(ddp direct)Berlin, 24. Oktober 2011 – „Jede Minute sterben drei Kinder an Krankheiten, die durch eine Impfung hätten vermieden werden können, so Dagfinn Høybråten, Aufsichtsratsvorsitzender der GAVI Alliance. Die im Jahr 2000 gegründete Public-Privat Partnership, der Regierungen aus Industrie- und Entwicklungsländern, Impfhersteller sowie zahlreiche Gesundheitsorganisationen, WHO und Weltbank angehören. „Wir besitzen die Kenntnisse und die Impfstoffe, aber tun noch zu wenig. Obwohl eine Trendwende sichtbar ist und die Staaten, trotz Wirtschaftkrise, zusammenrücken und Gelder für Impfkampagnen freigeben, so Høybråten weiter.

Diese positive Tendenz bestätigte auch der Geundheits- und Familienminister von Bangladesch, Ruhal Haque. Unter anderem mit der Unterstützung von GAVI konnten in Bangladesch rund 80% der Bevölkerung geimpft werden. 20.000 mobile Impfstationen sind dort sehr erfolgreich im Einsatz. „Impfungen retten Leben und sind deshalb ein sehr wichtiger Bestandteil der globalen Agenda. Wir brauchen die Wissenschaft und die Forschung um auch solch wichtige Impfstoffe wie zum Beipiel gegen AIDS oder Malaria zu entwickeln, fügte Stefan Kaufmann hinzu, Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie. „Die Wissenschaft hat sich in den letzten Jahren rasend schnell verändert und die Erforschung von Impfstoffen ist durch die Immunologie wesentlich komplexer geworden, so Kaufmann.
In der heutigen Zeit muss man um einen Platz auf der Agenda kämpfen. Die Wirtschaftskrise bestimmt die Entscheidungen. Um Aufmerksamkeit zu erzielen sind daher Konferenzen wie der World Health Summit entscheidend. Die Arbeit lohnt sich, schließlich geht es um Menschenleben, sagte Dagfinn Høybråten abschließend.

Seit gestern beraten in Berlin über 1.200 internationale Führungspersönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über globale Gesundheitsherausforderungen. Am Sonntagabend fand die offizielle Eröffnung statt. Karl M. Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin Berlin stellte die Verantwortung heraus, die die akademische Medizin im Transfer von Wissen und Forschungskapazität hat und betonte die besondere Vermittlungsrolle der M8-Gruppe. Sheikh Hasina, Premierministerin von Bangladesch, wies auf die wachsende Bedeutung des Klimawandels für die Gesundheit hin. Besonders Schwellenländer wie Bangladesch seien bedroht. Die medizinischen Folgen von Naturkatastrophen müssen einen hohen Stellenwert auf der globalen Agenda haben. Der Tsunami in Japan hat gezeigt, wie angreifbar auch hochentwickelte Länder sind. Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, bedankte sich bei den Organisatoren und begrüßte die Wahl der Wissenschaftsstadt Berlin als Heimat des World Health Summit. Bereichert wurde der Abend durch Musiker des Julius-Stern-Instituts.

Hinweis: Auch am Dienstag und Mittwoch finden im Rahmen des World Health Summit Pressekonferenzen statt:

Pressekonferenz, Dienstag, 25. Oktober, 13:30 Uhr, Raum Bier, 5. OG
Teilnehmer:
Joseph Yieleh Chireh
Minister of Health, Ghana
Philippe Douste-Blazy
Director, UNITAID, France
Martin Prince
Professor of Epidemiological Psychiatry, King’s College London, UK
Robert Sebbag
Vice President Access to Medicines, Sanofi, France
Günther Wess
CEO and President, Helmholtz Association, Germany
Ala Alwan
General Director, World Health Organization, Switzerland
Moderation: Richard Horton, Herausgeber The Lancet, UK

Abschluss-Pressekonferenz, Mittwoch, 26. Oktober, 12:00 Uhr, Raum „Behring“
Teilnehmer:
Michael J. Klag
Dean, Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, USA
Tikki Pang
Director, World Health Organization, Switzerland
Matshidiso Moeti
Director, World Health Organization, Republic of Congo
Detlev Ganten, World Health Summit President, Charité Universitätsmedizin Berlin
Moderation: Mazda Adli, World Health Summit Executive Director

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