Badegaeste an einem See

Diesen Sommer ist alles anders: Wer Abkühlung sucht, muss frühzeitig einen Platz im Schwimm- oder Freibad reservieren. Schnell sind die Bäder auch ausverkauft. Da weichen viele auf Seen oder Flüsse aus. Doch dort gibt es nicht immer gesicherte Badestellen. Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO, fasst zusammen, welche Vorsichtsmaßnahmen sicheren Badespaß ermöglichen.

Besser an überwachten Gewässern baden

Mittlerweile haben fast überall die Freibäder wieder geöffnet. Deren Hygienekonzepte sehen aber oft Einschränkungen vor, beispielsweise durch Zeitkarten, um die Besuchergrenzen einzuhalten. Auch für die Becken kann es Zugangsbeschränkungen geben. Viele zieht es daher alternativ an Seen oder Flüsse. Doch die natürlichen Gewässer können schnell zur Gefahr werden. Daher der Tipp: „Besser in überwachten Gewässern baden gehen. Hier sind Rettungsschwimmer oder die Wasserwacht vor Ort und können im Notfall eingreifen“, so Dimitar Gouberkov. Aber: Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kann es durch die Corona-Pandemie und die geltenden Abstandsregelungen vorkommen, dass einige Seen derzeit unbewacht sind. „Daher ist es umso wichtiger, die Hinweis-, Verbots- oder Warnschilder vor Ort zu beachten, Stellen mit Badeverbot zu meiden und nur an ausgewiesenen Bereichen ins Wasser zu gehen“, rät Gouverkov. Übrigens: Flüsse sind meist unbewacht. Hier sollten Badende besonders auf Strömungen achten und sich immer in der Nähe des Ufers aufhalten.

Baderegeln beachten!

Die häufigsten Ursachen für Unfälle in freien Gewässern sind Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Probleme mit dem Kreislauf. Umso wichtiger ist es daher, die allgemein empfohlenen Baderegeln zu beachten. Der Unfallexperte fasst die wichtigsten zusammen:

– Langsam ins Wasser gehen.

– Um den Kreislauf zu schonen, die Arme ins Wasser tauchen, damit sich der Körper an die Wassertemperatur gewöhnt, oder vorher abduschen.

– Wer friert, sollte ans Ufer schwimmen und sich aufwärmen. Der Körper ist schnell unterkühlt, was zu Desorientierung, Müdigkeit oder Kreislaufversagen führen kann.

– Die Entfernung zum Ufer immer im Blick behalten, um den benötigten Kraftaufwand für den Rückweg richtig einschätzen zu können.

– Ausreichend Abstand zu Motor- oder Segelbooten halten.

Baden mit Kindern

Selbst wenn Kinder das Seepferdchen haben oder bereits geübte Schwimmer sind, sollten sie nie unbeaufsichtigt ins Wasser gehen. Der ERGO Experte rät, immer mit dem Nachwuchs in Ruf- und Sichtkontakt zu bleiben. Da gerade bei natürlichen Gewässern die Tiefe besonders schwer einzuschätzen ist, empfiehlt er zudem, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern das Ufer erkunden und so die Tiefe überprüfen. „Kinder können ihre Kraft häufig nicht richtig einschätzen, daher sollte zur Sicherheit immer ein Elternteil nebenher schwimmen. Außerdem geraten Kinder schnell in Panik, wenn sie beispielsweise versehentlich Wasser schlucken. Erwachsene können dann sofort eingreifen“, ergänzt Gouberkov. Sind die Kinder noch unsicher im Wasser, sollten sie auf Gummitiere oder Luftmatratzen als Hilfsmittel verzichten: „Die Spielsachen können leicht aus den Händen rutschen und sind dann für die Kleinen nicht mehr zu erreichen. Oder sie treiben damit in tieferes Wasser ab“, erläutert der Unfall-Experte. Absolut tabu ist das Springen in unbekannte Gewässer. Die Verletzungsgefahr ist hier besonders hoch, weil beispielsweise Felsen unter der Wasseroberfläche liegen könnten.

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