Was man unter Krankheit versteht
Eine Krankheit wird gemeinhin als unvermeidlich angesehen. Deshalb fügen sich auch so viele Menschen in ihr »Schicksal« und lassen sich behandeln. Aber genauso wie manche Menschen, die ihren Arbeitsplatz »schicksalhaft« verlieren, in kürzester Zeit wieder eine Anstellung finden, gelingt es vielen Menschen, eine Krankheit zu überwinden, sei sie auch noch so schwer.
Eine Krankheit wird oft bereits vermutet, wenn nur etwas schmerzt oder sich Unbehagen im Körper zeigt. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch gar nicht um eine Krankheit, sondern darum, dass die Seele wieder einmal mit dem Rest von uns Kontakt aufnehmen und auf Missstände hinweisen möchte. Wenn etwas Schmerzen verursacht, muss noch lange keine Krankheit dahinterstecken. Gleichwohl betrachtet man jegliche nicht nur vorübergehende Abweichung von den physiologischen (d. h. normalen) Abläufen im Körper als Krankheit. Akute Erkrankungen wie Schnupfen, Bronchitis oder Grippe gehören zum Leben dazu und die meisten Menschen machen sich über deren Ursachen keine Gedanken. Aber natürlich gibt es Gründe, weshalb diese Erkrankungen gerade zu einem bestimmten Zeitpunkt im eigenen Leben auftauchen. Genauso wie es Gründe gibt, warum manche Menschen offensichtlich davon verschont bleiben. Selbst Epidemien gehen an ihnen spurlos vorüber.
Es bedarf der Unterscheidung zweier vermeintlich gleicher Zustände, denn zwischen »erkrankt sein«, d. h. gerade eine Krankheit durchmachen, und »krank sein« liegen Welten. Wenn wir erkrankt sind, werden wir uns in unserem täglichen Leben eingeschränkt fühlen. Wir können dann möglicherweise den verstauchten Arm nicht so einsetzen, wie wir das gerne hätten und müssen uns anders behelfen oder Abstriche machen. Wir müssen langsam und unbeholfen über die Straße gehen, wenn wir uns gerade von einer Knieverletzung erholen. Insgesamt sind wir von diesem Zustand nicht begeistert, aber wir sind nicht verzweifelt oder hoffnungslos. Krankheit verändert das Leben, sei es kurzfristig oder längerfristig, sei es leicht oder in größerem Maße. Aber die Krankheit verändert uns selbst nicht. Anders ist das, wenn wir krank sind. Kranksein verändert unser Bewusstsein.
Krankheit verändert unser Leben – Kranksein verändert unser Bewusstsein. |
Wir verändern uns, wenn wir krank sind, wenn wir uns wirklich krank fühlen. Wir sind dann eher depressiv, ohne Hoffnung, leichter verletzbar, reizbarer und intoleranter. Unser Selbstwert sinkt. Viele chronisch kranke Menschen formulieren es sogar so: »Ich bin doch nichts mehr wert.«
Lassen wir es nicht so weit kommen. Es lohnt sich jeder Versuch, den Ursachen einer Krankheit auf die Spur zu kommen, denn wenn es gelingt, den Grund der Erkrankung zu eliminieren, hat auch die Erkrankung selbst keine Überlebenschance.
Warum bin ich krank?
Wenn man sich ein bisschen mit dem Wesen einer Krankheit auseinandergesetzt hat, gelangt man zwangsläufig zur Frage: »Warum bin gerade ich krank?«, oder: »Weshalb hat sich die Krankheit mich ausgesucht?« Dieser persönliche Bezug zur Krankheit ist im Grunde genommen hilfreich, denn er kann uns auf den Weg der Heilung führen. Erkennen wir den wahren Grund unserer Erkrankung, können wir auch erkennen, welchen Weg in Richtung Heilung wir einschlagen sollten. Nicht, dass wir das automatisch immer täten, aber die Richtung wäre zumindest schon einmal klar. Bis zum ersten Schritt können dann tatsächlich noch ein paar Stunden, Tage, Wochen oder Monate vergehen. Wir sind eben Menschen.
Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Gedanken und Ihre Gefühle eine Rolle dabei spielen, ob Sie krank werden oder nicht? Viele Menschen erkranken unmittelbar nach einer lang andauernden Stressbelastung und bekommen z. B. eine langwierige Erkältung, ein Ekzem oder gar eine Gürtelrose. Was steckt dahinter? Man könnte es auf den einfachen Nenner bringen, dass der Adrenalinschutz nun wegfällt und das System zur Ruhe kommen darf. Aber es stellt sich sofort heraus, dass bestimmte Teilsysteme erschöpfter waren als gedacht, in vielen Fällen ist dies z. B. das Immunsystem. Und so brechen nun Krankheiten durch, die während der Stressphase unterdrückt worden waren. Erholung ist endlich möglich.
Wäre es allerdings nicht besser, es gar nicht so weit kommen zu lassen? Was hat uns den Stress so lange erdulden lassen? Warum haben wir nicht gespürt, dass wir quasi »auf dem letzten Loch pfeifen«? Weil wir es nicht anders gelernt haben! Die Zähne zusammenzubeißen gilt als stark und zeigt Belastbarkeit und Durchhaltevermögen. Sich selbst wahrzunehmen, festzustellen, dass die Batterien leerer werden und dann entsprechend kürzer zu treten wäre sicher vernünftiger. Doch wer gibt schon gerne Schwächen zu? Das ist in unserer Gesellschaft nicht erwünscht. Aber einmal ehrlich: Was hat die Unterdrückung eigener Bedürfnisse mit Stärke, Vernunft oder Zuverlässigkeit zu tun? Und ist die Krankheit nach dem Stress vielleicht gar nicht das Problem, sondern ihr Heraufbeschwören durch blindes Durchhalten?
Mit Absicht gesund zu sein bedeutet auch, sich kennenzulernen und konsequent Belastungen zu reduzieren, wenn Körper, Geist oder Seele die Signale dazu geben.
Das Fortbestehen chronischer Erkrankungen hat in den meisten Fällen noch andere Gründe, die nicht nur in der Alltagsbelastung zu suchen sind. Hier spielen oft seelische Narben und Glaubenssätze eine Rolle, die tief in der Kindheit entspringen, uns das ganze Leben lang begleitet und unterbewusst unser Verhalten bestimmt haben. Unsere Schattenseiten, z. B. abgelehnte und verdrängte Gefühle oder unterdrückte Talente, zeigen sich oft in hartnäckigen Krankheiten, die wir nicht so ohne Weiteres erklären können. Jeder chronischen Erkrankung wohnt ein Aspekt der Ablehnung der Gegebenheiten inne, ein Gedanke an Flucht, manchmal – besonders gehäuft bei Krebserkrankungen – sogar ein Todeswunsch. Man kann sich einfach aus dem Staub machen und bleibt auch noch das Opfer. Aber ist das Leben nicht mehr wert?
Der Begriff »Schuld«: die Vergangenheit endgültig abschließen
Allzu oft tauchen die Fragen nach dem Auslöser einer Krankheit jedoch in einem nebulösen Gemisch aus Verzweiflung und Wut zusammen mit dem Begriff »Schuld« auf: Krankheit als Strafe, Karma, Rache oder was auch immer. Ich möchte Sie eindringlich bitten, den Begriff »Schuld« im Zusammenhang mit Gesundheit oder Krankheit nicht zu verwenden. Im kosmischen Sinne gibt es gar keine Schuld. Der Begriff ist Menschenwerk und diente bisher vorwiegend dazu, jemanden zu verurteilen, abzustempeln, auszuschließen, abhängig zu machen oder finanziell auszusaugen. Ablasshandel war im Mittelalter gang und gäbe. Diese dunklen Zeiten sind nun jedoch endgültig vorbei. Sie haben es selbst in der Hand, ob Sie sich schuldig fühlen oder nicht, ob Sie glücklich sind oder nicht.
Willst du glücklich sein, dann sei es: - lass endgültig los, was vergangen ist,
- genieße von Herzen, was ist und
- freue dich auf das, was noch kommt.
|
Ich habe zahlreiche Methoden und Verfahren erlernt und für die Anwendung in meiner Praxis vertieft. Daraus ist eine besondere Form der Medizin entstanden, die ich als HOLAR-Medizin® bezeichne. Sie basiert sowohl auf traditionellen Formen der Medizin wie z. B. der Traditionellen Chinesischen Medizin als auch auf modernen Verfahren wie dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP). Ziel der HOLAR-Medizin® ist es, die tieferen Ursachen und Gründe für das Entstehen oder Weiterbestehen einer Erkrankung zu finden, um sie nachhaltig behandeln zu können oder gar eine Heilung zu erreichen.
Nach versteckten Schuldgefühlen zu suchen und sie zu eliminieren ist deshalb der allererste Schritt in der Auflösung krankmachender Faktoren. Dies geschieht im Bereich der HOLAR-Medizin® ganz einfach durch die Formulierung: »Ich vergebe mir von ganzem Herzen, weil ich damals nicht anders konnte oder nicht anders wollte. Ich akzeptiere meine Vergangenheit und segne sie. Ich bin mit mir im Frieden.«
Das »und segne sie« bedeutet »Schwamm drüber«. Die Vergangenheit ist abgeschlossen, sie kann als solche, d. h. als Abfolge von Ereignissen, nicht rückgängig gemacht werden. Allerdings kann man die emotionale Signatur von Ereignissen, d. h. die damals damit verbundenen und heute noch spürbaren Gefühle, durchaus umschreiben. Mit dieser Formel gehen wir den ersten Schritt in diese Richtung. Wir »entschärfen« die Vergangenheit und bereiten somit das Feld vor, auf dem wir später die Auflösung unserer Altlasten und Selbstsabotageprogramme entwickeln. Es sind also mehrere Schritte erforderlich, um sich von alten Wunden, Narben und Erinnerungen zu befreien.
Während man die Vergebensformel laut aufsagt, massiert man den sogenannten wunden Punkt. Was es sonst noch zu beachten gibt, steht im Kapitel über das Schubsen (siehe Seite 54).
Weshalb Bewegung und Ernährung oft krank machen statt gesund
Die Überschrift mag Sie ein wenig verwundern, wo uns doch in jeder Zeitschrift, speziell im Frühling, jede Menge Tipps für »gesunde Bewegung« und »ausgewogene Ernährung« aufgedrängt werden. Kann angeblich gesundheitsfördernde Bewegung wirklich krank machen? Ich sage Ja. Viele Hobby-Jogger laufen dem nächsten Herzinfarkt entgegen, weil sie die körperliche Bewegung mit...