Von Krise laut Media-Analyse keine Spur

(Foto: pixelio.de/ Rolf van Melis)

Frankfurt (pte/22.01.2009/06:10) – Entgegen der allgemeinen Printflaute entwickeln sich die Reichweiten auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt weiterhin stabil. Wie aus den aktuellen Daten der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) agma-mmc.de hervorgeht, blieb die Zeitschriftennutzung in den vergangenen Monaten insgesamt auf hohem Niveau. Über eine Viertel Mrd. bzw. 275 Mio. Zeitschriften wurden in Deutschland pro Erscheinungsintervall (wöchentlich/14-tägig/monatlich) gelesen. Das bedeutet umgerechnet, dass jeder Deutsche ab 14 Jahren im Schnitt vier Magazine konsumiert. „Zeitschriften haben natürlich auch zu kämpfen, sowohl mit der Auflage als auch mit dem Anzeigengeschäft. Wir werten es aber als positives Zeichen für die Branche, dass die Reichweiten trotzdem sehr stabil bleiben“, sagt Michael Walter, Vorstand Zeitschriften der ag.ma, im Gespräch mit pressetext.

Die Gesamtreichweite der in der ma 2009 Pressemedien I erfassten Titel konnte sogar einen leichten Zuwachs von 60,7 auf 60.8 Mio. Leser erzielen. Die Anzahl der ausgewiesenen Zeitschriften sank gleichzeitig von 170 auf 164. Im Detail haben 75 Titel davon ihre Reichweite ausgebaut, 21 blieben stabil und 67 Zeitschriften büßten an Reichweite ein. „Das Leserinteresse ist ungebrochen stark, auch wenn die Auflagen schwächeln“, so Walter. Der Grund dafür liegt offenbar in der wirtschaftlichen Krise. In solchen Zeiten werden zwar gelegentlich weniger Ausgaben vom Nutzer gekauft, dafür aber die erworbenen intensiver gelesen. Auch die Weitergabe an andere erfolgt, was die Reichweite wiederum positiv beeinflusst. „Die Reichweite wäre eine gute Basis für ein stabiles Anzeigengeschäft 2009. Allerdings ist zu befürchten, dass die allgemeine wirtschaftliche Krise das überlagern wird“, meint Walter gegenüber pressetext.

Die größte Reichweite überhaupt erzielte „ADAC Motorwelt“ mit 18,48 Mio. Lesern, dahinter folgen das Supplement „rtv“ auf Platz zwei und „Bild am Sonntag“ auf Platz drei. Ebenfalls in den Top 20 der am meisten gelesenen Zeitschriften finden sich „Stern“, „Der Spiegel“, „Focus“, „Computer Bild“ und „GEO“. Zu den stärksten Verlieren zählen unter anderem einige Vertreter aus dem Bereich Männerzeitschriften. So haben sowohl „GQ“ als auch „FHM“ deutlich an Leserschaft eingebüßt. Weniger Interesse riefen aber auch einige Titel aus dem Bereich Wissensmagazine hervor.

In den einzelnen Gattungen zeigt sich die Reichweitenentwicklung konstant und krisenresistent. Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080723017) erzielten Sportzeitschriften die stärksten Zuwächse. Signifikant an Reichweite verloren haben hingegen die Bereiche Musik- und Jugendzeitschriften, Lifestyle/Stadtmagazine/Erotik, Wissenschaft/Technik/Kultur sowie Unterhaltungselektronik/Computer und Wirtschaftspresse. Einzelne Verluste lassen sich laut Media-Analyse aber auch darauf zurückführen, dass die aktuelle Erhebung weniger Titel in dem Segment ausweist als die letzte aus dem Vorjahr. „Generell kann man sagen, dass gut gepflegte Marken eigentlich sehr stabil bleiben, auch in schwierigen Märkten“, erklärt Walter. Innerhalb der einzelnen Segmente gebe es aufgrund des Konkurrenzkampfs aber natürlich auch immer wieder starke Wechsel. (Ende)


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