1 Eivissa
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Hauptstadt der Insel mit eindrucksvoller Festung
i Information
■ OIT Dalt Vila/Casa de la Cúria: Plaça de la Catedral s/n, 07800 Eivissa, Tel. 971 39 92 32; Neustadt/Parc de la Pau: Carrer de Canàries 5A, 07800 Eivissa,http://tourismus.eivissa.es, www.eivissa.es
■ Parken siehe >, >, >
© Shutterstock.com: Photocreo M. Bednarek
Eivissas zauberhafte Altstadt Dalt Vila gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe
Ein über den Hügel gewachsenes Häusermeer, teils in mittelalterlichen Sandfarben, teils hellweiß, garniert mit Palmengrün. Davor dieses mediterrane Blau, die Segelboote, die Luxusjachten. Gleich daneben die pulsierende Neustadt. Schon der erste Blick über die Hafenbucht auf Ibiza-Stadt (katalanisch: Eivissa) ist ein Erlebnis. Auf überschaubarem Raum vereinen sich die historische Oberstadt Dalt Vila mit ihrer Festungsanlage, Quartiere aus Piratenzeiten und moderne Flaniermeilen. Verwinkelte Straßenzüge und Gassen laden zum Erkunden ein. Museen und andere Sehenswürdigkeiten verraten mehr über Hintergründe.
Die Karthager gründeten ihre wohl erste Niederlassung auf Ibiza 654 v.Chr. zunächst im Südwesten der Insel (bei Sa Caleta, >). Diese Siedlung verlegten sie rund 150 Jahre später an den Platz der heutigen Stadt und gaben ihr den Namen »Ibusim«, was so viel bedeutet wie »die Pinienreiche«. Nach dem Bau der Festung (9.–13. Jh.) durch die Mauren entwickelte sich Eivissa zu einer Metropole des Mittelalters. Bis zum 18. Jh. spielte sich das Leben v.a. innerhalb der Burgmauern ab. Es kamen dann die Hafenviertel hinzu und schließlich die neueren Stadtteile mit dem heutigen Zentrum rund um die Vara del Rey. Inzwischen leben knapp 50.000 Menschen in Eivissa, der Hauptstadt von Ibiza und Formentera.
Dalt Vila
Die wuchtige Festungsanlage wartet auch mit verträumten Winkeln auf
Kühle Mauern wechseln mit sonnengefluteten Plätzen. Hinter jeder Häuserecke tut sich eine schmale Treppe oder ein Gässchen auf, geleitet zu einem versteckten Café, Restaurant oder kleinen Geschäften, zu Dorfleben zwischen liebevoll gestalteten Fassaden. Dann wieder eröffnen sich grandiose Aussichten auf Stadt und Meer oder Einblicke in eine bewegte Geschichte. Die »obere Stadt«, wie Dalt Vila wörtlich übersetzt heißt, verlockt dazu, ins tiefste Mittelalter und noch ältere Epochen einzutauchen, die in baulichen Details und Ausstellungen aufleben. So gut erhalten ist diese Festungsanlage, dass sie 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.
Wie vielerorts auf der Insel, wurde auch in Dalt Vila in den vergangenen Jahren einiges für Besucher getan. Mehrsprachige Info-Tafeln erleichtern nun die Orientierung. Museen wurden aufgehübscht, neue Restaurants und Cafés zogen in die höheren Gassen ein, wo es zuvor kaum welche gab. Weil das gastronomische Angebot abnimmt, je weiter man in der Festung hinaufsteigt, wurde oben an der Plaça de la Catedral sogar ein Getränkeautomat aufgestellt (am Platz rechts, wenn man auf die Kathedrale schaut).
p Sehenswert
1 Portal de ses Taules
| Tor |
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Der imposante Hauptzugang mit rekonstruierter Zugbrücke ist die schönste Möglichkeit, in die Festung von Dalt Vila zu gelangen. Über dem Tor erinnert eine lateinische Inschrift daran, dass König Philipp II. (1527–1598) den Bau der Anlage beauftragt hatte, in die wesentliche Teile der vorherigen mittelalterlichen Festung integriert wurden. Anders als die Zahl 1585 in der Inschrift vermuten lässt, dauerten die Arbeiten danach noch einige weitere Jahre an.
Die Nachbildungen von Statuen zu beiden Seiten des Tores verweisen auf die Antike: Sie zeigen die Göttin Juno und einen römischen Legionär. Die Originale gehören zur Sammlung des Archäologischen Museums von Dalt Vila (>). Durch ein Gewölbe geht es nun zunächst in den Patio des Armas, den einstigen Waffenhof. Er mündet in die belebte Plaça de la Vila – hier laden erste Restaurants zum Verweilen, Boutiquen zum Shoppen ein. Von hier aus kann man nun ins Gassengeflecht starten oder die Festung gezielt erkunden, etwa bei einem Rundgang von Bastion zu Bastion. Sieben solcher »baluardes« gehören zur rund 2 km langen Festungsmauer, und einige haben Besonderes zu bieten.
■ Zu erreichen über den Carrer d’Antoni Palau bzw. den alten Markt (Mercado Viejo), frei zugänglich
2 Baluard de Santa Llúcia
| Aussichtspunkt |
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Auf dem südwestlichsten Baluard erinnern Kanonen und ein Nachbau des Pulverturms Es Polvori an den ursprünglichen Zweck der Festungsanlage. Obendrein bietet sich von dem zugehörigen Plateau ein einmaliger Panoramablick über Eivissa und das Meer. Schon der Weg zu dieser Bastion über die ansteigende kopfsteingepflasterte Straße ist ein Erlebnis. Es geht vorbei an der Plaça dels Desamparats mit der Bronzeskulptur des Historikers Isidor Macabich (1883–1973), dem Verfasser der »Historia de Ibiza«.
■ Plaça dels Desamparats/Carrer de sa Carrossa
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Zeitgenössische Kunst zum Thema Ibiza zeigt das Museu d’Art Contemporani
3 Museu d’Art Contemporani d’Eivissa (MACE)
| Museum |
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1 Kunstgenuss und besondere Perspektiven im Bollwerk
Unerwartete archäologische Einblicke gewährt seit 2012 das alteingesessene Museum für zeitgenössische Kunst im Baluard Sant Jaume. Bei Umbauarbeiten kam eine Wohnanlage aus dem 4. Jh.v.Chr. zum Vorschein. Sie wurde mit einem durchsichtigen Glasboden in den neuen Anbau integriert.
Ein kultureller Genuss sind auch die ausgestellten Werke v.a. einheimischer Künstler. Die Dauerausstellung zeigt u.a. Werke von Marí Ribas »Portmany«, Rafael Tur Costa, Erwin Broner und Tàpies. Zu sehen sind außerdem preisgekrönte Arbeiten der Biennale von Ibiza bzw. von Ibizagráfic prämierte Werke sowie Sammlungen von Stichen. Sie wurden vom Galeristen Carl van der Voort gespendet. Hinzu kommen wechselnde Sonderausstellungen. Das Museum ist über die Plaça de Vila und durch einen Tunnel, der durch das Bollwerk führt, erreichbar.
■ Ronda Narcís Puget s/n (rechts hinter dem Eingangsportal), Tel. 971 30 27 23, www.eivissa.es/mace, April–Juni, Sept. Di–Fr 10–14, 17–20, Sa, So 10–14, Juli, Aug. Di–Fr 10–14, 18–21, Sa, So 10–14, Okt., März Di–Fr 10–16.30, Sa, So 10–14 Uhr, Fei geschl., Eintritt frei, barrierefrei
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Über den Künstler Erwin Broner, dessen Werke zum Bestand des MACE gehören, ist in Eivissa noch mehr zu erfahren: Im Hafenviertel Sa Penya befindet sich sein ehemaliges Wohnhaus, das besichtigt werden kann (>).
4 Baluard de Sant Pere
| Ausstellung |
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Das Bollwerk auf der Nordwestseite bietet ein spannendes Innenleben. Hier informiert eine audiovisuelle Ausstellung über den Bau der Festungsanlage. Im heute teils offenen Gewölbe der Kasematten hat sie ein effektvolles Ambiente gefunden. Zu erfahren ist dabei, wie es möglich war, diese imposante Renaissancefestung nach Entwürfen des italienischen Baumeisters Giovanni Battista Calvi zu errichten. Den Baluard de Sant Pere erreicht man auch über einen seitlichen Tunnel direkt vom Stadtzentrum über das Portal Nou beim Park Reina Sofía.
■ Tel. 971 39 23 90,http://tourismus.eivissa.es, April–Juni, Sept. Di–Fr 10–14, 17–20, Sa, So 10–14, Juli, Aug. Di–Fr 10–14, 18–21, Sa, So 10–14, Okt.–März Di–Fr 10–16.30, Sa, So 10–14 Uhr, Mo, Fei geschl., Eintritt 2 €, erm. 1,50 €, nicht barrierefrei
5 Baluard de Sant Jaume
| Ausstellung |
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Erleben, wie schwer z.B. Kanonenkugeln sind: In dieser südwestlich gelegenen Bastion ist es möglich. Hier ist ein kleines Museum zur Waffengeschichte untergebracht. Zentrale Themen sind die Entwicklung der Befestigungsanlagen und Feuerwaffen sowie Militärtechnologien der Neuzeit. Besucher dürfen dabei auch einzelne Ausstellungsstücke in die Hand nehmen.
■ Ronda Calvi s/n, Tel. 971 39 23 90,http://tourismus.eivissa.es, Öffnungszeiten siehe Baluard de Sant Pere, >, nicht barrierefrei
6 Baluard de Sant Bernat
| Aussichtspunkt |
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Am oberen Rundweg (Ronda) eröffnet sich auf diesem Bollwerk ein besonders schönes Panorama bis nach Formentera. Von hier aus verbindet der Tunnel Es Soto Fosc die Rückseite der Festung mit der Außenwelt und einem weiteren Parkplatz – dies ist also zugleich auch ein ruhigerer Zugang zur Oberstadt (siehe Parken, >).
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Die Catedral Santa María de les Neus gilt als ältestes Bauwerk von Dalt Vila
7 Catedral Santa María de les Neus
| Kirche |
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Schon von Weitem sichtbar, ist die Kathedrale der »Heiligen Jungfrau des...