Schwarze-Bohnen-Suppe
mit Avocadocreme
© Shutterstock: M. Schäfer
Im Jahr 2010 lebte ich drei Monate lang in den USA, um unter anderem die Kunst des achtsamen Kochens zu erlernen. Im Rahmen meiner Recherchen lernte ich Waz, den damaligen Leiter eines renommierten Krebszentrums an der Pazifikküste nahe San Francisco kennen. Das Commonweal Re-treat Center bietet Meditationskurse und Seminare ausschließlich für Krebspatienten an. Dabei werden die Gäste vor allem auch kulinarisch liebevoll betreut und umsorgt. Laut den Commonweal-Köchen vermindert der Verzehr von schwarzen Bohnen das Risiko, an Bauchspeicheldrüsen-, Brust- und Prostatakrebs zu erkranken. In Kombination mit Avocado, einer Frucht, die voller Mineralien und Vitamine steckt, ergibt die Suppe ein wahres Powerpaket. Kurkuma, genau wie Cayennepfeffer, ist schon seit längerem für ihre heilende Wirkung bei Krebs bekannt, und dunkle Schokolade mit ihrem hohen Kakaoanteil enthält sogenannte Flavanole, die unser Herz gesund erhalten. Sie passt super zu schwarzen Bohnen, Zimt, Kurkuma und Kreuzkümmel und macht die Suppe noch runder im Geschmack.
Zutaten für die Suppe:
500 g schwarze Bohnen, über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend in reichlich Wasser weich gekocht (Vorsicht: Das Garwasser nicht salzen, sonst bleiben die Bohnen hart!)
2 EL Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, geschält und fein
geschnitten
2 Knoblauchzehen, geschält und fein geschnitten
1 EL Tomatenmark
3 mittelgroße rote bzw. gelbe Paprikaschoten, gewaschen, vom Stiel befreit, entkernt und in mundgerechte Stücke geschnitten
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 Zimtstange
3–4 getrocknete Lorbeerblätter
2–3 TL Oregano
1 Dose stückige Tomaten à 400 g
900 ml Gemüsebrühe
2 Rippchen dunkle Schokolade, mindestens 60 % Kakaoanteil
Saft und Zesten von 1 Bio-Limette (Schale vorher unter fließend heißem Wasser waschen)
1 Msp. Zimtpulver
½ TL Kurkuma
1–2 Spritzer Worcestersoße
Szechuanpfeffer
1 EL frisches Koriandergrün, gewaschen und samt Stielen fein gehackt
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Zutaten für die Avocadocreme:
1 reife Avocado
1 Knoblauchzehe, geschält und fein geschnitten
1 EL Koriandergrün, gewaschen und fein gehackt
2–3 Spritzer Limettensaft
Zesten von ½ Bio-Limette (Schale vorher unter fließend heißem Wasser waschen)
Meersalz
Cayennepfeffer
Außerdem:
1 Topf, 1 Schüssel
Zubereitung:
Die Bohnen abtropfen lassen. Das Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch zugeben und andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind.
Das Tomatenmark unterrühren und 1–2 Minuten mit anbraten. Dann Paprikastücke, Kreuzkümmelsamen und Zimtstange hinzufügen; alles 2–3 Minuten dünsten lassen. Anschließend die abgetropften Bohnen zusammen mit den Lorbeerblättern und dem Oregano unterrühren und mit den stückigen Tomaten aus der Dose aufgießen.
Gut umrühren und mit der Gemüsebrühe aufgießen; kurz aufkochen lassen.
Die Schokolade zugeben, gleichzeitig die Hitze auf mittlere Flamme reduzieren und die Suppe noch ca. 10 Minuten köcheln lassen. Anschließend mit Limettensaft und -zesten, Zimtpulver, Kurkuma, Worcestersoße und Szechuanpfeffer würzen. Zum Schluss das Koriandergrün unterrühren.
Die Suppe vom Herd nehmen und bei geschlossenem Deckel weitere 10 Minuten ziehen lassen, dann die Zimtstange und die Lorbeerblätter entfernen.
Vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Während die Suppe zieht, alle Zutaten für die Avocadocreme nacheinander in eine Schüssel geben. Dabei die Avocado mit einer Gabel kräftig zerdrücken und alles gut miteinander verrühren, so dass eine feine Creme entsteht.
Die Suppe jeweils mit 1 Esslöffel Avocadocreme garnieren. Obendrauf 1 Prise Cayennepfeffer geben.
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Tipp: Reste von der Avocadocreme kannst du gut im Kühlschrank aufbewahren und anderweitig, zum Beispiel als Brotaufstrich, verwenden. Damit sich die Creme dann nicht braun färbt, einfach einen Avocadokern hineinlegen.
Du kannst die Suppe auch mit Tortilla Chips servieren.
Leichtes Zucchinisüppchen
mit frischer Minze und Pistazien
Diese leckere Suppe wurde an dem Tag, als ich das Commonweal Retreat Center (siehe vorherige Suppe) erstmals besuchte, zum Mittagessen serviert. Ich durfte mich natürlich auch mit an den gedeckten Tisch setzen und war so begeistert von dem mir ganz neuen Geschmack einer sonst eher simplen Zucchinisuppe, dass ich mich gleich nach dem Rezept erkundigte.
Für ALL YOU NEED IS SOUP! habe ich ein paar Korrekturen vorgenommen, indem ich zum Beispiel als Basis die »Schnupfensuppe« verwende und Petersilienwurzel und Kurkuma zusätzlich mit ins Rezept aufgenommen habe. Ich finde, dass vor allem die Schnupfenbrühe mit ihrer leichten Ingwer-Orangen-Note und den Cranberrys super zur Suppe passt, und die Petersilienwurzel verleiht der Suppe zusätzlich ein bisschen mehr Geschmack und Würze. In Commonweal wurde eine einfachere, aber natürlich auch selbstgekochte Hühnerbrühe verwendet. Du kannst die Suppe selbstverständlich auch mit Gemüsebrühe kochen und die Petersilienwurzel ganz weglassen. Statt Zitrone im Originalrezept fiel meine Wahl auf Limette, weil ich finde, dass sie generell vom Geschmack her besser mit der Zucchini harmoniert.
Diese Suppe ist eigentlich keine ausgesprochene Heilsuppe, aber mir wurde erklärt, dass vielen Krebskranken das Essen überhaupt sehr schwerfällt, sei es weil sie entweder keinen Appetit haben, die Nahrung wegen ständiger Übelkeit nicht bei sich behalten können oder weil ihr Magen nicht mehr so gut verdauen kann. Aus diesem Grund kommen Zucchini in allen Variationen in Commonweal relativ häufig auf den Tisch. Sie sind leicht verdaulich und belasten den Körper kaum. Pürierte Suppen können zudem auch all jene essen, die mit dem Kauen und Schlucken Schwierigkeiten haben.
Ein paar heilsame Zutaten sind natürlich dennoch im Süppchen, allen voran Kurkuma und die milden Chiliflocken, die bei Krebs – aber auch zur Vorbeugung gegen Krebs – wahre Wunder vollbringen sollen. Oregano gilt als natürliches Antibiotikum, wirkt beruhigend auf die Verdauungsorgane und entzündungshemmend auf die Mundschleimhäute. Eine der häufigsten Nebenwirkungen bei Krebsbehandlungen sind nämlich schmerzhafte Entzündungen in Mund und Rachen. Pfefferminze hilft bei Brechreiz und Durchfall, beides ebenfalls häufige Begleiterscheinungen vieler schulmedizinischer Krebsbehandlungen. Ein wahrer Tausendsassa ist aber die Pistazie. Sie ist voller Vitamin E, das freien Radikalen entgegenwirkt und somit schon im Vorfeld dabei hilft, Krebserkrankungen zu verhindern.
Zutaten:
2 EL Olivenöl
2 Schalotten, geschält und fein geschnitten
1 Knoblauchzehe, geschält und fein geschnitten
2 mittelgroße mehligkochende Kartoffeln,
ca. 400 g, geschält und in Stücke geschnitten
1 Petersilienwurzel, ca. 100 g, geschält und in
Stücke geschnitten
3 mittelgroße Zucchini, ca. 650 g, gewaschen und in Stücke geschnitten
850 ml »Schnupfensuppe« (Rezept S. 42)
½ TL milde, getrocknete Chiliflocken (Am besten schmeckt die Suppe mit geräucherten Chilischoten, die anschließend getrocknet und dann zu Flocken verarbeitet werden. Sie stammen ursprünglich
aus Mexiko, und in Kalifornien bekommt man sie
fast überall. Bei uns sind sie leider nur sehr selten
zu finden.)
½ TL Kurkuma
1 gehäufter TL getrockneter Oregano
1 EL Sojasoße
Saft und Zesten von ½ Bio-Limette (Schale vorher unter fließend heißem Wasser waschen)
Meersalz
frisch gemahlener Pfeffer
1 Prise Muskat
2 EL frische Minzeblätter, gewaschen und fein gehackt
60 g ungesalzene Pistazienkerne (gibt es fertig verpackt und schon ohne Schale im Supermarkt),
fein gehackt
Außerdem:
1 Topf, Pürierstab, 2 kleine Schüsseln
Zubereitung:
Das Olivenöl in einem ausreichend großen Topf erhitzen. Schalotten und Knoblauch zugeben und so lange dünsten, bis die Schalotten glasig sind. Dann Kartoffeln und Petersilienwurzel zugeben und kurz unter kräftigem Rühren anbraten. Schließlich die Zucchini hinzufügen, unterrühren und das Ganze mit der Brühe aufgießen. Einmal kurz aufkochen lassen und dann auf kleiner bis mittlerer Flamme mit leicht geöffnetem Deckel köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist. Anschließend Chiliflocken, Kurkuma, Oregano und Sojasoße zugeben. Die Suppe vom Herd nehmen und mit Hilfe eines Pürierstabs fein pürieren. Zum Schluss Limettensaft und -zesten zugeben und alles mit Meersalz, frischem Pfeffer und Muskat abschmecken.
Die Minzeblätter und die Pistazienkerne jeweils gesondert in ein kleines Schüsselchen geben und auf den Tisch...