Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Veranstaltung: Methoden empirischer Politikforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Bei einer Untersuchung im Rahmen der Sozialforschung geht es laut Diekmann im Wesentlichen um die direkte Beobachtung menschlicher Handlungen, sprachlicher Äußerungen und nonverbaler Reaktionen wie Mimik, Gestik und Körpersprache sowie anderer sozialer Merkmale, beispielsweise Kleidung, Wohnformen oder Alltagsgebräuche. Atteslander versteht unter Beobachtung im Sinne einer wissenschaftlichen Auslegung das systematische Erfassen, Festhalten und Deuten sinnlich wahrnehmbaren Verhaltens zum Zeitpunkt seines Geschehens. Seipel und Rieker verweisen darauf, dass es sich bei diesem Verhalten nicht nur um optische Eindrücke handelt, sondern auch Gespräche, körperliche Wahrnehmungen und Gerüche gemeint sein können. Von der wissenschaftlichen ist die alltägliche Beobachtung abzugrenzen, die zumeist unreflektiert und routiniert erfolgt. Die wissenschaftliche Beobachtung dagegen verfolgt laut Atteslader das Ziel, die soziale Wirklichkeit vor dem Hintergrund einer leitenden Forschungsfrage und unter Anwendung systematischer Verfahrensweisen zu rekonstruieren und zu beschreiben. In der Regel geschieht dies in natürlichen Situationen, die nicht extra inszeniert werden und zu denen die beobachtende Person sich als Teil des sozialen Feldes Zutritt verschaffen muss. Es muss jedoch auch vermerkt werden, dass die Verwendung von Beobachtungsverfahren in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Vergleich zur Befragung methodologisch und forschungspraktisch immer mehr an Bedeutung eingebüßt hat. In dieser Arbeit werde ich mich vordergründig mit der qualitativen Methode der teilnehmenden Beobachtung befassen. Um einen Einstieg in die Thematik zu geben, wird in Kapitel 2 zunächst auf die Differenzierung von qualitativen und quantitativen Ansätzen eingegangen und im Anschluss daran sollen die wichtigsten Formen der Beobachtung kurz dargestellt werden. Das dritte und vierte Kapitel widmen sich dann ausschließlich der teilnehmenden Beobachtung, wobei zunächst Einsatzgebiete und Voraussetzungen qualitativ-teilnehmender Beobachtung behandelt und im Anschluss daran die einzelnen Phasen des Forschungsablaufs kurz skizziert werden. Nach einem Abschnitt, der sich etwas genauer mit der Rolle des Beobachters im sozialen Feld befasst möchte ich in Kapitel 5 noch einmal zusammenfassend einige Schwierigkeiten und Probleme erläutern, die sich im Verlauf eine qualitativ-teilnehmenden Beobachtungsstudie ergeben können.
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