Hessisches Landeslabor untersucht Proben im Rahmen des „verstärkten Überwachungsprogramms Wegen der aktuellen Lage bei der Wildschweinepest (Europäische Schweinepest, ESP) in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz läuft seit Ende Januar in Hessen ein so genanntes „verstärktes Überwachungsprogramm“ in den Landkreisen, die an der Grenze zu den vorgenannten Bundesländern liegen. Im Rahmen dieses Überwachungsprogramms werden alle Laboruntersuchungen auf Schweinepest am Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) in Gießen durchgeführt.
Beprobt werden in diesem Zusammenhang alle Wildschweine, die entweder über die verstärkte Bejagung anfallen oder solche Tiere, die tot aufgefunden werden. Wie der Leiter der Abteilung Veterinärmedizin des LHL, Dr. Michael Zschöck, mitteilte, wurden seit Ende Januar ca. 2.200 Proben untersucht. Diese wurden mit einem Labortest zum Antikörpernachweis sowie mit einem Test zum Nachweis des virustypischen Erbguts auf ESP getestet. Auch ganze Tierkörper von im Wald tot aufgefundenen Wildschweinen werden meist direkt ins Landeslabor verbracht. „Wir haben dieses Jahr bereits über 70 Tiere untersucht. Das sind mehr als doppelt so viele wie der Jahresdurchschnitt der vergangenen Jahre“, sagte der Leiter des Fachgebietes Pathologie, Dr. Ulrich Eskens. „Wir führen eine Obduktion der Tierleichen durch und achten auf Schweinepest spezifische Veränderungen. Blut- und Organproben werden zusätzlich mittels der beiden Tests auf ESP untersucht“, so Eskens weiter.
„Die Abarbeitung der Proben läuft problemlos“, teilte der zuständige Fachgebietsleiter für virologische und serologische Diagnostik Dr. Hans-Peter Hamann mit. Die eingesetzten Untersuchungsverfahren seien vom Nationalen Referenzlabor vorgegeben und erprobt. Sämtliche der untersuchten Proben sowie die Mehrzahl der zur Sektion angelieferten Tiere stammten aus den grenznahen Landkreisen zu Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz und waren bisher alle ESP-negativ.
Wegen der unerwarteten Gefährdungslage wurde das verstärkte Überwachungsprogramm zunächst bis Ende Juni verlängert. Die Wildschweinepest ist wegen ihrer leichten Übertragung auf die Hausschweinebestände so gefürchtet. Im Falle einer Übertragung drohen Schweinehaltern kostenintensive Restriktionsmaßnahmen. Eine Übertragung auf den Menschen ist bei der Schweinepest nicht möglich.
Dr. Roy Ackmann
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