Fast alle Stromlieferanten bieten Ökostrom, also Solar-, Wind-, Bio- und Wasserstrom an. Mit nur etwa 0,5 Cent Preisaufschlag pro Kilowattstunde „grünem“ Strom können die Stromkunden ihr Umweltgewissen entlasten. Eine Reihe von Überwachungsorganisationen bis hin zum TÜV zertifizieren, daß Ökostrom auch in der Leitung ist.

http://www.NAEB.info fragt ganz konkret: Erhält der Ökokunde nun tatsächlich „grünen“ Strom? Bestimmt nicht, solange keine Direktleitung von den Ökostromanlagen zu seinem Hausanschluß führt. In das Stromnetz speisen nämlich alle Hersteller ein – egal ob öko oder nicht. Und dann nimmt der Mischstrom den jeweils kürzesten Weg zum Verbraucher. Strom aus alpiner Wasserkraft wird in Norddeutschland nie ankommen. Immerhin bekommt der Besitzer von Fotovoltaik auf dem Dach tatsächlich seinen eigenen Ökostrom ins eigene Netz, jedoch nur, solange die Sonne scheint. Hat er eine Altanlage, speist er seinen Solarstrom in das Netz für 50 Cent pro Kilowattstunde ein und bekommt dann den gleichen Strom für 25 Cent pro Kilowattstunde wieder zurück. Die Preisdifferenz bezahlen alle Stromkunden nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) mit höheren Strompreisen. Scheint die Sonne nicht, bekommt auch der Besitzer einer Fotovoltaikanlage den Strom aus dem nächsten Kraftwerk, also keinen Ökostrom.

Die Stromindustrie und der Gesetzgeber wissen das. Um trotzdem „grünen“ Strom verkaufen zu können, brauchen die Stromlieferanten nur den Nachweis, dass sie irgendwann die gleiche Ökostrommenge eingekauft haben, die sie dem Ökostromkunden in Rechnung stellen. Ob der Ökostrom auch zum Zeitpunkt des Verbrauchs geliefert wurde, ist dabei egal. Da jedoch der meiste Strom mangels Speicherpotenzial genau zum Zeitpunkt seiner Erzeugung auch verbraucht werden muss, wäre das aber sinnvoll.

Nach dem Gesetz darf auch Atomstrom echter Ökostrom werden: Wenn mit Atomstrom Wasser in das Oberbecken eines Pumpspeicherwerks gepumpt wird – das passiert in Süddeutschland und in Österreich häufig – verwandelt sich der davon erzeugte Wasserstrom zum Ökostrom. Wirklich grün ist das aber bestimmt nicht.

Der „grüne“ Strom täuscht alle gutgläubigen Verbraucher. Sie bekommen eben keinen Ökostrom, sondern den gleichen Strom wie der Nachbar mit dem allgemeinen Liefertarif. Nur etwas teurer.

Doch die Täuschung geht weit darüber hinaus. Solar-, Wind- und Biostrom ist im Mittel viermal teurer als Strom aus den konventionellen Kraftwerken (www.Stromlüge.de). Folglich müsste der Ökostrom mindestens 10 Cent pro Kilowattstunde mehr kosten, als der normale Netzstrom. Das können sich aber nur wenige Ökojünger leisten. Für das Neukundengeschäft wäre das bestimmt kein Erfolgsmodell. Und selbstverständlich müsste der konventionelle Strom dann billiger angeboten werden. All das wird aber nicht gemacht.

Möglich wird diese Verbrauchertäuschung durch die planwirtschaftliche Begünstigung des Ökostroms nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG). Es bereichert Wenige auf Kosten Aller. Es ist also eine gesetzliche Umverteilung von unten nach oben. Wachsende Verarmung, vielleicht auch Unruhen sind die logische Folge. Auf http://www.NAEB.info fordert die Nationale Anti-EEG Bewegung e.V. (NAEB) daher die Abschaffung dieses unsozialen Gesetzes.

Prof.Dr. Hans-Günter Appel
Beiratsvorsitzender NAEB e.V.

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