Fantasy vom Feinsten

von Karin Schweitzer

Das Buch „Shanns Bürde“ ist eines von jenen seltenen Exemplaren von Büchern, die man an einem Stück fertig liest, egal ob man eigentlich vorhatte in der Nacht zu schlafen. Es überrascht durch seine Geschichte und man bleibt dran.

Kein ewig, oft durchgekauter Fantasy-Kitsch, sondern die nackte, unglaublich real wirkende Geschichte eines Jungen, der wider Willen über Sieg oder Niederlage des Guten zu bestimmen hat.

Entgegen dem klischeehaft anmutenden Rückentext zeigt dieses Buch das Innenleben des Protagonisten so facettenreich, dass einem seine Missgeschicke und Pechsituationen jedes Mal einen Stich versetzten. Er ist eben nicht der unantastbare Weltretter, sondern versucht – fast schon verzweifelt – seine Bürde zu tragen und es dankt ihm niemand. Sein Seelenleben, seine Gedanken, seine Hoffnungen und sein Bestreben haben nichts von einem furchtlosen Überhelden, sondern von einem Menschen aus Fleisch und Blut. Und genau das macht den „Helden zum Anfassen, Mitfiebern und Nachfühlen“ aus.

Im Prinzip rechnet dieses Buch auch ein Stück weit mit dem Heldenepos ab, wo die Steh-auf-Mänchen-und-Alleskönner in allen Aspekten Übermenschlich sind. Shaan hat zwar seine Mächte über die Elemente, doch im Gegenzug auch große gesellschaftliche Schwächen, was den Charakter nur umso interessanter macht.

Ich danke der Autorin außerordentlich für diese Geschichte, die zwar scheinbar den guten alten Kampf von Gut gegen Böse zum Inhalt hat, aber eben nur scheinbar. Viel tiefer geht Shaans Bürde, viel weiter wagt sich Frau Gavénis hinein in die emotionale Welt von Shaan.

Seit Anbeginn der Zeit tobt auf der Erde die Schlacht zwischen den Mächten des Lichtes und der Finsternis.

Shaan wird von seinem Vater in der Einsamkeit der Berge mit grausamer Härte auf seine vom Schicksal bestimmte Aufgabe vorbereitet: Er ist der Beschützer der Lanhal, der Inkarnation des Guten, die alle hundert Generationen in Gestalt eines gewöhnlichen Mädchens wiedergeboren wird, um in einem mörderischen Aufeinandertreffen mit dem Yinyal, der Verkörperung des Bösen, um die Zukunft der Menschheit zu kämpfen.

Doch statt Shaan sorgsam auf diese Aufgabe vorzubereiten, sät sein kaltherziger Vater nichts als Zweifel in sein Herz.

Ausgestattet einzig mit der Fähigkeit, Wind und Wasser zu beherrschen, muss sich Shaan einer Bedrohung stellen, die alles Vorstellbare übersteigt, denn die Mächte des Bösen entsenden eine schreckliche Gegenspielerin, die ebenfalls über zwei Elemente gebietet – Feuer und Erde.

Und Shaan weiß: Sollte er versagen, wird nicht nur die Lanhal sterben, sondern die ganze Welt für hundert Generationen in Dunkelheit versinken.

Rezensionen:

Zoé: Das ist unglaublich gut, die Liebe zur Sprache, zum Detail, die Spannung auf jeder Seite. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt.

***

Helmut Harff: Ich war so in das Buch versunken, dass ich mit der Straßenbahn zwei Stationen zu weit gefahren bin. Es ist ein intelligentes Buch, mit viel Tiefgang geschrieben,  ein Erwachsenenbuch, das auch Jugendliche in den Bann zieht.

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