Blackstone, CVC und TPG wollen Anteile am Wissenschaftsverlag erwerben

Berlin (pte/27.04.2009/12:15) – Mehrere Kapitalbeteiligungsfonds beabsichtigen, rund 400 Mio. Euro in den Wissenschaftsverlag Springer Science & Business Media www.springer-sbm.com zu investieren. Blackstone, CVC und TPG werden ihre Erstangebote für einen 49-prozentigen Anteil am Unternehmen im Laufe der nächsten Wochen abgeben. Weitere private Beteiligungsgesellschaften, darunter Kohlberg Kravis Roberts und Carlisle EQT, fassen die Abgabe eines eigenen Angebots ins Auge. Eine mögliche Fusion des weltweit zweitgrößten Wissenschaftsverlags mit dem Londoner B2B-Informationsbroker Informa www.informa.com lässt eine Beteiligung für Private-Equity-Gesellschaften attraktiv erscheinen.

„Wir suchen derzeit einen dritten Investor, aber nicht, um Informa übernehmen zu können. Wir haben bereits 2006 erfolglos versucht, Informa zu erwerben. Seitdem werden immer wieder Gerüchte hinsichtlich einer möglichen Fusion lanciert“, sagt Eric Merkel-Sobotta, Unternehmenssprecher von Springer Science & Business Media, im Gespräch mit pressetext.
Das Londoner Verlagshaus lehnte erst im Vorjahr ein Übernahmeangebot einer Gruppe von privaten Beteiligungsgesellschaften in Höhe von 1,9 Mrd. Pfund ab.

Die Aussicht auf eine Fusionierung von Springer und Informa zieht Private-Equity-Investoren wegen zahlreicher Synergieeffekte dennoch stark an. Candover und Cinven, 2003 an der Spitze eines Übernahmekonsortiums, konnten ihre in den Springer-Verlag getätigten Investitionen von 600 Mio. Euro über Dividendenausschüttungen bereits refinanzieren. Der Verschuldungsgrad des Unternehmens stieg jedoch im Zuge des Kreditbooms der letzten Jahre kontinuierlich an. „Das Unternehmen ist sehr gut geführt. Die Schuldenlast muss jedoch verringert werden,“ so eine Private-Equity-Führungskraft in der Financial Times. Der Schuldenberg beläuft sich gegenwärtig auf 2,16 Mrd. Euro.

Mehr als die Hälfte der Unternehmensanteile sollten jedoch nicht veräußert werden. Andernfalls erhielten die Kreditgläubiger das Recht, die Kreditbedingungen neu zu verhandeln. „Die Fonds unter Management von Cinven und Candover, die Anteile an Springer halten, werden auch weiterhin Mehrheitsgesellschafter des Verlags sein. Gerüchte, wonach ein Komplettverkauf von Springer unmittelbar bevorstehe, sind eindeutig falsch,“ sagt Derk Haank, CEO Springer Science & Business Media. Der Verschuldungsgrad des Verlags solle deutlich reduziert werden. Laut Haank ist die finanzielle Lage des Unternehmens dennoch als solide einzustufen. Die Investmentbanken Goldman Sachs und UBS stehen Springer bei den Verhandlungen zur Seite und moderieren das Bieterverfahren.

Die Wirtschaftskrise führe zwar zu großen Problemen auf dem Kreditmarkt, Springer könne jedoch die normalen Cashflows problemlos bewältigen. Auch die Aufwertung des US-Dollars komme dem Verlag zu Gute, da 40 Prozent der Gesamtumsätze in Höhe von 837 Mio. Euro in den USA erwirtschaftet werden. „Inmitten der Finanzmarktkrise ist uns sogar eine kleine, aber wichtige Akquisition gelungen. Die Übernahme von BioMed Central http://www.biomedcentral.com


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Tel. +43-1-81140-306 konnte zu einem sehr guten Preis abgewickelt werden“, so Haank weiter. Das Science-Technik- und Medizin-Segment (SMT) sei zudem weniger anfällig, wenngleich in der Verlagsbranche künftig von einem schwierigen Geschäftsumfeld auszugehen sei. (Ende)