Haben oder nutzen: Wie glücklich machen uns Luxusartikel?
Wissenschaftler vergleichen den Zufriedenheitsfaktor beim Besitz und der Verwendung von Luxusartikeln
Der Besitz von Luxusprodukten oder -marken bedeutet Menschen mehr als das reine Privileg, diese zu verwenden. Wenn man ein erschwingliches Luxusprodukt einfach nur verwendet und nicht besitzt, dämpft das den Wohlfühlfaktor, der normalerweise mit solchen Produkten verbunden ist. Das sagen Liselot Hudders und Mario Pandelaere von der Ghent University in Belgien. Ihre Forschungsergebnisse sind online in der Springer-Fachzeitschrift Applied Research in Quality of Life erschienen.
Um die Verbindung zwischen Luxuskonsum und subjektivem Wohlbefinden zu überprüfen, stellten Wissenschaftler den 307 Teilnehmern ihrer Studie sowohl die Luxusvariante als auch die gewöhnliche Version eines Kugelschreibers oder einer Tafel Schokolade vor. Die eine Teilnehmergruppe wusste, dass sie die Schokolade oder den Kugelschreiber mit nach Hause nehmen durfte. Die andere Gruppe hatte nur die Möglichkeit, den Kugelschreiber zu testen oder die Schokolade zu probieren. Alle Teilnehmer bewerteten die Produkte anhand einer Reihe von Merkmalen, darunter Qualität, Exklusivität und Luxuriösität. Anschließend beantworteten sie einen Fragebogen über ihre eigene Wahrnehmung ihres Wohlbefindens.
Kugelschreiber und Schokolade wurden als Objekte für den Test gewählt, weil sie auf die überwiegend jungen Teilnehmer der Referenzgruppe fast gleichermaßen anziehend wirkten. Die Wahl fiel außerdem auf diese Artikel, weil ihre Luxusausführungen nicht übermäßig teuer sind. Preisbewusste Konsumenten sind üblicherweise bereit, höhere Preise für erschwingliche Luxusprodukte zu zahlen, wenn diese gut designt, ausgereift und gut verarbeitet sind. Diese werden im Vergleich zu High-End-Luxusgütern wie Sportautos und Yachten in großen Stückzahlen produziert.
Von den Teilnehmern, die ihre Testprodukte behalten durften, waren die Tester der Luxusvarianten zufriedener als die Tester der günstigen Ausführung. In der Gruppe der Teilnehmer, die ihre Testprodukte nicht behalten durften, war der Zufriedenheitsgrad mit den Luxusartikeln deutlich geringer als bei denen die die Standardvariante nutzen durften.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen zufriedener sind, wenn sie Luxusprodukte besitzen, statt sie nur benutzen zu dürfen. Dies steht im Einklang mit vorherigen wissenschaftlichen Untersuchungen, die Konsum mit Besitz gleichsetzen“, sagt Hudders. „Im Vergleich dazu scheint es sich negativ auf die Zufriedenheit von Menschen auszuwirken, wenn sie Luxusprodukte zwar nutzen, aber nicht behalten dürfen.“
Quelle: Hudders, L. & Pandelaere, M. (2014). Is Having a Taste of Luxury a Good Idea? How Use vs. Ownership of Luxury Products Affects Satisfaction with Life, Applied Research in Quality of Life
DOI 10.1007/s11482-014-9310-x
Journalisten erhalten auf Anfrage den vollständigen Artikel.
Kontakt: Renate Bayaz | Springer | Corporate Communications | tel +49 6221 487 8531 | renate.bayaz@springer.com
Springer-Verlag GmbH, Heidelberg, Zweigniederlassung der Springer-Verlag GmbH, BerlinTiergartenstrasse 17D-69121 Heidelberg