere Gesellschaft wieder fit für die Zukunft zu machen?
Natürlich fängt ein solcher Prozess in der Schule an – jungen Menschen entsprechendes Rüstzeug an die Hand zu geben, wird unser zukünftiges Handeln entscheidend bestimmen und muss direkt in die Schulen bzw. den Lehrplan integriert werden. Aber auch als erwachsener Mensch gibt es viele Möglichkeiten, sich Fertigkeiten anzueignen, um in der Zukunft sowohl materiell als auch intellektuell bestehen zu können. So werden die Branchen, die in erster Linie digital arbeiten, massiv Arbeitskräfte benötigen, die beispielsweise programmieren, Homepages designen oder Anwendungen entwickeln bzw. pflegen können. Aber auch in den sozialen Berufen wie der Pflege oder der Sozialarbeit, im Gesundheitswesen oder in pädagogischen Berufen werden Weiterbildungen ebenso benötigt wie in kaufmännischen Bereichen oder in der Gastronomie.
Sowohl die Bedienung von Tablets und darauf befindlicher Apps als auch Bürotätigkeiten am Rechner oder Dokumentationen in der Pflege erfordern digitales Grundlagenwissen, welches wir uns über eine entsprechende Weiterbildung aneignen können. So werden wir fit für den Arbeitsmarkt und können uns auch persönlich weiterentwickeln.
Auch für eine Neuorientierung eignen sich entsprechende Lehrgänge, die nicht nur als Weiterbildung, sondern auch im Bereich der Umschulung angeboten werden.
Wie kann eine solche Maßnahme finanziert werden?
Fördermaßnahmen sind für fast jedes Bedürfnis vorhanden, hier ein kleiner Überblick:
- Weiterbildungsförderung mit Bildungsgutschein
Hier übernimmt die Agentur für Arbeit bzw. das Jobcenter die Kosten für die Weiterbildung. Auch Lehrgangskosten, Fahrtkosten, auswärtige Unterbringungskosten, auswärtige Verpflegungskosten und Kinderbetreuungskosten können unter Umständen angerechnet werden.
- Weiterbildungsförderung mit dem Qualifizierungschancengesetz
Als Teil der „Qualifizierungsoffensive“ der Bundesregierung wird es auch Erwerbstätigen ermöglicht, eine Weiterbildung finanzieren zu lassen
- Weiterbildungsprämie
wird gezahlt für Teilnehmende von Umschulungen oder Externenprüfungen, beispielsweise 1000€ für eine bestandene Zwischenprüfung oder 1500€ für die Abschlussprüfung
- Förderung der Weiterbildung mit Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS)
Hier werden ebenfalls von der Agentur für Arbeit die Kosten für Coachings und Bildungsangebote für Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende übernommen.
- Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD)
Richtet sich an Soldatinnen und Soldaten, die sich sowohl berufsspezifisch als auch allgemein, beispielsweise durch Sprachkurse, weiterbilden wollen.
- Weiterbildungsförderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Wie der Name vermuten lässt, ist dieses Programm speziell auf die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund angelegt und bezieht sich in erster Linie auf Sprach- und Integrationskurse
- Beruflichen Rehabilitation – Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
Diese Maßnahme greift beispielsweise nach Arbeitsunfällen oder Krankheiten, die eine weitere Ausübung des bisherigen Berufs unmöglich machen.
Um es mit den Worten von John F.Kennedy zu sagen: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“
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