Entlastung oder Belastung? Welche Vorteile bieten uns die mobilen Endgeräte wie iPad und Co und welche Gefahren schlummern in der Nutzung dieser always-on-Waffen? Gottfried Huemer geht in einem einjährigen Selbstversuch der Frage auf den Grund, ob Nutzen oder Last für die Lebensqualität mit den technischen Innovationen einhergehen.
I-Pad und Co – Wohlfühlkiller unserer Generation?
Ein Erfahrungsbericht von Gottfried Huemer, Oberösterreich.
Er begleitet seit 10 Jahren Unternehmen bei der Vermeidung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz und hat exakt 12 Monate einen Selbstversuch mit dem I-Pad durchgeführt. Nun zog er Bilanz und die Ergebnisse sind mehr als ernüchternd.
Hohe Selbstverantwortung, weitgehend freie Zeiteinteilung und Telearbeit, soll vielen Mitarbeitern und Führungskräften in Betrieben das Gefühl vermitteln, dass sie eine hohe Selbstkompetenz besitzen und weitgehend Freiheit haben, ihr Leben so zu gestalten, dass es für sie angenehm und wertvoll ist. I-Pad, I-Phone und Co scheinen dies ja aufgrund der dauernden Erreichbarkeit über Mail, SMS, Facebook und andere Kommunikationskanäle möglich zu machen. Ich habe deshalb exakt vor einem Jahr (1. Dezember 2012) beschlossen, einen Selbstversuch zu starten um festzustellen, wie es denn nun tatsächlich mit den neuen Medien (I-Phone, I-Pad, Tablet, usw.) und der Erhöhung der Lebensqualität einhergeht.
Ein I-Pad war schnell angeschafft und auch die notwendigen Einrichtungsmaßnahmen wurden vom Fachhändler problemlos eingestellt, womit am 2. Dezember bereits ein ungehindertes Surfen und E-Mail-Bearbeitung möglich wurde. Tatsächlich stellte sich irgendwie eine freudige innere Befriedigung ein, als ich beim ersten Einlassen der Badewanne getestet habe, ob möglicherweise auch Anstelle des Lesens der Zeitung, die Bearbeitung und Beantwortung von Mails in diesem entspannten Zustand möglich wäre. Und tatsächlich funktionierte es ausgesprochen gut, da ich (während ich den I-Pad bequem auf den Oberbauch aufstützte) mit den Händen sowohl Schreiben als auch ganz einfach Seiten öffnen, verschieben und schließen konnte. Während das Wasser beruhigend in die Badewanne einfließt, sind in dieser entspannten Haltung schnell die wichtigsten Mails gelesen und teilweise sofort beantwortet.
Die nächste Gelegenheit, das Wunderwerk I-Pad zu genießen ergibt sich beim Lesen der Zeitung. Diese kann am Samstag besonders ausführlich und entspannt konsumiert werden und bietet eine Menge Anreize, wo es sich lohnt, sich mit einer Materie vertiefend auseinanderzusetzen. Ach wie herrlich, es braucht nun keinen langen Startprozess mehr, so wie früher beim Notebook, sondern blitzartig sind die in der Zeitung festgehaltenen Internetadressen, als Informationsquelle am I-Pad zur Verfügung. Irgendwie behaglich und einfach, dass ich nun diese Möglichkeit habe. Es taucht ein gewisses Gefühl der Befriedigung auf, weil ich feststelle, dass es nun tatsächlich unwahrscheinlich einfach ist, interessante berufliche Themen näher zu durchleuchten und sich mit einem Thema intensiver auseinanderzusetzen. Ganz überrascht stelle ich plötzlich fest, dass der Vormittag durch den Ruf meiner Gattin: „Mittagessen ist fertig!“ unterbrochen wird und ich beinahe wehmütig, den I-Pad zur Seite lege, da ja auch die Batterieversorgung noch immer 65 % anzeigt.
Erstaunt bin ich, dass ich ganz übersehen habe, dass ich ja an und für sich vorgehabt hätte, um 10 Uhr eine Nordic-Walking-Runde zu drehen und den freien Samstag für die während der Woche oft fehlende Bewegung zu nützen. Irgendwie kommt aber kein Verlustgefühl auf, da ich ja den Vormittag als sehr bereichernd erlebt habe.
Ende Mai steht ein Urlaub in Griechenland an und natürlich sind schon die schönsten Lieder, teils videohinterlegt am I-Pad installiert und hinaufgespielt und ach, ist es nicht schön, in der untergehenden Abendsonne am Balkon gemeinsam mit dem befreundeten Ehepaar mit der Hintergrundmusik des I-Pads die Abendsonne zu genießen. Dass man ihnen zwischenzeitlich so ganz nebenbei die ebenfalls am I-Pad montierte ganze Fotobibliothek der letzten 20 Urlaubsjahre zeigt, scheint den Lustfaktor noch zusätzlich zu erhöhen. Und wie angenehm am nächsten Morgen: Ich ärgere mich nicht mehr über die drei Tage alte Zeitung, die ich ohnehin immer etwas lustlos las, sondern es steht endlich tagesaktuell jede Nachricht online zur Verfügung und verlängert den Frühstücksgenuss wesentlich. Die nebenbei fallenden Bemerkungen des befreundeten Ehepaars und der Frau: „Bist du nun mit dem I-Pad auf Urlaub oder mit uns?“ werden gerne überhört, da der spannende Artikel über die heutigen politischen Geschehnisse in der Welt ja wirkliches Interesse erregt.
Dass die sicherlich nicht ernst gemeinten „Vorwürfe“ der Mitreisenden unberechtigt sind, kann ich schnell beweisen, wo es doch wirklich sensationell ist, dass man beim ersten Ausflug mit Hilfe von Google und Co beste Auskunft über jedes Dörfchen und jedes historische Baudenkmal in kürzester Zeit geben kann. Natürlich verlangt die Suche etwas Zeit, da es gar nicht so einfach ist, die besten und ausführlichsten Informationen über das jeweilige Objekt zu finden und schneller als gedacht, ist der Ausflugstag zu Ende. Irgendwie fällt mir auf, dass ich am Abend schon ganz vergessen habe, was ich mittags gegessen habe, bzw. wie der Kaffee am Nachmittag war, da die Aufmerksamkeit darin lag, die für die Freunde beste Erklärung für die nächste Sehenswürdigkeit gut ins Licht zu rücken.
Wo waren wir nun eigentlich auch wirklich genau? Als diese Frage auftaucht, kommt wieder ein inneres entspanntes Lächeln, weil ich ja die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit dem eingebauten Videoprogramm festgehalten habe und am Abend noch einmal bequem in der Runde den Film ablaufen lassen kann. Ein bisschen schade ist vielleicht, dass ich dabei merke, dass die von früheren Urlauben gewohnten lustigen Gespräche heuer etwas fehlen. Im Bett dann (die Frau hat sich bereits zur anderen Seite gedreht) schaue ich noch neugierig, was sich so auf Facebook und Xing tut und entdecke dabei mehrere schöne Fotos von Freunden, was natürlich dazu anregt, sofort ein kleines Fotoalbum zu erstellen und dieses zu posten. Schließlich möchte man den herrlichen Tag ja auch anderen zukommen lassen. Und wieder taucht so ein unbestimmtes, freudiges Gefühl auf, wie leicht und einfach solche Sachen heutzutage möglich sind.
Der erste Gedanke in der Früh: „Jetzt bin ich mal ein bisschen neugierig, wie viele „Gefällt mir“ Häkchen gesetzt wurden“ und da die Frau sowieso gerade unter der Dusche steht, wird das natürlich sofort kontrolliert und dabei stelle ich fest, dass ein Freund, den ich schon ewig nicht mehr gesehen habe, einen Kommentar dazu geschrieben hat und dieser will natürlich sofort beantwortet werden. Dass meine Frau zwischenzeitlich dreimal mahnend den Gang zum Frühstücksbuffet eingefordert hat, wird mit der Bemerkung: „Ich komme gleich.“ vom Tisch gewischt.
Irgendwie ist es auch angenehm, dass ich so nebenbei die eingehenden Mails checken kann und nicht wirklichen Stress verspüre, da ich mich entschieden habe, diese erst nach dem Urlaub genauer zu bearbeiten. Ich brauche nun auch keine Abwesenheitsnotiz mehr, da ich dem Schreiber ja kurz eine Nachricht schicken kann, dass ich erst nächste Woche wieder erreichbar bin. Aber halt, da war doch ein Mail dabei, das es lohnt, näher zu betrachten: Ein Kollege fragt freundlich nach, ob ich das bereits vor einem halben Jahr gesendete Manuskript schon gelesen habe um ein Feedback zu geben und tatsächlich fällt mir ein, dass ich dieses ja damals in den I-book – Ordner gespeichert habe und jetzt wunderbare Gelegenheit wäre, dieses Manuskript zu lesen, da ja ohnehin Zeit dafür da sei. Der für heute vorgenommen Krimi bleibt im Zimmer und irgendwie freue ich mich schon drauf, heute in Ruhe die Möglichkeit zu haben, mich mit dem fachspezifischen Thema „Burn Out und dessen Folgen“ kritisch auseinanderzusetzen.
Der Nachmittag am Strand verläuft dann auch wie geplant und ich erlebe es als sehr angenehm, dass ich möglicherweise seit 10 Jahren das erste Mal wirklich Zeit habe, mich mit der Rezension eines Manuskripts intensiv und gelassen zu beschäftigen. Wichtige und interessante Passagen für meinen eigenen Arbeitsbereich werden natürlich markiert, für spätere Vorträge herauskopiert und mit den eigenen Worten umgeschrieben und am Abend bin ich ganz erstaunt, wie schnell der Nachmittag eigentlich vergangen ist. Nebenbei habe ich gar nicht richtig gemerkt, dass meine Frau zwischenzeitlich mit dem befreundeten Ehepaar über zwei Stunden angenehm in einer Taverne gesessen ist um ein gutes Glas heimischen Weins zu genießen.
Einige Tage nach dem Urlaub taucht irgendwie (natürlich unbegründet) das Gefühl auf, dass ich mich nicht so erholt habe, als früher gewohnt, aber möglicherweise liegt das daran, dass der Urlaub einfach zu kurz war oder unvorhergesehene Ereignisse in der Firma dafür verantwortlich sind. Das abendliche Ritual in der Badewanne, die am Tag liegen gebliebenen Mails noch in Ruhe zu studieren und sich auch mit Newslettern intensiver auseinanderzusetzen (die sonst in einem Nebenordner gelandet wären) scheinen das Wohlbefinden sehr zu unterstützen. Der sonstige E-Mailstau am Montag nach einem Wochenende löst sich scheinbar in Luft auf und das erlebe ich als angenehm.
Irgendwann im Sommer fällt mir aber auf, dass ich aus unerklärlichen Gründen zunehmend eine gewisse Unruhe verspüre, die ich mir nicht wirklich erklären kann. An der Arbeit kann es nicht wirklich liegen, da diese dank I-Pad leichter von der Hand geht und irgendwie entstressend wirkt. Es fällt mir aber auch auf, dass ich die morgendlichen Nordic-Walking-Runden beinahe seit zwei Monaten nicht mehr in Angriff genommen habe und auch die Gespräche am Abend mit meiner Ehegattin haben spürbar nachgelassen. Liegt es möglicherweise daran, dass ich beim Frühstück bereits die ersten Nachrichten bequem lesen kann um mich sofort in gewisse Themen zu vertiefen, oder ist es vielleicht am Abend die angenehme Zeit, wo ich die letzten Mails noch entspannt in der Hängematte checke? Irgendwie beschleicht mich das ungute Gefühl, dass möglicherweise, die Handhabung des Tablets für diese aufkommende Unruhe verantwortlich sein könnte. Dieser Verdacht wird aber von einer klaren und bestimmenden Stimme sofort, mit dem Hinweis: „Sag mal, merkst du nicht, wie sehr Dir dieses Gerät dein Leben vereinfacht!“ vom Tisch gefegt.
Sieben arbeitsfreie Tage im August bestätigen mehrmals die großen Vorteile der dauernden Internet- und Mailverfügbarkeit und am ersten Arbeitstag ist keine lästige Mailaufarbeitung mehr notwendig, da ich ja diese ohnehin (natürlich nur die notwendigsten) schon beantwortet habe. Ich konnte auch ganz einfach neue Termine vereinbaren, da sich ja der Kalender mit dem Stand-PC am Arbeitsplatz automatisch synchronisiert.
Im September steht der nächste Urlaub an und dieser führt entlang des Jakobsweges in Spanien bis nach Santiago de Compostella, allerdings nicht zu Fuß, sondern bequem mit dem kürzlich gekauften Wohnmobil und natürlich fährt Freund I-Pad mit, da ja die historischen Bauwerke zur Freude der Gattin professionell erklärt werden müssen. Ach und wie angenehm, wenn man sich am Abend, während die Frau schon Schäfchen zählt, in die Materie und Geschichte des jeweiligen Monuments vertiefen kann und von einer Information zur nächsten springt. Ganz erstaunt bin ich, dass es oft bereits 2 Uhr in der Früh ist und das Interesse, sich weiter zu vertiefen nur durch die nun doch aufkommende, bleierne Müdigkeit verhindert wird.
Wie bequem ist es da, sich dann am Morgen beim Frühstück die restlichen Informationen zu holen, um der Gattin eine gute Zusammenfassung der aufmerksam gelesenen Inhalte zu vermitteln. Ihre Aussage: „Eigentlich interessiert mich, was du mir da alles erzählst, nicht so wirklich. Mir wäre lieber, du würdest mit mir am Abend noch etwas kuscheln, um dann gemeinsam mit mir einzuschlafen,“ werden beinahe als Beleidigung erlebt.
Auch die mittlerweile installierten Apps erweisen sich als ausgesprochen nützlich so ist es nicht mehr notwendig, den nächsten Campingplatz angestrengt mittels einer Karte zu suchen, sondern es genügt eine kurze Eingabe und der nächste Campingplatz erscheint mit zahlreichen Fotos und Videoanimationen und kann auch mit dem eingebauten Navigationssystem und Routenplaner sofort angefahren werden. Irgendwie fällt mir dann beim Erreichen des Campingplatzes aber auf, dass ich gar nicht richtig mitbekommen habe, durch welche schönen Ortschaften, dieser Weg noch geführt hat, weil ich mich ja auf die Karte am Display konzentrieren musste. Und die zwei, drei am Weg gesichteten Schlösser, habe ich ja ohnedies schnell fotografiert, um anschließend mit dem Fotoerkennungsprogramm sofort zu sehen, um welche Sehenswürdigkeit es sich handelt und die Beschreibung ist auch gleich dabei. Dass eine innere fragende Stimme auftaucht, die sagt: „hast du Dir früher solche Schlösser nicht aus dem Impuls heraus dann sofort angeschaut, um Dich von der Schönheit überraschen zu lassen“, wird nicht richtig wahrgenommen.
Viel zu früh ist nach vierzehn Tagen diese Rundreise zu Ende und wieder taucht dieses undefinierbare Gefühl auf: Irgendwie fühle ich mich nicht richtig erholt, was ist da los? Möglicherweise sind es die in den letzten neun Monaten zugelegten 5 Kilogramm, die ja einfach erklärt sind, da ich seit dieser Zeit wirklich so gut wie keine Bewegung mehr gemacht habe. Möglicherweise sind es auch die Verpflichtungen und Aufgaben, die irgendwie mehr geworden zu sein scheinen. Oder sind es vielleicht die fehlenden Zeiten von Ruhe und Entspannung? Nein, das kann es ja wohl nicht sein, da ich ja seit Besitz des I-Pads irgendwie sogar das Gefühl habe, dass die stressigen Zeiten im Beruf, wo ich E-mails aufarbeiten musste, und zeitlich gebunden war, weniger waren.
Der Spätherbst zieht ins Land, die Tage werden kürzer und der Aufenthalt im Wintergarten am Abend wird durch die Möglichkeit, in der Hängematte oder im Schaukelstuhl die hereinkommenden E-mails zu checken, Fotos zu sortieren, Skripten zu lesen, und berufliche Neuigkeiten zu studieren, als wirklich bereichernd erlebt. Irgendwie ist es auch angenehm, dass ich alle Firmentermine mithabe, um mich in der Freizeit bequem mit den anstehenden Verpflichtungen auseinanderzusetzen. In dieser entspannten Situation kann ich mir dann schon Gedanken machen, wie ich die nächsten Vorträge im November und Dezember gestalten würde. Es ist auch ganz bequem, die dafür notwendigen Bilder aus dem Internet aus Fotoportalen herunterzuladen und zu schauen, wie andere Vortragende mit diesen Themen umgehen.
Ende Oktober fällt mir auf, dass die sonst gewohnten täglichen Bewegungseinheiten (Nordicwalken und Mountainbiken) und auch die vorgenommenen Fahrten mit dem Fahrrad ins Büro und wieder nach Hause vollkommen zum Stillstand gekommen sind. Dies geht zwar mit einem zunehmend körperlichen Unbehagen einher, aber irgendwie fehlt der Antrieb, um dies mit mehr Bewegung wieder auszugleichen. Außerdem steht ja noch der November zur Verfügung, und da werde ich mir schon wieder die notwendige Erholung suchen, die in der Wunschskala von 1 bis 10 zunehmende in Richtung 10 rückt.
Gott sei dank ergibt sich im November aufgrund eines ausgefallenen Seminars noch die Gelegenheit einige Tage gemeinsam mit der Frau in einem Wellnesshotel zu verbringen, um die fehlende Erholung doch noch herbeizuführen. Tatsächlich finde ich in der Wellnesslandschaft die idealen Rahmenbedingungen, um auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen. Und da es die Frau ohnehin genießt, den Tag Tag sein zu lassen, nütze ich die wunderbare Gelegenheit, um mit Hilfe des I-Pads endlich das lange vorgenommene Projekt „Vermeidung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz“, wo im November eine Beratung ansteht, vorzubereiten. Sicherheitshalber habe ich auch die Mappe mitgenommen, um Informationen, die möglicherweise im Internet nicht verfügbar sind, auch in Papierform mit zu haben.
Auf der Decke liegend bin ich ganz überrascht, wie schnell so ein Tag beim Studium von Themen im Bereich betrieblicher Gesundheitsvorsorge und Stressbewältigung vergeht. Irgendwie ist es ein gutes Gefühl, dass ich mich nicht erst nach dem Urlaub mit diesem Thema auseinandersetzen muss, sondern bereits jetzt in dieser entspannten Atmosphäre die Möglichkeit hatte, diese Beratung vorzubereiten und gleichzeitig die angenehme Wärme des schönen Urlaubsortes genießen kann. Es fällt mir auf, dass die sonst beliebten stundenlangen Spaziergänge nicht wirklich fehlen und auch meine Frau scheinbar die Zeiten mit sich selber sehr genießen kann.
Aber wieder meldet sich nach dem Urlaub eine innere Stimme die sagt: „Eigentlich bist du nicht erholt“! Was ist das los? Der Pegelstand auf der Waage hat mittlerweile beinahe 110 kg erreicht und die Bereitschaft, dies wieder zu verändern, scheint in weite Ferne gerückt, da die Wohlfühlmarke von 100 kg schon soweit überschritten ist. Dass nebenbei noch der Ausbau eines zusätzlichen Entspannungsraumes im Institut fertig gestellt wurde, und dies ohnedies von Professionisten erledigt wurde, kann doch mit der zunehmend aufkommenden Müdigkeit und mit Überlastungssymptomen nichts zu tun haben? In der letzten Oktoberwoche steht noch die Begleitung einer viertägigen Wanderung an und diese wird schon noch für die notwendige fehlende Erholung des vergangenen Jahres sorgen.
Bei der Wanderung taucht almählich tief aus dem inneren Kern eine klare und deutliche Stimme auf: Gottfried, du hast vor fast genau 12 Monaten entschieden, dein I-Pad-Experiment zu starten und ich gebe Dir hiermit den klaren Befehl, dieses Experiment zu beenden. Die Erschöpfungssymptome, die ich Dir geschickt habe, sind ein deutliches Zeichen von mir, das Du in den letzten elf Monaten die unangenehmen Gefühle, wie Müdigkeit, Unausgeglichenheit, Unwohlsein, Angespanntheit, fehlende innere Ruhe, einfach ignoriert hast und als Botschafter zu mehr inneren Gelassenheit und Ruhe nicht ernst genommen hast. Ich sage Dir, ein wesentlicher Grund dafür ist Dein I-Pad-Experiment. Hast du nicht früher am Morgen, anstelle im I-Pad zu versinken, die morgendlichen Sonnenstrahlen während Deiner halben Stunde Nordic-Walken genossen? Waren vorher Deine Auszeiten am Wochenende und im Urlaub nicht geprägt durch Spaziergänge, Mountainbike Touren und lesen von Büchern, die nichts mit deinem Beruf zu tun haben? Hast du nicht früher im Urlaub wesentlich mehr deine Spontanität gelebt, um schöne Ortschaften und historische Bauten einfach so wie ein Kind staunend zu betrachten, ohne alles wissen zu müssen? Wie oft hast du in den letzten Monaten vergessen, anstelle des I-Pads mit Deiner Frau noch im Bett zu kuscheln? Du kannst ihn gerne weiter verwenden, aber nütze ihn so, dass es für Dich keine gefährliche Waffe wird. Ein Mensch kann ein Messer verwenden, um jemanden zu verletzen aber auch um Butter auf ein Brot zu streichen. Verwende ihn ab 1. Dezember so, dass Deine Befindlichkeit wirklich nachhaltig im Positiven unterstützt wird.
Diese Botschaft ist wahrlich angekommen. In den vier Tagen der Wanderung hatte ich ausreichend Zeit dafür, neue Strategien zu entwickeln, den I-Pad in Zukunft so zu nutzen, dass er meinem Leben wieder jene Qualität zurückgibt, die notwendig ist um die Arbeit und den Lebensalltag so zu gestalten, dass der Körper und die Psyche zufrieden und ausgeglichen reagiert und nicht mit Überlastungssymptomen. Ich habe heute die Mailfunktion des I-Pads deaktiviert und ihn mitsamt der Schachtel im Betrieb deponiert, um ihn als angenehmes Werkzeug zu nützen, wenn ich im beruflichen Kontext bei Klienten bin. Ich kann dadurch Termine abgleichen, oder bei Seminaren und Vorträgen schnell wo Nachschau halten, wenn Teilnehmer Fragen haben, die ich sonst nicht beantworten kann. Zuhause und im Urlaub wird wieder Freizeit und Familie gelebt.
Fazit:
I-Pad und Co können unser Leben sehr vereinfachen aber auch wesentlich verschlechtern. Wem die nötige Disziplin fehlt, sich selber klar abzugrenzen, dem sei dringend empfohlen, vorsichtig damit umzugehen. Die Waffe ist schärfer und gefährlicher als man merkt. Es wirkt sozusagen wie ein schleichendes Gift und so sind ja schon eine Menge Personen ins Jenseits befördert worden……………
Bildrechte: Fotolia_31130942_S
Gottfried Huemer ist Leiter von einer gemeinnützigen Gesellschaft in Oberösterreich und sein Institut ist bundesweit als zertifizierte Familien- und Erwachsenenbildungseinrichtung anerkannt.
Die Seminar- und Beratungsangebote im betriebseigenen Seminar- und Bildungshaus Villa Rosental verstehen sich als Impulsgeber für Menschen mit hohen täglichen Herausforderungen, die bewusst Maßnahmen setzen wollen, ihre persönliche Lebensqualität am Arbeitsplatz und in der Familie zu erhöhen. Für die berufliche Weiterentwicklung werden neben Lehrgängen, interessante Fort- und Weiterbildungsseminare angeboten.
Kontakt
Institut Huemer Gemeinnützige GmbH, Fachwerk für Stressprävention, Familien- und Erwachsenenbildung
Gottfried Huemer
Lindacherstr. 10
4663 Laakirchen
0043 7613 45000
huemer@instituthuemer.at
http://www.instituthuemer.at
Pressekontakt:
Institut Huemer Gmeinnützige GmbH
Gottfried Huemer
Lindacherstr. 10
4663 Laakirchen
004 676 3186601
huemer@instituthuemer.at
http://www.instituthuemer.at