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E-Book

Business Hero

Eine Heldenreise in 7 Etappen

AutorAngelika Höcker
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783862004409
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Wer sehnt sich in diesen Zeiten nicht danach: als Held seine persönlichen Abenteuer zu bestehen! Kompetent in Eigenregie den notwendigen Wandel zu gestalten und kraftvolle, nachhaltige Lösungen zu finden. Eine treffende Beschreibung hierfür ist die Heldenreise, eine über Jahrhunderte und alle Weltkulturen hinweg gültige Metapher für Veränderungsprozesse, erfolgreich selbst in Hollywood. Dieses Buch ist ein spannender Leitfaden für die Realisierung von Innovations- und Veränderungsprozessen. Es unterstützt den Leser ganz konkret bei der Implementierung neu entwickelter Lösungen in eine lebendige und erfolgreiche Organisation. Lernen Sie, kreativ Ihr persönliches Drehbuch zu schreiben und werden Sie zum Regisseur Ihres Lebens, in Ihres Teams und Ihrer Organisation. Analog zu den Prinzipien des Heldenmythos zeigt Angelika Höcker ein exzellentes Modell zu kreativen Neuausrichtung, das den Leser dabei unterstützt, die eigenen Stärken zu fördern, Potenziale zu entdecken und Ressourcenschätze zu heben. Das Verhaltensrepertoire des Einzelnen vergrößert sich, er schafft sich dadurch einen unschätzbaren Vorsprung für die Zukunft.

Angelika Höcker (Köln) steht für nachhaltige, glaubwürdige und unterhaltsame Performance. Sie trainiert seit fast 20 Jahren die Schwerpunkte Führung, Team und Change Management und begleitet Menschen in Organisationen zu lebendigen, wirkungsvollen Changeprozessen. Dafür wurde sie mehrfach national (u.a. 'Deutscher Trainingspreis') und international (ASTD) ausgezeichnet.

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Leseprobe

1. Reisevorbereitungen


Diejenigen Unternehmen werden Erfolg haben, denen es gelingt, …
den … Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance zur inneren
Transformation zu bieten. Und diejenigen wird man Helden nennen
können, die diese Entwicklung anführen und meistern können
.

DONA WITTEN / AKONG RINPOCHE

Die indo-europäische Wurzel des englischen Wortes leadership
und des deutschen Wortes Leitung ist »leith« und bedeutet wörtlich
»nach vorne gehen«, »über die Schwelle gehen« oder »sterben«.
Die tiefere Erfahrungsschicht von Führung in Veränderungsprozessen
zeigt eine spürbare Resonanz von dieser ursprünglichen Bedeutung
der Wortwurzel, die in der existenziellen Erfahrungsdimension in
transformationalen Veränderungsprozessen sichtbar wird:
im Loslassen und Sterben-lassen des Alten
und im In-die-Welt-bringen des Neuen
und in dem Mysterium und dem Nichts,
das zwischen diesen beiden Bewegungen liegt
.

C. OTTO SCHARMER

Die Helden unserer Kindheit

Wenn wir von Helden sprechen, dann meinen wir gemeinhin jene strahlenden Gestalten aus den Büchern, die wir in unserer Kindheit und Jugend verschlungen haben, und den Filmen, die uns in ihren Bann gezogen haben. Von den jahrhundertealten Märchen und Mythen bis hin zu den Hollywood-Filmen und Superhelden-Comics haben sie unsere Träume erfüllt und unsere Fantasie beflügelt. Unendlich viele glückliche Stunden verdanken wir ihren Abenteuern, von denen wir nicht satt wurden, immer wieder überlisteten wir die Realität, um in das Reich der Fantasie eintauchen zu können. In unseren Träumen waren wir selbst unbesiegbar und haben die Welt gerettet. Aber man kann nicht ewig Kind bleiben, und je erwachsener wir werden, desto mehr verblassen die Erinnerungen an jene glücklichen Tage der fliegenden Teppiche, feuerspeienden Drachen und magischen Amulette.

Das Reich der Fantasie im Arbeitsleben

Und im Arbeitsleben? Dort ist erst recht kein Platz für Abenteuer, Magie und Helden – zumindest scheint es so zu sein, denn wenn vom Business Hero gesprochen wird, wissen die meisten erst mal nicht, wovon die Rede ist. Magische Kräfte, märchenhafte Züge und mythische Aufträge sind in tristen Büros und im trüben Alltag nicht vorgesehen. Loseblattsammlungen, Dienstvorschriften und Verfahrensanweisungen, Controlling-Instrumente und Corporate-Identity-Vorgaben erzeugen ein Klima, in dem Zauberer und Elfen schlecht gedeihen, eine Luft, in der Zwerge und Prinzessinnen nur schlecht atmen können. Das heißt aber nicht, dass in der ökonomischen Welt nicht regelmäßig und vorhersehbar der Ruf nach dem Helden laut wird.

Wir brauchen neue Helden

Sobald eine Krise an der Tür klopft, werden Helden mit übernatürlichen Kräften unüberhörbar gefordert. Der Drachentöter hat genau dann Hochkonjunktur, wenn die Wirtschaft am Boden ist. Er soll das Ruder an sich reißen und das Schiff durch Unwetter und die tosende See navigieren. Er allein soll bestimmen, was auf der Kommandobrücke geschieht. Wer außerdem mit an Bord ist, hat sich seinen kurzen, knappen Befehlen ohne Widerworte zu unterwerfen. Er hat sein Mandat in der Krise erhalten, seine Lizenzen sind aus der Not geboren. Im Ausnahmezustand werden Netzwerke, Organisationseinheiten, Systeme und rationale Prozesse gesprengt – und der heroische Diktator, dieser sehr alte Typus des Helden, betritt die Bühne.

Wenn alle anderen Stimmen verstummen, steht das Spiel auf Messers Schneide. Der alleinherrschende Krisenheld bestimmt allein kraft seines Charismas, wo es langgeht. Er kann alles gewinnen – aber auch alles verlieren.

Der Held von großem Format war gestern

Großformatige Führungshelden richten auch Katastrophen von großem Format an. Wenn auf Netz und doppelten Boden verzichtet wird, um kurzfristig handlungsfähig zu werden, dann ist auch die Zeit der tragischen Helden und der strauchelnden Schurken gekommen. Längst ist deswegen die Epoche des »postheroischen Managements« ausgerufen worden (Dirk Baecker, Postheroisches Management, 1994; Brigitte Witzer, Die Zeit der Helden ist vorbei, 2005). Man ist des Helden älterer Prägung überdrüssig und besser noch, man verabschiedet die Idee gleich ganz.

Der Held von heute ist ein Weltbürger

Der Abgesang auf den ökonomischen Helden ist aber vielleicht etwas verfrüht. Nur brauchen wir eben keine Helden von vorgestern, sondern von heute und morgen. Ich möchte mit dem Business Hero einen dritten Weg vorschlagen, auf dem der Held weder vergöttert noch verdammt werden muss. Ich möchte die Frage neu stellen, was der Held für uns heute sein kann. Ich denke an einen Typus des Helden, der nicht in den Krieg zieht, um Schlachten zu gewinnen, sondern in die Welt, um sie zu einem besseren Platz nicht nur für sich, sondern für uns alle zu machen. Ich denke an einen Helden, nach dem nicht bloß gerufen wird, wenn die Schiffe bereits sinken. Mein Held lehnt dankend ab, wenn ihm die Stelle als Alleinherrscher unterschriftsreif vorgelegt wird. Er arbeitet für sein eigenes Wohl, denn er ist ehrgeizig und hat Ambitionen, aber eben auch für das seiner Mitarbeiter, ohne die er keine solchen Erfolge verbuchen könnte. Seine Sorge gilt zudem seiner Gesellschaft und ihrer Ökonomie. Und er begreift sich als verantwortungsvoller Weltbürger des einzigen bewohnbaren Planeten, den die Menschen kennen. Der Business Hero sieht also nicht nur sich selbst, sondern hat auch seine engeren und weiteren Umwelten immer im Blick.

Wir sollten demokratische Helden werden

Ich spreche also von einem demokratischen Helden, der nicht heroisch gegen seine Rivalen in den Krieg zieht, sondern eine Heldenallianz initiiert, die bei allem notwendigen Egoismus nicht diejenigen vergisst, die keine Helden sein können, dürfen oder wollen. Wir sollten unser Bild vom Helden demokratisieren und daran mitarbeiten, demokratischen Helden gute Arbeitsbedingungen zu bereiten. Und last, but not least: Wir sollten selbst demokratische Helden werden.

Der Held von gestern ist laut und neigt zu übertriebenen Gesten. Jeder soll schon von Weitem und mit einem Blick sehen, wer das Sagen hat. Im Getümmel der Schlacht, die er angezettelt hat, steht er immer im Mittelpunkt. Theatralischer als die Ritter seiner Tafelrunde lässt er seine Klinge auf den gegnerischen Rüstungen tanzen.

Wir sollten lernen, dass das Spektakel nur Oberfläche ist, nur blendender Schein. Der moderne Held verzichtet auf lautes Gepolter. Er definiert sich nicht durch Schall und Rauch, vielmehr ist es eine innere Entwicklung, durch die er gegangen ist, die ihn auszeichnet. Er hat seine Fähigkeit, laut werden zu können, keineswegs verloren, er hat aber gelernt, Dezibel homöopathisch zu dosieren. Seine Autorität bedarf keiner falschen dramatischen Inszenierung, sie ist natürlich und verdankt sich vielmehr einer inneren Gelassenheit und Ruhe, mit der er ohne Hektik, dafür aber entschlossen und mit Bestimmtheit die Dinge anpackt.

Die Helden von gestern und heute reisen unterschiedlich

Älterer und neuerer Held unterscheiden sich deutlich – und zwar besonders deutlich hinsichtlich ihrer Reisevorlieben. Der ältere Held zieht sofort, ohne zu zögern und viel zu überlegen, in die Welt, die voller Feinde und potenzieller Schlachtgegner ist. Er wird nicht ruhen, bis er der Letzte ist, der noch steht, umkränzt von gefällten Rüstungen. Er ist bereit und begierig, bis zur letzten Entscheidung zu kämpfen, und sollte er es nicht schaffen, dann ist er wild entschlossen, das Schlachtfeld mit seinem eigenen Blut zu tränken. Mit anderen Worten: Er ist ein kopfloser, ein notorischer Aktivist. Nur wenn er handelt, meint er, gesehen zu werden. Und nur, wenn er gesehen wird, meint er, zu sein.

Ziele des modernen Helden sind, innen und außen neue Felder zu erobern

Der neuere Held ist auch entschlossen, aber er kann Zweifel zulassen. Er zieht nicht gleich los und wirft sich ins Kampfgetümmel gegen beinahe beliebige Gegner. Auch er tritt eine Reise an, die ihn aber nach innen führt. Sein Heldentum beginnt mit einem Umweg. Er weiß, dass er nicht alle Gegner niederringen kann – und er weiß vor allem, dass er nichts davon hätte, jeden und alle zu besiegen. Ein Business Hero, der alle als Gegner sieht und alle zu Boden schickt, hätte schließlich keine Kunden mehr, er hätte niemanden, mit dem er einen Vertrag abschließen könnte, niemanden, mit dem er kooperieren könnte, niemanden, mit dem er zusammenarbeiten könnte. Der moderne Held bricht zu sich selbst auf, nicht gegen andere. Seine Expedition ist zuerst Introspektion. Er besinnt sich auf sich und die Fähigkeiten, die er in sich trägt. Er weiß, dass er davon mehr hat, dass dies der größte...

Blick ins Buch

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