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Belastung und Belästigung durch Gerüche. Evaluation von Geruchssanierungsmaßnahmen aus Umweltpsychologischer Sicht

AutorErnst Neudorfer
VerlagExamicus Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl193 Seiten
ISBN9783656982548
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Gerüche spielen im menschlichen Alltag eine nicht unwesentliche Rolle. Im Haushalt, in der Natur, im Verkehr und in der Arbeit, im gesellschaftlichen Zusammenleben - überall ist der Mensch Gerüchen ausgesetzt. Diese Gerüche können als angenehm, neutral oder als unangenehm bzw. störend empfunden werden. Solange die Gerüche als nicht störend empfunden werden, ist dies umwelthygienisch kein Problem. Geruchsbelästigungen hingegen werden von der Bevölkerung kaum toleriert. Die Praxis zeigt, dass man sich in Zukunft zunehmend mehr mit der Thematik der Geruchsbelästigung auseinandersetzen wird müssen. Eine ständig dichter werdende Besiedlung lässt Industrie- und Wohnräume räumlich verschmelzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass produktionsbedingt entstehende Gerüche die natürliche Umwelt verunreinigen und die AnwohnerInnen belästigen, nimmt dementsprechend zu (Schön & Hübner, 1996). Gerade in Städten ist die Wahrscheinlichkeit, mit unangenehmen Gerüchen konfrontiert zu werden, sehr hoch. Laut Mikrozensus vom Dezember 1998 (Statistik Österreich, 1998) fühlen sich 19,1% aller befragten Personen in Österreich durch Geruch belästigt, davon 9,1% stark bis sehr stark. Die Hauptursache für die Geruchsbelästigung ist der Verkehr mit 46,1%, gefolgt von Betrieben mit 28,7%. Die Stadt Wien liegt mit einem Anteil von 12,9% an stark bis sehr stark geruchsbelästigten Personen deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt von 9,1%. Auch bei der Geruchsbelästigung durch Verkehr hat die Stadt Wien mit 56,3% einen der höchsten Anteile. Über Geruchsbelästigungen aus Kanal und Abwasserentsorgung werden keine Angaben gemacht. Aber gerade das Kanalsystem führte in den letzten Jahren in Wien (vor allem im Gebiet nördlich der Donau) zu zahlreichen Beschwerden über Geruchsbelästigungen (MA 22, 1999). Die Beschwerden kamen dabei aus einigen wenigen Straßenzügen, in denen der Kanal aufgrund äußerer Bedingungen (ungünstige Bauweise, geringes Gefälle, geringer Sauerstoffgehalt des Abwassers) besonders in der warmen Jahreszeit zu starker Geruchsbildung neigt. Im Sommer 1999 wurde nun versucht, in zwei Straßenzügen im 22. Wiener Gemeindebezirk den für die Geruchsbelästigung hauptverantwortlichen Abwasserkanal zu sanieren. Dabei wurden zwei chemisch-technische Maßnahmen zur Reduzierung der Geruchsbelastung erprobt (Trugina, 1999). Diese wurden vom Institut für Umwelthygiene der Universität Wien wissenschaftlich begleitet und aus umweltpsychologischer Sicht evaluiert.

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Leseprobe

Die umweltpsychologische Evaluation ergab - im Vergleich zur rein technischen Evaluation - ein umfassendes Bild. Durch die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung konnten dem Auftraggeber jene Grundlagen erarbeitet werden, aus der weitere Vorgehensweisen abgeleitet werden können. Mit dem umweltpsychologischen Ansatz wurden alle betroffenen Personen in die Entscheidungsfindung eingebunden. Darüber hinaus konnten neue Erkenntnisse für die Geruchswirkungsforschung gewonnen werden.

25. LITERATURVERZEICHNIS

the Hague, the Netherlands, 11-15 September 1989. Volume 1 (123-128). Amsterdam: Elsevier. Pürmayr R. (1996). Bestimmung der Geruchsstoffimmission durch Begehungen - „Projekt Aschach 1996“. Studie der O.Ö. Umweltanwaltschaft, Linz. Pürmayr R. (1997). Bestimmung der Geruchsstoffimmission durch Begehungen - Deponie Kröpfel. Studie der O.Ö. Umweltanwaltschaft, Linz. Rohrmann, B. (1981). Psychometrische Befunde zum Begriff Belästigung. In A. Schick (Hg.), Akustik zwischen Physik und Psychologie: Ergebnisse des 2. Oldenburger Symposions zur Psychologischen Akustik (94-99). Stuttgart: Klett-Cotta. Rohrmann, B. (1988). Forschung zu Umweltstressoren als umweltpolitische Entscheidungshilfe. In F. Lösel & H. Skowronek (Hg.), Beiträge der Psychologie zu politischen Planungs- und Entscheidungsprozessen. (175- 181). Weinheim: Deutscher Studien Verlag. Rohrmann, B. (1992). Gestaltung von Umwelt. In D. Frey, C. G. Hoyos & D. Stahlberg (Hg.), Angewandte Psychologie. Ein Lehrbuch (265-282). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Schick, A. (1990). Lästigkeit: Eine valide Grenzwertgröße im Lärmschutz?. Oldenburg: Berichte aus dem Institut zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen, Universität Oldenburg, Fachbereich 5-Psychologie. Schick, A. (1997). Das Konzept der Belästigung in der Lärmforschung. Berlin: Lengerich. Schiffman, S. S. (1992). Aging and the Sense of Smell: Potential Benefits of Fragrance Enhancement. In S. van Tollers & G. H. Dodd (Eds.), Fragrance, the Psychology and Biology of Parfüm (51-56). London: Elsevier Applied Science. Schmidt, R. F. (Hg.). (1998). Neuro- und Sinnesphysiologie. Berlin: Springer. Schön, M. & Hübner, R. (1996). Geruch: Messung und Beseitigung. Würzburg: Vogel.

26. ANHANG

Anhang A 159


Institut für Umwelthygiene der Universität Wien

Wien, im Juni 1999


Betrifft: Erhebung der Umweltqualität in der Markomannenstraße

Aufgrund zahlreicher Beschwerden aus der Bevölkerung findet im Sommer ein Großversuch zur Reduzierung der Geruchsbelästigung in der Markomannenstraße durch die MA30-Wien Kanal statt. Um die Ist-Situation aus der Sicht der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Versuch festzuhalten, werden vor, während und nach dem Versuch Befragungen stattfinden. Diese werden vom Institut für Umwelthygiene der Universität Wien duchgeführt (Ansprechpartnerin: X). Die Untersuchung beinhaltet im Einzelnen:

¾ eine Fragebogenerhebung im Juni (vor dem Versuch)

¾ eine Postkartenaktion 1x wöchentlich von Juli bis Sept. (während des Versuchs)

¾ eine Fragebogenerhebung im Oktober (nach dem Versuch)

Wir bitten Sie um Ihre Mitarbeit, damit Ihr persönliches Empfinden für die Entscheidungsfindung herangezogen werden kann. In den nächsten Tagen sollen an alle wahlberechtigen Personen Fragebögen verteilt werden. Da wir nicht wissen, wie viele wahlberechtigte Personen in Ihrem Haushalt wohnen, werden an alle Haushalte 3 Fragebögen ausgeteilt. Nach dem Ausfüllen sollen diese an das Institut zurückgeschickt werden (Porto zahlt Empfänger). Im Sommer werden wöchentlich Postkarten zugestellt, die ebenfalls auszufüllen und an das Institut zurückzusenden sind. Es werden Ihnen keine Kosten entstehen. Der Zeitaufwand beträgt ca. 20 min. pro Fragebogen und ca. 3 min. pro Postkarte. Das Institut für Umwelthygiene garantiert für die Anonymität der Daten. Wir danken für Ihr Interesse! Mit freundlichen Grüßen

Ing. Dr. X (Projektleitung) Y, Ernst Neudorfer

Anhang B 160


Institut für Umwelthygiene der Universität Wien

Wien, im Juni 1999

Sehr geehrte Damen und Herren!

¾ eine Fragebogenerhebung im Juni

¾ eine Postkartenaktion 1x wöchentlich von Juli bis September

¾ eine Fragebogenerhebung im Oktober

In den nächsten Tagen sollen an alle wahlberechtigen Personen Fragebögen verteilt werden. Da wir nicht wissen, wieviele wahlberechtigte Personen in Ihrem Haushalt wohnen, werden an alle Haushalte jeweils 3 Fragebögen ausgeteilt. Nach dem Ausfüllen sind diese an das Institut zurückschicken (Porto zahlt Empfänger). Im Sommer werden wöchentlich Postkarten zugestellt, die ebenfalls auszufüllen und an das Institut zurückzusenden sind.

Es werden Ihnen keine Kosten entstehen. Der Zeitaufwand beträgt ca. 20 min. pro Fragebogen und ca. 3 min. pro Postkarte. Das Institut für Umwelthygiene der Universität Wien garantiert für die Anonymität der Daten.

Es ist uns ein Anliegen, die Umweltsituation aus BürgerInnensicht darzustellen und bitten Sie daher um Ihre Mitarbeit.

Wir danken für Ihr Interesse!

Mit freundlichen Grüßen

Ing. Dr. X (Projektleitung) Y, Ernst Neudorfer

Anhang C 161


Institut für Umwelthygiene der Universität Wien

Fragebogen zu Umweltbelastungen in Ihrer

Wohnumgebung / Industriestraße

Wie schätzen Sie die Umweltqualität ein?

Meinen Sie, es sollte etwas verbessert werden?

Sind Sie durch Lärm und/oder Geruch belästigt?

Zu diesen Fragen ersuchen wir Sie um Ihre Stellungnahme, denn Verbesserungen der Umweltsituation können nur in einer engen Zusammenarbeit zwischen BürgerInnen, WissenschaftlerInnen und Behörden erreicht werden. Die Meinungen der BürgerInnen zu Umweltfragen sollen erhoben und einer wissenschaftlichen Analyse zugeführt werden. Die Ergebnisse sollen als Basis für politische Entscheidungen verwendbar gemacht werden.

Das Ausfüllen dieses Fragebogens dauert ca. 20 Minuten. Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen im beiliegenden Kuvert bis zum 28. Juni 1999 an das Institut zurück (Porto zahlt Empfänger). Das Institut garantiert für die Anonymität der erhobenen Daten.

Wir danken für Ihre Mitarbeit!

Ing. Dr. X (Projektleitung) Y, Ernst Neudorfer Informationen zum Fragebogen

Anhang C 162

Fragebögen je Haushalt in einem gemeinsamen Kuvert an das Institut zurückzuschicken.

Wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, an der Bearbeitung von Umweltproblemen mitzuwirken.


1. Zu Beginn möchten wir Sie bitten, ganz spontan aufzuschreiben, was Ihnen zu Ihrem Wohngebiet: Industriestraße (bzw. Markomannenstraße) einfällt.

Anhang C 163

........................................................................................................... ...

........................................................................................................... ...

........................................................................................................... ...

........................................................................................................... ...

2. Wie schätzen Sie die Umweltqualität in Ihrer Straße ein? Sehr gut 1 Gut 2 Durchschnittlich 3 Schlecht 4 Sehr schlecht 5

3. Treten in Ihrer Wohnumgebung Umweltbelastungen auf? Ja Nein Lärmbelastung Geruchsbelastung Luftverschmutzung Schadstoffe im Trinkwasser Sonstige ..............................

...............................................

4. Hat sich die Umweltqualität in ihrer Wohnumgebung im letzten halben Jahr verändert?

Sehr verbessert 1 Verbessert 2 Gleich geblieben 3 ...

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