Gruner+Jahr und Burda wollen Auflagen ankurbeln

(Foto:www.eatnstyle.de)

Hamburg/München (pte/10.09.2008/13:55) – Die beiden Großverlage Burda und Gruner+Jahr (G+J) haben eine neue Form des Marketings für sich entdeckt. Wie die Frankfurter Rundschau (FR) berichtet, heißt das neue Schlagwort Messeauftritte. Bei G+J hat man ein Programm aufgelegt, dass unter dem Titel „Expand your Brand“ läuft und unter dessen Dach die Genussmesse Eat`n Style konzipiert wurde, um neue Käufer zu gewinnen. Und dies scheint bei den aktuellen Auflagenentwicklungen auch dringend notwendig zu sein. Denn alleine das G+J-Flagschiff Stern hat in den vergangenen drei Jahren einen Auflagenrückgang um 80.000 Exemplare auf nunmehr 986.000 hinnehmen müssen.

Eat`n Style http://www.eatnstyle.de , wird vom 24. bis 26. Oktober in München seine Tore öffnen. Veranstalter des Spektakels ist die Firma G+J EME Foodshow, die wiederum gehört zur G+J Expomedia Events (G+J EME). Dieses Unternehmen wurde eigens gegründet, um marken- und themennah zum Portfolio von Gruner + Jahr Publikumsmessen und Fachmessen zu entwickeln, wie die FR berichtet. Doch nicht nur in der Alpenstadt, sondern auch in Wiesbaden, Hamburg und Köln wird die Messe mittlerweile ausgerichtet. Bei der „Messe mit Geschmack“, wie Gruner+Jahr sein Event bewirbt, dienen bekannte TV-Köche als Publikumsmagnet. So treten in Hamburg Tim Mälzer, Sarah Wiener und Johann Lafer auf, wohl auch nicht zuletzt, um den eigenen Titel und Medienpartner „Essen & Trinken“ zu stützen.

Denn wie der Stern kämpft auch das Nischenprodukt mit Auflagenschwund. Verkauften sich 2007 noch gut 193.000 Exemplare je Ausgabe, sind es nach Angaben von IVW http://www.ivw.de heute nur noch 172.000. „Ohne die Kochshows im Fernsehen wäre Eat’n Style kaum denkbar. Der gesellschaftliche Megatrend Kochen ist auf jeden Fall hilfreich“, sagt Arne Petersen, Geschäftsführer der G+J EME Foodshow. Die G+J Zeitschrift Living at Home wird auch auf der Messe präsent sein und für die Präsentation von Style-Tipps, wie Blumendekorationsseminare verantwortlich zeichnen.

Vier bis sechs Leute sind pro Titel ständig vor Ort, und bei allen Eat’n Style-Veranstaltungen mit dabei ist Katja Burghardt, Chefredakteurin von Essen & Trinken. Ihre Redaktion, sagt sie, unterscheide sich von anderen dadurch, dass sie „nicht nur aus Mitarbeitern besteht, die an Schreibtischen sitzen“, sondern auch festangestellte Köche umfasse, die in der Versuchsküche des Verlagssitzes am Hamburger Hafen für die Leserschaft Rezepte austüfteln. „Dieser Teil der redaktionellen Arbeit werde bei den Eat’n Style-Messen für den Leser erlebbar“, zitiert die FR Burghardt. Mit der Entwicklung von Eat’n Style ist man bei G+J EME zufrieden: Die erste Foodshow im November 2006 in Köln verbuchte hundert Aussteller und 15.000 Besucher. Ein Jahr später kamen 220 Aussteller und 25.000 Besucher.

Doch nicht nur bei G+J setzt man auf das Konzept der Messen. Auch beim Münchener Konkurrenten Burda hat man den Geist der Zeit erkannt und veranstaltet in Stuttgart die Messe „Lust auf Genuss“ http://www.lustaufgenuss.de und wie bei G+J auch wieder unter Einbeziehung eigener Titel. „Meine Familie & ich“ sowie „Lisa Kochen & Backen“ heißen hier die unterstützenden Medien. Die Premiere ging im Herbst 2007 über die Bühne, die zweite Messe folgt im November. So setzt sich auf diesem Geschäftsfeld der Konkurrenzkampf fort, den sich die Häuser mit ihren Essens-Blättern liefern – nicht zuletzt im Netz, wo beispielsweise chefkoch.de und essen-und-trinken.de (G+J) sowie bongusto.de und daskochrezept.de (Burda) um die Klicks von Hobbyköchen buhlen. (Ende)


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