MERIAN
Erhard Eppler warnt vor Gewalt
wegen sozialer Ungerechtigkeit

MERIAN-Interview mit Foodwatch-Chef Thilo Bode
„Wir verschwenden zuviele Nahrungsmittel“

MERIAN-Umfrage
Klimawandel und die wachsende Kluft zwischen
Arm und Reich sind die größten Probleme der Menschheit

MERIAN-Interview mit Heiner Geißler
Wir brauchen eine Weltunion“

MERIAN-Interview mit Jakob von Uexküll
„Wir müssen uns beeilen, sonst wird die Erde unser Feind“

MERIAN-Interview mit Jakob von Uexküll
„Wir müssen uns beeilen, sonst wird die Erde unser Feind“

Hamburg – Ein Horror-Szenario für das Weltklima zeichnet der Stifter des alternativen Nobelpreises und Gründer des Weltzukunftsrates (WCF), Jakob von Uexküll, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift MERIAN: „Wenn die Erderwärmung im gleichen Tempo fortschreitet, werden die Permafrostregionen in Sibirien und den Hochgebirgen auftauen, riesige Methangasmengen, die in den Tiefen der Ozeane gelagert sind, an die Oberfläche steigen und sich entzünden. Die Gaswolken werden wie Feuerbälle umher schießen. Unsere freundliche Erde wird zu einem feindlichen Planeten, auf dem nur noch ein kleiner Teil der Weltbevölkerung überleben kann“ , so Uexküll im Interview mit dem Reise- und Kulturmagazin, das am 4.Dezember erscheint.

Im aktuellen MERIAN „Unsere Erde zeigt sich von Uexküll betroffen über den Zustand der Erde und das Tempo, in dem der Klimawandel fortschreitet. „Ich hätte nicht gedacht“, so Uexküll in MERIAN, „dass sich das Klimachaos so stark und so schnell ausbreiten würde.“

Die Entscheidung über die Zukunft der Erde und der Menschen falle Ende 2009 auf der Klimawandelkonferenz in Kopenhagen. Uexküll in MERIAN: „Wenn es dann nicht gelingt, mutige und verbindliche Beschlüsse zum Klimaschutz zu verabschieden, steuern wir auf die Apokalypse zu.“ Geldschulden könne man stunden, Umweltschulden nicht. Man könne mit Banken und politischen Gegnern verhandeln, nicht aber mit schmelzenden Gletschern.

Aus: MERIAN „Unsere Erde“ , Erscheinungstag, 4. Dezember 2008
Ansprechpartnerin: Katrin Eggers, Redaktion MERIAN,
Tel. 040-2717-2600, redaktion@merian.de

—————————–

MERIAN-Interview mit Heiner Geißler
Wir brauchen eine Weltunion“
Hamburg – Der CDU-Politiker Heiner Geißler hat sich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift MERIAN für die Bildung einer Weltregierung ausgesprochen, um den Anforderungen der Globalisierung gerecht zu werden. „Die Zukunft“, so Geißler im MERIAN-Heft „Unsere Erde“, „gehört einer neuen Form des Föderalismus: Der Nationalstaat wird an Bedeutung verlieren, weil er für die großen Aufgaben wie Frieden, Wirtschaft, Umwelt und Bekämpfung der Armut zu klein und für die nicht minder wichtigen Aufgaben wie Kultur, Bildung, Religion zu groß ist“.

Der ehemalige Familien- und Gesundheitsminister, der seit 2007 Mitglied der globalisierungskritischen Organisation Attac ist, fordert von den Regierungen der Welt zuallererst die Aufgabe der „marktradikalen Ideologie“. Geißler in MERIAN: „Die Zeit des Kapitalismus, der alle Menschen zwingt, sich seinen Interessen und Idealen unterzuordnen, ist vorbei. Wir müssen aufhören, alles – Gesundheitswesen, Bildung, Kultur, aber auch Medien – zu ökonomisieren und den Menschen auf einen Kostenfaktor zu reduzieren. Wir brauchen eine Humanisierung des Globalisierungsprozesses. Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt rücken. Das Kapital hat dem Menschen zu dienen und nicht die Menschen zu beherrschen“, so Geißler in MERIAN, das am 4.Dezember erscheint.

Aus: MERIAN „Unsere Erde“ , Erscheinungstag, 4. Dezember 2008
Ansprechpartnerin: Katrin Eggers, Redaktion MERIAN,

Tel. 040-2717-2600, redaktion@merian.de

—————————

MERIAN-Umfrage
Klimawandel und die wachsende Kluft zwischen
Arm und Reich sind die größten Probleme der Menschheit

Hamburg – Was ist das größte Problem, das die Menschheit in den nächsten zehn Jahren lösen muss, fragte die Zeitschrift MERIAN die bekanntesten deutschen Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten.

Einhellige Antwort: „Wir leben auf unserer Erde nicht nachhaltig, wir verbrauchen die natürlichen Ressourcen mit einer Geschwindigkeit, welche deren Erholung nicht erlaubt“, so Prof. Dr. Mojib Latif, Klimaforscher von der Universität Kiel in MERIAN.

Barbara Lochbihler, Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International: „Armut bleibt der größte menschliche Skandal in unserer heutigen Welt des Überflusses.“

Karlheinz Böhm, Initiator der Aktion „Menschen für Menschen“: Wir müssen lernen, zu teilen, um die enorme Diskrepanz zwischen arm und reich zu verändern.“

Prof.Detlev Drenckhahn, Präsident des WWF: „Wenn wir in den nächsten Jahren nicht lernen, nachhaltig zu wirtschaften, ist zu befürchten, das nachfolgende Generationen nicht erst in hundert Jahren vor albtraumartigen Verteilungskämpfen um die verbliebenen Ressourcen stehen.“

Und Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland, wirft der deutschen Politik vor: „Milliarden von Euro hat die Bundesregierung innerhalb weniger Tage zur Rettung unserer Konten zusammengetragen. Warum hilft die nicht, unsere Erde zu retten?“

Aus: MERIAN „Unsere Erde“ , Erscheinungstag, 4. Dezember 2008.

Ansprechpartnerin: Katrin Eggers, Redaktion MERIAN,
Tel. 040-2717-2600, redaktion@merian.de
————————–

 MERIAN-Interview mit Foodwatch-Chef Thilo Bode
„Wir verschwenden zuviele Nahrungsmittel“

Hamburg – Thilo Bode, Chef der Verbraucherschutz-Organisation Foodwatch, gibt den Deutschen eine Mitschuld an der
Ernährungskrise in Afrika: „Wenn wir weiter in die Zukunft denken, werden die Menschen ihre Essgewohnheiten umstellen müssen. In den Industriestaaten müssen die Menschen wieder lernen, mit Nahrungsmitteln weniger verschwenderisch umzugehen. Ein Drittel jedes Schlachttieres wird bei uns weggeworfen“, so Bode im Interview mit dem Monatsmagazin MERIAN. Diese Verschwendung finde nur statt, „weil Fleisch zu billig ist“, so Bode in der aktuellen Ausgabe der Reise- und Kulturzeitschrift, die am 4. Dezember erscheint. Die Deutschen seien so verwöhnt, dass sie nur noch Geflügelbrust äßen. „Die Hühnerschenkel aus Europa dagegen landen zu Dumpingpreisen auf den Märkten in Westafrika“, so Bode gegenüber MERIAN, „und machen dort die heimischen Produzenten kaputt“.
Aus: MERIAN „Unsere Erde“ , Erscheinungstag, 4. Dezember 2008
Ansprechpartnerin: Katrin Eggers, Redaktion MERIAN,
Tel. 040-2717-2600, redaktion@merian.de
——————

MERIAN
Erhard Eppler warnt vor Gewalt
wegen sozialer Ungerechtigkeit

Hamburg -Angesichts der krisenhaften Weltlage hat der SPD-Politiker Erhard Eppler mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft angemahnt. Andernfalls könnte das soziale Ungleichgewicht zu Gewalt innerhalb der Gesellschaft führen. In einem Beitrag für die Jubiläumsausgabe der Zeitschrift MERIAN schreibt Eppler: „Die Kluft zwischen Arm und Reich, die in den marktradikalen Jahrzehnten immer tiefer geworden ist, führt schließlich zu einer Privatisierung der Gewalt von unten und von oben. Sie gefährdet den Frieden.“

Weiter warnte der frühere Bundesminister Eppler in der MERIAN-Ausgabe „Unsere Erde“, die am 4. Dezember erscheint, die Politik davor, die Frage der sozialen Gerechtigkeit dem Marktgeschehen zu überlassen: „Die Vorstellung, in einer Demokratie könne man soziale Gerechtigkeit dem Markt überlassen, ist letztlich naiv. Denn wo der Markt die Kluft zwischen reich und Arm bis zur Spaltung der Gesellschaft treibt, entsteht Gewalt. Und diese Gewalt verschont letztlich auch den Markt nicht.“

Schließlich erteilte Eppler allen Überlegungen eine Absage, das Gewaltmonopol des Staates aufzubrechen und Sicherheitsdienste wie die Polizei, Gefängnisse oder Bewährungshilfe zu privatisieren: „“Wenn, wie in manchen amerikanischen Städten, auf einen Polizisten fünf Angestellte privater Sicherheitsdienste kommen, bewegen wir uns au einen Zustand hin, in dem die Sicherheit vor Verbrechen zu einer Ware wie jede andere wird, die einige sich leisten können und andere nicht.“

Aus: MERIAN „Unsere Erde“ , Erscheinungstag, 4. Dezember 2008.
Ansprechpartnerin: Katrin Eggers, Redaktion MERIAN,
Tel. 040-2717-2600, redaktion@merian.de