Das so genannte Sommerekzem ist eine von Insekten ausgelöste Allergie, die zu starkem Juckreiz führt. Wie bei uns Menschen nehmen auch bei Pferden die Allergiker immer mehr zu. Früher kannte man das Sommerekzem fast nur bei Islandpferden, die in unseren Breiten gehalten wurden. Heute jedoch sind nahezu alle Pferderassen betroffen. Die zunehmend artgerechte Robusthaltung bzw. zeitweise Koppelhaltung im Frühjahr und Sommer, ist eine mögliche Erklärung für die Zunahme des Sommerekzems.
Sommerekzem – was ist das?…Das Ekzem ist eine nicht ansteckende durch Insektenstiche ausgelöste Allergie. Allgemeine Umwelteinflüsse und falsche Fütterung mit hohen Eiweiß- und zu niedrigem Mineralstoffgehalt können den Ausbruch der Erkrankung begünstigen. Hauptauslöser sind Kriebelmücken und Gnitzen. Dabei reichen schon wenige Stiche der Insekten aus.
Anzeichen…
Juckende mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und Pusteln entstehen hauptsächlich am Mähnenkamm, an der Schweifrübe und der Bauchnaht. Aber auch am Widerrist, an der Kruppe oder am Kopf können sie auftreten. Durch Scheuern an Baumstämmen und Pfosten platzen die Bläschen auf und führen zu Verkrustungen, eiternden, blutenden und offenen Wunden, die zu Infektionen führen können. Nicht selten kommt es in der Folge zum Verlust von Mähne, Schopf und Deckhaar an der Schweifrübe.
Vorbeugen…
Ekzemgefährdete Pferde sollen zu den Hauptflugzeiten der Mücken in der Morgen- und Abenddämmerung in einem geschlossenen, dunklen und kühlen Stall untergebracht werden. Bei Offenstallhaltung kann man versuchen, den Plagegeistern mit Fliegengittern, engmaschiger Fliegengaze oder auch überlappenden Kunststoffbahnen das Eindringen zu erschweren.
Auf jeden Fall sollten betroffene Pferde einen Ekzemer-Schutz oder Ekzemerdecke tragen, die den Körper an den betroffenen Stellen oder großflächig vor Insektenstichen schützt. Oft ist zudem ein Kopfschutz sinnvoll. So geschützt können die Pferde – trotz Ekzem – auf der Weide grasen und mit ihren Artgenossen herumtollen.
Bei der Ernährung müssen Besitzer von Ekzemer-Pferden auf eine ausgewogene eiweiß- und getreidearme, rohfaser- und vitalstoffreiche Versorgung achten. Ein Blutbild nach dem Fellwechsel kann Hinweise geben, ob etwaige Mängel bestehen, die auszugleichen sind. Nicht selten kann schon eine Futterumstellung eine Besserung bewirken. Allerdings sollte man nicht auf gut Glück Mineralien und Spurenelement zufüttern, denn ein Zuviel kann schädlich sein und mitunter zu Vergiftungen führen.
Behandlung…
Wenn das Ekzem trotz aller Vorsorgemaßnahmen zum Ausbruch gekommen ist, können die betroffenen Stellen mindestens zweimal täglich mit juckreizstillenden, entzündungshemmenden und wundheilenden Salben und Emulsionen versorgt werden. Spezielle Produkte verfügen oftmals sogar über Inhaltsstoffe, die die Insektenabwehr unterstützen. In schweren Fällen kann der Einsatz von Antibiotika oder auch Cortison angezeigt sein. Hier muss man jedoch abwägen, ob man die nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen in Kauf nehmen will.
Vielversprechender biologischer Therapieansatz…
Ein biologischer Therapieansatz bringt meist gute Ergebnisse. Zweimal pro Woche wird über mehrere Monate mit einer Kombination aus verschiedenen Präparaten der Firma Heel sowie Eigenblut behandelt. Die Hauptsymptome des Sommerekzems können dadurch vielfach gemildert werden. Bei einigen Pferden ist sogar Symptomfreiheit möglich. Sinnvoll und erfolgversprechend ist es, die Therapie frühzeitig, d.h. vor Ausbruch der Symptome zu beginnen, da die Umstellung des Immunsystems Zeit erfordert.
Weitere Informationen zur Behandlung des Sommerekzems bekommt man direkt und individuell über das Beratungstelefon der Firma Heel: 07221-50 11 53.
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